TRADERS´ Briefing - Nr. 0432 - Die Hausse nährt die Hausse

Nr. 0432

04.06.2020

Index-Check: DAX

Dax im Höhenrausch

Nachdem der Dax bereits am Dienstag um 3,8 Prozent gestiegen war, legte der Index gestern mit einem Kursanstieg von 3,9 Prozent kräftig nach. Innerhalb von nur zwei Handelstagen schoss das Barometer damit um 900 Punkte oder umgerechnet 7,8 Prozent nach oben, was zugleich die stärkste Zweitages-Rallye seit Anfang April bedeutet. Getragen wurde der Aufwärtsschub von allen 30 Indexaktien. Die größten Gewinner waren mit Kursgewinnen von jeweils mehr als acht Prozent MTU Aero Engines sowie die beiden Versicherungsaktien Allianz und Münchener Rück.

Der deutsche Leitindex notiert mit dem Schlusskurs von 12.487 Punkten erstmals seit dem 27. Februar wieder oberhalb der 200-Tage-Linie und damit im langfristigen Aufwärtstrendmodus. Zudem schloss das Barometer das Abwärts-Gap vom 28. Februar, das eine Notierungslücke zwischen 12.000 und 12.400 Zählern gerissen hatte. Auf dem Weg zum Allzeithoch bei 13.795 Punkten würde sich jetzt nur noch das Gap vom 24. Februar zwischen 13.000 und 13.600 Punkten als Hindernis in den Weg stellen.

Auf der Unterseite gilt es zunächst die 200-Tage-Linie erfolgreich zu verteidigen. Hierbei wird der Index durch moderate Kaufniveaus bei den Indikatoren auf Tagesbasis unterstützt. Dagegen zeigen die Indikatoren im Zweistunden-Chart bereits starke Anzeichen einer Überhitzung. Eine kurze Verschnaufpause wäre deshalb eine völlig normale und gesunde Reaktion auf die stark gestiegenen Kurse der vergangenen Tage.

 

Index-Check: S&P 500

Amerikanische Börsen weiterhin im Aufwind

In Amerika legten die führenden Indizes gestern weiter zu, wobei sich allerdings eine Verschiebung in Richtung Standartwerte andeutet. Denn während der Dow Jones um 2,1 Prozent stieg, musste sich der Nasdaq 100 mit einem mageren Plus von 0,4 Prozent zufrieden geben. Das Ergebnis beim S&P 500 lag mit 1,4 Prozent dazwischen. Diese unterschiedliche Entwicklung spiegelt sich auch in den einzelnen Branchen wider. Während die Gewinnersektoren Aerospace, Banken und Industrie auf Basis der einschlägigen Indizes jeweils ungefähr fünf Prozent stiegen, mussten Wertpapiere aus den Bereichen Pharma und Gesundheit sogar leichte Kursabschläge hinnehmen. Auch Internetaktien konnten sich nur marginal in der Pluszone halten. Dies spricht für eine Verschiebung der Anlagerpräferenzen in Richtung zyklische Wertpapiere aus der „Old Economy“. Übergeordnet kommt damit ein Risk-On-Verhalten zum Ausdruck.

Aus charttechnischer Sicht erreichte der S&P 500 mit einem Schlusskurs bei 3123 Zählern einen weiteren Widerstand bei etwa 3120 Punkten. Vor dem Allzeithoch müsste der Index jetzt noch die Notierungslücke zwischen 3260 und 3340 Zählern vom 24. Februar überwinden. Auf der Unterseite wird das Barometer im Bereich von 3000 Punkten gleich durch zwei Barrieren abgesichert. Zum einen verläuft dort die 200-Tage-Linie. Zum anderen befindet sich dort aktuell die seit März gültige Aufwärtstrendgerade, die zurzeit mit etwa 20 Punkten pro Tag steigt.

Vonseiten der Markttechnik befinden sich zudem alle Indikatoren in der Kaufzone. Dabei deutet zurzeit lediglich der Random-Walk-Index im Zweistunden-Chart eine überhitzte Situation an, die kurzfristig zu einer Konsolidierung führen könnte.


Im Fokus: Hannover Rück

Kräftiger Kursschub führt zu Aufwärtstrendwechsel

Auf Basis der Stoxx-Europe-600-Branchenindizes waren europäische Versicherungsunternehmen gestern mit einem durchschnittlichen Kursanstieg von 6,8 Prozent die Tagesgewinner. Hiervon konnte auch der MDax-Titel Hannover Rück profitieren. Die Aktie des weltweit drittgrößten Rückversicherers schoss gestern um 9,3 Prozent nach oben und führte damit die Gewinnerliste aller HDax-Aktien an. Zudem durchbrach das Wertpapier zwei bedeutende Widerstände. Zum einen wurde der horizontale charttechnische 150-Euro-Widerstand, der seit dem 09. März gültig war, durchstoßen. Zum anderen überkreuzte der Kurs die 200-Tage-Linie und baute den Abstand gleich auf 5,3 Prozent aus. Damit wurde der Weg bis zum Jahreshoch, das am 17. Februar bei 192,80 Euro markiert wurde und das gleichzeitig den bisherigen historischen Höchstwert bedeutet, freigeschaufelt. Auf der Unterseite mutierte dagegen der bisherige Widerstand bei 150 Euro zur Unterstützung.

Aus markttechnischer Sicht wird eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung angezeigt. Denn die Indikatoren auf Tagesbasis haben im moderaten Kaufbereich steil nach oben gedreht und damit die jüngsten Kaufsignale bestätigt. Einziger Wermutstropfen sind derzeit die Indikatoren im Zweistunden-Chart. Denn sowohl der Random-Walk-Index als auch der Z-Score befinden sich inzwischen in stark überhitztem Terrain, sodass kurzfristig eine Konsolidierung eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besitzt.


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