TRADERS´ Briefing - Nr. 0528 - Börsen im Bann von Corona

Nr. 0528

16.10.2020

Index-Check: DAX

Dax unter Druck

Die Sorge um einen coronabedingten Lockdown führte gestern am deutschen Aktienmarkt zu einem kräftigen Kursrückgang. Der Dax eröffnete bei 12.826 Punkten mit einem Abwärts-Gap von 200 Punkten bzw. 1,6 Prozent. Danach setzte sich die Talfahrt mit hoher Dynamik fort, und der deutsche Leitindex markierte noch am Vormittag das Tagestief bei 12.600 Punkten. Das war zugleich das niedrigste Kursniveau seit zwei Wochen. Danach setzte jedoch eine Erholung ein, sodass der Dax das Minus mit einem Schlusskurs bei 12.704 Punkten auf 2,5 Prozent reduzieren konnte. Auch der MDax und der TecDax verloren 1,5 Prozent und 2,2 Prozent an Wert. Von den im HDax notierten 100 Wertpapieren konnten lediglich sechs Titel einen kleinen Gewinn verbuchen.

Der Dax hat damit an einem einzigen Tag die bedeutende Unterstützungszone zwischen 12.800 und 13.000 Punkten deutlich nach unten durchbrochen. Hierdurch rückt jetzt das September-Tief bei 12.342 Zählern in den Fokus. Darunter fungiert die 200-Tage-Linie bei aktuell 12.158 Punkten als solide Auffanglinie. Auf der Oberseite müsste das Barometer dagegen rasch die 13.000er-Marke zurückerobern, um sich aus der Gefahrenzone zu befreien.

Vonseiten der Markttechnik wird jedoch weiteres Abwärtspotenzial angezeigt. Denn der Random-Walk-Index und der Z-Score haben auf Zweistunden-Basis gestern Verkaufssignale generiert. Und der Timing-Indikator steht unmittelbar vor dem Eintauchen in die bärische Zone. Daher ist in den kommenden Tagen mit weiterer Kursschwäche zu rechnen.

 

Index-Check: S&P 500

Amerikanische Börsen erweisen sich als äußerst widerstandsfähig

Die führenden US-Aktienbarometer konnten sich gestern zunächst dem Abwärtsdruck der internationalen Börsen nicht entziehen. So eröffnete der Blue-Chip-Index S&P 500 bei 3454 Punkten mit einem Abwärts-Gap von 34 Zählern bzw. einem Prozent. Doch danach stiegen die Aktienkurse auf breiter Front bis zum Sitzungsende kontinuierlich an. Zum Handelsschluss lagen der Dow Jones mit 0,1 Prozent, der S&P 500 mit 0,2 Prozent und der Nasdaq 100 mit 0,7 Prozent im Minus.

Dennoch hat das charttechnische Bild gestern einen Kratzer erhalten. Denn der S&P 500 fiel zum Handelsstart unter die seit dem 24. September gültige Aufwärtstrendgerade. Zwar hangelte sich der Index anschließend auf der Unterseite der Trendgeraden wieder nach oben. Allerdings müsste der Index jetzt möglichst rasch die Widerstandszone zwischen 3490 und 3500 Punkten zurückerobern, um wieder auf den ursprünglichen Aufwärtspfad einzuschwenken. Dagegen besteht auf der Unterseite weiteres Abwärtspotenzial, das zunächst bis 3430 Punkte und darunter bis in den Bereich zwischen 3310 und 3330 Zählern reicht. In einem Worst-Case-Szenario müssten sich Anleger sogar auf einen Test der 200-Tage-Linie bei 3122 Punkten einstellen.

Das markttechnische Bild ist zurzeit jedoch weiterhin bullisch. Im Zweistunden-Chart haben sich die Indikatoren inzwischen spürbar abgekühlt, nachdem zum Wochenstart noch deutliche Überhitzungserscheinungen erkennbar waren. Von diesem Blickwinkel könnte daher die am Dienstag eingeleitete Konsolidierung gestern bereits wieder beendet worden sein.

 

 


Im Fokus: SAP

SAP erreicht wichtige Unterstützung

In einem insgesamt schwachen Börsenumfeld gab die Aktie des Softwareriesen SAP gestern um 2,8 Prozent nach. Der Schlusskurs lag mit 130,56 Euro nur knapp oberhalb der charttechnisch bedeutenden 129-Euro-Unterstützung. Diese Auffanglinie wurde in den zurückliegenden sechs Wochen bereits mehrmals getestet. Die besondere Bedeutung dieses Kursniveaus resultiert aus der Notierungslücke, die durch das Aufwärts-Gap am 09. Juli zwischen 129 und 137 Euro entstand. Damals sprang die Aktie auf ein neues Allzeithoch und baute dieses wenige Tage später auf den bis heute gültigen Rekordwert von 143,20 Euro aus. Vom Corona-Tief Mitte März bei 82 Euro war das Wertpapier damit um fast 75 Prozent gestiegen. Seitdem konsolidiert SAP und befindet sich jetzt an einem entscheidenden Punkt. Sollte die Aktie hier nach unten durchbrechen, dann würde sich unmittelbar weiteres Abwärtspotenzial bis zur 200-Tage-Linie, die aktuell bei etwa 121,70 Euro verläuft, eröffnen. Bei einem Abprall nach oben könnte SAP dagegen erneut das Allzeithoch ansteuern.

Aus der Perspektive der Markttechnik überwiegen zurzeit noch die bullischen Signale. Denn sowohl der Random-Walk-Index als auch der Z-Score befinden sich aktuell in der mittleren Kaufzone. Dagegen generierte der Timing-Indikator bereits Ende September ein Verkaufssignal. Die Entscheidung über die weitere Trendrichtung dürfte daher sehr zeitnah fallen.

 


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