TRADERS´ Briefing - Nr. 0515 - Aktienmärkte weltweit auf Erholungskurs

Am deutschen Aktienmarkt erfolgte nach den Kursverlusten der vergangenen Woche gestern ein fulminanter Befreiungsschlag. Während der MDax und der TecDax um 1,9 Prozent und 1,8 Prozent zulegten, sattelte der Dax 3,2 Prozent auf. Dabei eröffnete der deutsche Leitindex bei 12.674 Punkten mit einem Aufwärts-Gap von 205 Punkten oder umgerechnet 1,6 Prozent. Danach stieg das Barometer bis zum Sitzungsende kontinuierlich bis auf den Schlusskurs von 12.871 Zählern weiter an. Aus charttechnischer Sicht bestehen jetzt beste Chancen, dass die Korrektur zeitnah beendet wird. Hierzu müsste der Dax möglichst rasch das Abwärts-Gap zwischen 13.000 und 13.120 Punkten vom Montag der vergangenen Woche überwinden. Danach wäre der Weg bis zum Septemberhoch bei 13.460 Punkten und darüber bis zum Allzeithoch bei 13.795 Zählern frei. Auf der Unterseite fungiert dagegen die gestrige Notierungslücke als tragfähige Unterstützung.

Vonseiten der Markttechnik gibt es jedoch insbesondere auf Intraday-Basis noch Störfeuer. Denn auf dieser Zeitebene befinden sich sowohl der Timing-Indikator als auch der Random-Walk-Index noch im Short-Modus, wenn auch mit steigender Tendenz. Dagegen generierte der Z-Score gestern ein Kaufsignal. Auf Tagesbasis notieren derzeit alle Indikatoren in der Kaufzone. In der Summe überwiegt daher die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der gestern begonnenen Aufwärtsbewegung.

Index-Check: S&P 500

US-Börsen setzen Erholung fort

Die amerikanischen Aktienmärkte setzten gestern zum Wochenbeginn die am vergangenen Freitag begonnene Erholung von Beginn an fort. Bis zum Handelsende stiegen die drei führenden Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 zwischen 1,5 Prozent und 1,9 Prozent an. Dabei durchschlug der S&P 500 mit einem Aufwärts-Gap von einem Prozent die seit Monatsanfang gültige Abwärtstrendgerade. Damit könnte die Korrektur bereits wieder vorbei sein. Allerdings wartet auf der Oberseite zwischen 3390 und 3420 Zählern schon die nächste massive charttechnische Widerstandszone. Vom aktuellen Kursniveau bei 3352 Zählern sind es bis dorthin nur noch knapp zwei Prozent. Darüber könnte der Index sogar bis zum Allzeithoch, das am 02. September bei 3588 Punkten markiert wurde, vordringen.

Ein kleiner Wermutstropfen sind jedoch die Indikatoren im Zweistunden-Chart. Dort befinden sich sowohl der Timing-Indikator als auch der Random-Walk-Index noch im Verkaufsmodus. Lediglich der Z-Score konnte sich bereits bis in das bullische Terrain vorarbeiten. Sollte der Index kurzfristig nochmals zurücksetzen, dann wäre der S&P 500 im Bereich von 3310 Punkten solide abgesichert. Die unverändert bullischen Indikatoren auf Tagesbasis runden das positive Gesamtbild ab. Damit steht einem weiteren Kursanstieg derzeit nichts mehr im Weg.

Im Fokus: Beiersdorf

Abprall von Unterstützung eröffnet weiteres Aufwärtspotenzial

Beiersdorf legte gestern in einem insgesamt bullischen Börsenumfeld um 3,5 Prozent zu. Mit dem Schlusskurs von 95,42 Euro konnte sich die Aktie aus einer brisanten charttechnischen Situation befreien. Denn der Freitagsschlusskurs lag mit 92,22 Euro nur hauchdünn über der unteren Begrenzung des langfristigen Abwärtstrendkanals. Dieser wird durch die seit September 2019 gültige Abwärtstrendgerade, die am Allzeithoch bei 117,25 Euro beginnt, und der Parallelen auf der Unterseite gebildet. Dabei wurde der Trendkanal im Zuge der Coronakrise zwischen März und Mai nach unten durchbrochen. Seit Anfang Juni verläuft die Kursentwicklung jedoch wieder innerhalb des mustergültigen Abwärtstrendkanals. Dabei wurden sowohl die Ober- als auch die Unterseite jeweils drei Mal angesteuert. Mit dem gestrigen Aufwärtsimpuls nimmt Beiersdorf erneut die obere Begrenzung ins Visier. Diese befindet sich aktuell knapp oberhalb der runden 100er-Marke. Sollte diese Barriere nach oben durchstoßen werden, dann wäre die seit einem Jahr anhaltende Korrektur beendet. Der nächste Widerstand befände sich danach bei ungefähr 107 Euro.

Aus der Perspektive der Markttechnik muss die Aktie allerdings noch gegen die bärischen Indikatoren ankämpfen. Zudem notiert die Aktie derzeit noch knapp drei Prozent unter der 200-Tage-Linie. Daher bedarf es noch ein bis zwei positiver Handelstage, bevor neben der Chart- auch die Markttechnik ein positives Bild abgeben wird.

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