TRADERS´ Briefing - Nr. 0458 - Uneinheitliche Entwicklung an den Weltbörsen

Nr. 0458

10.07.2020

Index-Check: DAX

Erholung vorerst gescheitert

Nach einer schwächeren Performance am Dienstag und Mittwoch dieser Woche befand sich der Dax gestern zunächst auf dem Pfad der Erholung. Der Eröffnungskurs wurde mit 12.639 Punkten bereits 144 Zähler über dem Vortagesschlusskurs festgestellt. Danach stieg das Barometer kontinuierlich weiter und erreichte am frühen Nachmittag bei 12.710 Punkten das Tageshoch. Mit der Eröffnung des regulären Aktienhandels in Amerika nahm der deutsche Leitindex jedoch wieder Fahrt nach unten auf und fiel bis auf ein Tagestief von 12.459 Punkten. Der Schlusskurs lag mit 12.489 Zählern nur wenige Punkte höher und bedeutete im Vergleich zum Vortag ein marginales Minus von fünf Zählern.

Entscheidend dabei ist jedoch die Tatsache, dass die seit März gültige Aufwärtstrendgerade hierdurch gebrochen wurde. Zugleich wurde das 12.500-Punkte-Ausbruchsniveau von der vergangenen Woche am zweiten Tag in Folge unterschritten – wenn auch nur hauchdünn. Aus charttechnischer Sicht bildete sich seit Anfang Juni ein Top aus, das in Kürze zu einem stärkeren Kursrückgang führen könnte. Dabei würde der Dax zunächst bei 12.108 Punkten auf eine Unterstützung in Gestalt der 200-Tage-Linie treffen. Darunter befindet sich zwischen 11.800 und 12.000 Zähler eine massive Auffangzone.

Zur Befreiung aus der aktuell prekären charttechnischen Lage müsste der Index dagegen mit einem kräftigen Befreiungsschlag das Juni-Hoch im Bereich von 12.900 Punkten überwinden. Aus markttechnischer Sicht besitzt der Eintritt dieses Szenarios nach wie vor eine hohe Wahrscheinlichkeit. Denn die Indikatoren notieren sowohl auf Tages- als auch auf Intraday-Basis in einer komfortablen Kaufzone.

 

Index-Check: S&P 500

Technologiesektor weiterhin sehr bullisch

An den amerikanischen Börsen beendeten die führenden Indizes den Handel nach einem wechselvollen und teilweise volatilen Verlauf uneinheitlich. Während die Blue-Chip-Barometer Dow Jones und S&P 500 Kursabschläge von 1,4 Prozent und 0,6 Prozent verkraften mussten, legte der Nasdaq 100 um 0,8 Prozent auf ein neues Allzeithoch bei 10.755 Punkten zu. Gefragt waren insbesondere Aktien mit Bezug zum Internet sowie Wertpapiere aus dem Halbleitersektor. So setzte z.B. Amazon die Rekordjagd mit einem Kursanstieg von mehr als drei Prozent auf den neuen historischen Rekordkurs von 3180 Dollar fort. Der Chiphersteller AMD katapultierte sich mit einem Kurssprung von über sieben Prozent in unmittelbare Nähe zum bisherigen Allzeithoch.

Bei den Standardwerten sah es dagegen zwischenzeitlich nach einem kräftigen Rücksetzer aus. Kurz nach der Eröffnung erreichte der S&P 500 bei 3180 Punkten das Tageshoch und ging danach in den Sturzflug über. Das Tagestief wurde in der ersten Sitzungshälfte bei 3115 Zählern erreicht. Danach erholte sich das Barometer sukzessive bis auf den Schlusskurs bei 3152 Punkten. Damit hat sich seit Monatsanfang im Bereich von 3180 Punkten ein hartnäckiger Widerstand herausgeschält. Darüber würde der Index im Bereich von 3230 auf das Juni-Hoch stoßen. Dagegen besteht auf der Unterseite Abwärtspotenzial bis zur 3000er-Marke. Ein Prozent darüber verläuft bei 3029 Punkten zudem die 200-Tage-Linie.

Aus dem Blickwinkel der Markttechnik überwiegt derzeit jedoch noch ein bullisches Szenario. Denn die Indikatoren befinden sich in allen Zeitebenen aktuell noch im Kaufmodus.

 

 


Im Fokus: Merck KGaA

Ausbruch auf Oberseite eröffnet weiteres Aufwärtspotenzial

Das Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmen Merck gehörte gestern mit einem Kursanstieg von 1,7 Prozent zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Das Wertpapier bestätigte damit zugleich den Ausbruch auf der Oberseite vom Dienstag dieser Woche. Dabei markierte der Titel mit einem Schlusskurs von 110,55 Euro den höchsten Stand seit Anfang März. Im Tagesverlauf erreichte Merck sogar ein Hoch bei knapp 113 Euro. Sollte sich diese positive Tendenz in den nächsten Tagen fortsetzen, dann könnte der Kurseinbruch im Zuge des Corona-Crashs endgültig zu den Akten gelegt werden.

Ausgehend vom Allzeithoch, das die Aktie am 19. Februar bei 125,60 Euro erreichte, fiel der Kurs innerhalb eines Monats um fast 40 Prozent bis auf ein Tief von ca. 76 Euro. Von dort startete eine Gegenreaktion, in deren Verlauf am 24. April die 200-Tage-Linie im Bereich von 104 Euro zurückerobert wurde. Danach entbrannte ein heftiger Kampf um die langfristige Durchschnittslinie, wobei sich eine Trading-Range zwischen 99 und 109 Euro herausbildete. Mit dem Break über die obere Begrenzung eröffnet sich jetzt aus charttechnischer Sicht weiteres Aufwärtspotenzial bis zur historischen Höchstmarke. Dabei wird die Aktie zunächst durch den GD(200) bei derzeit 106 Euro und darunter durch die 99er-Marke abgesichert.

Aus dem Blickwinkel der Markttechnik haben die Indikatoren auf Tagesbasis soeben erst Momentum nach oben aufgenommen. Dagegen notiert im Zweistunden-Chart der Z-Score bereits im stark überhitzten Bereich. Vor dem nächsten Aufwärtsschub könnte es deshalb nochmals zu einer kurzfristigen Verschnaufpause kommen.

 


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