TRADERS´ Briefing - Nr. 0471 - Börsen erneut auf dem Rückzug

Nr. 0471

29.07.2020

Index-Check: DAX

Deutscher Aktienmarkt ohne frische Impulse

Die Kursentwicklung bei den drei führenden deutschen Börsenbarometern verlief gestern uneinheitlich. Während der Dax mit einem Schlusskurs von 12.835 Zählern den zweiten Tag in Folge nahezu unverändert aus dem Handel ging, legte der MDax um 0,5 Prozent zu. Dagegen fiel das Technologiebarometer TecDax um 0,5 Prozent zurück. Diese Richtungslosigkeit spiegelt sich auch im Tagesverlauf des deutschen Leitindex wider.

Zunächst eröffnete der Dax im Plus und markierte bereits in der Anfangsphase das Tageshoch bei 12.936 Punkten. Danach setzte eine Abwärtsbewegung ein, die zur Mittagszeit zu einem Tagestief bei 12.746 Zähler führte. Danach konnte sich das Barometer sukzessive bis zum Handelsende erholen. Letztendlich beendete der Index die Sitzung in der Mitte der Handelsspanne. Positiv ist dabei zu vermerken, dass die Unterstützung bei 12.800 Punkten verteidigt werden konnte. Dagegen prallte der Kurs jetzt schon den dritten Tag in Folge am Widerstand von 12.930 Zählern nach unten ab. Hinzu kommt, dass im Zweistunden-Chart der Timing-Indikator ein Verkaufssignal generierte. Gleichzeitig nähert sich der Random-Walk-Index ebenfalls der Verkaufszone.

Damit besteht aus diesem Blickwinkel weiterer Korrekturbedarf. Sollte der Dax die Unterstützung bei 12.800 Punkten nach unten durchbrechen, dann läge die nächste Auffangzone zwischen 12.500 und 12.600 Punkten. Darunter könnte es im Bereich von 12.206 Zählern zu einem Test der 200-Tage-Linie kommen. Lediglich mit einer raschen Rückeroberung der 13.000er-Marke könnte sich der Index aus dieser angespannten Lage befreien.

 

Index-Check: S&P 500

Warten auf die Fed

Nach dem vielversprechenden Erholungsansatz vom Wochenbeginn befanden sich die US-Börsenbarometer gestern bereits wieder auf dem Rückzug. Während der Dow Jones und der S&P 500 jeweils ca. 0,7 Prozent nachgaben, fiel der Kursrückgang beim Nasdaq 100 mit 1,3 Prozent etwas kräftiger aus. Insbesondere Aktien mit Bezug zum Internet sowie Wertpapiere aus dem Halbleitersektor standen stärker unter Druck.

Dabei verlief der Handel jedoch überwiegend ohne größere Kursausschläge. Erst in der letzten Handelsstunde des Tages kam leichter Verkaufsdruck auf, der die Leitindizes ins Minus drückte. Allerdings wurden trotz der Kursrückgänge keine charttechnisch relevanten Marken durchbrochen. Zudem notiert der S&P 500 mit einem Schlusskurs von 3219 Punkten noch fast sechs Prozent über der 200-Tage-Linie, womit sich das Barometer definitionsgemäß im langfristigen Aufwärtstrendmodus befindet. Neue trendentscheidende Impulse könnte die Fed-Sitzung liefern, die heute im späten Handel an den US-Märkten für eine größere Volatilität sorgen dürfte. Dann wird sich entscheiden, ob die seit Anfang Juni ins Stocken geratene Aufwärtsbewegung neuen Auftrieb erhält.

Aus dem Blickwinkel der Markttechnik besteht derzeit eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Denn sowohl auf Tages- als auch auf Intraday-Basis notieren derzeit alle Indikatoren in der Kaufzone. Sollte der S&P 500 den Sprung über das jüngste Verlaufshoch bei 3280 Punkten schaffen, dann könnte in Kürze sogar das Allzeithoch bei 3394 Punkten erreicht werden.

 

 


Im Fokus: Vonovia

Trendimpuls steht unmittelbar bevor

Der Immobiliensektor war gestern auf Basis der Branchenindizes aus der Stoxx-Europe-600-Familie mit einem Kursanstieg von 2,1 Prozent der Tagesgewinner. Hiervon profitierte auch der Dax-Titel Vonovia, der um 1,4 Prozent zulegte. Dabei schob sich die Aktie mit einem Schlusskurs von 54,68 Euro wieder in den oberen Bereich der seit Anfang Juni anhaltenden Konsolidierungsformation. Diese hat die Form eines leicht nach unten geneigten Rechtecks, wobei die obere Begrenzung bei knapp 56 Euro und die untere Grenze bei 52 Euro verläuft.

Ausgangspunkt dieses charttechnischen Musters ist das Allzeithoch, das am 05. Juni bei 56,38 Euro markiert wurde. Vorausgegangen war eine starke Rallye, die sich nach dem Corona-Crash entwickelte. Dabei stieg die Aktie innerhalb von 52 Handelstagen vom zyklischen Tief bei 36,71 Euro um 54 Prozent bis auf die historische Bestmarke an. Sollte dem Wertpapier in den nächsten Tagen ein Ausbruch über die Barriere im Bereich von 56 Euro gelingen, dann würde sich in charttechnischem Neuland zunächst weiteres Aufwärtspotenzial bis zur runden 60-Euro-Marke eröffnen. Danach würden die runden Zehnermarken als weitere Orientierungspunkte für mögliche Kursziele gelten. Dagegen müsste bei einem Bruch der 52-Euro-Unterstützung mit einem Test der 200-Tage-Linie bei aktuell 49,14 Euro gerechnet werden.

Die Markttechnik spricht auf Tagesbasis für einen Ausbruch auf der Oberseite, da zurzeit alle Indikatoren in der oberen Kaufzone notieren. Allerdings besteht im Zweistunden-Chart aus der Sicht der Indikatoren noch eine leicht bärische Konstellation, sodass ein Ausbruch nach unten derzeit noch nicht ganz ausgeschlossen werden kann.

 


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