TRADERS´ Briefing - Nr. 0421 - Börsen erneut auf Erholungskurs

Der Dax begann am vergangenen Freitag den letzten Handelstag einer insgesamt schwachen Handelswoche mit einem Aufwärts-Gap von 130 Punkten. Danach markierte der deutsche Leitindex bei 10.547 Punkten das Tageshoch, bevor Gewinnmitnahmen das Barometer auf einen Schlusskurs von 10.465 Zählern drückten. Das Wochenminus von 4,0 Prozent bedeutete das schlechteste Wochenergebnis seit Mitte März. Zugleich fiel der Index in die ehemalige Trading-Range zwischen 10.200 und 10.800 Punkte zurück. Damit ist der Ausbruchsversuch über den wichtigen Widerstand bei 10.800 Zählern vorerst gescheitert.

Positiv ist jedoch die Tatsache zu bewerten, dass die 10.200er-Unterstützung erfolgreich verteidigt werden konnte, obwohl der Kurs zwischenzeitlich mit einem Wochentief bei 10.161 Punkten unter diese wichtige Barriere gerutscht war. Sollte diese Marke in den nächsten Tagen nochmals unterschritten werden, dann befände sich die nächste Auffangzone zwischen 9800 und 10.000 Punkten. Darunter hätte der Dax Luft bis etwa 9200 Zähler. Auf der Oberseite befindet sich zwischen 10.800 und 11.500 Punkten eine breite Widerstandszone, deren Überwindung einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte.

Aus dem Blickwinkel der Markttechnik besteht bei den Indikatoren auf Tagesbasis inzwischen eine Patt-Situation. Und auch im Zweistunden-Chart halten sich die bullischen und bärischen Signale inzwischen die Waage. Daher könnte sich die volatile Seitwärtsphase zwischen 10.200 und 10.800 Punkten trotz der nachbörslichen Erholung auf ungefähr 10.530 Zählern vorerst weiter fortsetzen.

Index-Check: S&P 500

US-Aktienbarometer zum Wochenschluss leicht erholt

Mit moderaten Kursaufschlägen von 0,3 Prozent bis 0,6 Prozent beendeten die führenden US-Indizes eine insgesamt schwächere Handelswoche. Auf Wochensicht verloren der Dow Jones und der S&P jeweils mehr als zwei Prozent an Wert, während das Minus beim Nasdaq 100 mit 0,7 Prozent deutlich geringer ausfiel. Die Gewinner der vergangenen Woche waren Wertpapiere aus dem Gesundheitssektor, während Aktien aus der Immobilienbranche und dem Energiebereich zu den größten Verlierern zählten.

Aus charttechnischer Sicht konnte der Blue-Chip-Index S&P 500 immerhin die 2800er-Unterstützung verteidigen. Zuvor war das Barometer allerdings am hartnäckigen Widerstand zwischen 2880 und 2950 Punkten nach unten abgeprallt. Sollte dem Index in den nächsten Tagen die Überwindung dieser Hürde gelingen, dann würde bei 2998 Zählern bereits der nächste Schlüsselwiderstand in Gestalt der 200-Tage-Linie lauern. Spätestens mit einem Break über die langfristige Durchschnittslinie wäre die Bärenmarkt-Rallye beendet. Dagegen würde sich mit dem Fall unter 2800 Punkte weiteres Abwärtspotenzial bis zunächst etwa 2720 Punkte eröffnen. Darunter läge die nächste Auffanglinie bei 2650 Zählern.

Vonseiten der Indikatoren überwiegen im Tageschart derzeit die bullischen Signale. Dagegen haben die Indikatoren auf Zweistunden-Basis im Zuge der Korrektur der vergangenen Woche erneut in den Verkaufsmodus gedreht. Kurzfristig besteht daher weiterer Konsolidierungsbedarf.

Im Fokus: Varta

Wichtiger Widerstand mit gewaltigem Kurssprung überwunden

Der traditionsreiche Batteriekonzern Varta feierte erst am 19. Oktober 2017 sein Börsendebüt und zählt damit aus börsentechnischer Sicht zu den jungen Unternehmen. Im Dezember des vergangenen Jahres stieg das Wertpapier in den MDax auf. Dennoch ist die historische Kurszeitreihe für eine technische Analyse vollkommen ausreichend. Nachdem der Emissionspreis noch bei 17,50 Euro lag, begann für das Wertpapier ab April 2018 ein langfristiger Aufwärtstrend, wobei sich der Kurs bis zum Erreichen des heute noch gültigen Allzeithochs bei 128 Euro am 04. Dezember des vergangenen Jahres mehr als versechsfachte.

Im Zuge der Corona-Krise setzte der Titel bis in den Bereich von 50 Euro zurück. Seit Mitte März bewegt sich die Aktie innerhalb eines mustergültigen Aufwärtstrends kontinuierlich nach oben. Am vergangenen Freitag brach Varta mit einem kräftigen Aufwärtsimpuls von 12,3 Prozent über den charttechnisch bedeutenden Widerstand von 80 Euro nach oben aus. Der Schlusskurs liegt mit 83,85 Euro jetzt nur noch ein Prozent unter der 200-Tage-Linie. Am Tageshoch von 86,00 Euro notierte Varta sogar bereits mit mehr als einem Prozent über der langfristigen Durchschnittslinie. Ursache für den enormen Kurssprung waren besser als erwartet ausgefallene Unternehmensergebnisse. Damit könnte die Aktie wieder auf den langfristigen Aufwärtspfad eingeschwenkt sein.

Hierfür spricht auch die solide Markttechnik. Denn die Indikatoren befinden sich sowohl auf Tages- als auch Intraday-Basis alle in der Kaufzone. Damit steht einem weiteren Kursanstieg derzeit nichts im Weg. Lediglich durch einen Rücksetzer unter die 80-Euro-Unterstützung würde sich das aktuell positive technische Bild erneut eintrüben.

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