TRADERS´ Briefing - Nr. 0537 - Corona setzt Börsen weltweit unter Druck

Nr. 0537

29.10.2020

Index-Check: DAX

Panikverkäufe am deutschen Aktienmarkt

Der Dax gab gestern den dritten Tag in Folge kräftig nach, womit sich die Kursverluste für diesen Zeitraum auf mehr als 1000 Punkte summieren. Auslöser war einmal mehr die Angst vor einem Lockdown infolge der Corona-Pandemie. Dabei eröffnete der Dax mit einem Abwärts-Gap von mehr als 200 Punkten bei 11.848 Zählern. Danach setzte sich der Kursrückgang kontinuierlich bis zum Handelsende fort. Der Schlusskurs wurde mit 11.561 Punkten ermittelt, was einem Minus von 503 Punkten oder umgerechnet 4,2 Prozent entspricht. Damit notiert der deutsche Leitindex inzwischen 4,6 Prozent unterhalb der 200-Tage-Linie. Im Tagestief erreichte der Index bei 11.457 Punkten die breite Unterstützungszone zwischen 11.000 und 11.500 Punkten. In diesem Kursbereich liegt eine mächtige Notierungslücke, die durch das Abwärts-Gap am 09. März entstand. Darunter wäre aus charttechnischer Sicht sogar ein weiterer Kursrutsch bis 10.000 Punkte denkbar. Auf der Oberseite träfe der Dax dagegen bei 12.000 Punkten auf einen ersten Widerstand. Darüber befindet sich bei 12.116 Punkten bereits die 200-Tage-Linie.

Vonseiten der Markttechnik überwiegen derzeit die Short-Signale. So haben gestern auf Tagesbasis alle Indikatoren in den Short-Modus gedreht. Im Zweistunden-Chart befinden sich zwar ebenfalls alle Indikatoren in der Verkaufszone. Allerdings haben sowohl der Random-Walk-Index als auch der Z-Score bereits extrem überverkauftes Niveau erreicht, sodass jetzt jederzeit mit einer Gegenreaktion nach oben zu rechnen ist. Das ändert zunächst nichts an der mittelfristig bärischen Konstellation.

Index-Check: S&P 500

Amerikanische Börsen gehen auf Tauchstation

Am US-Aktienmarkt gab es gestern den größten Rückschlag seit Juni. Die drei führenden Börsenbarometer Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 verloren zwischen 3,4 Prozent und 3,9 Prozent an Wert. Dabei blieb keine Branche verschont, denn sämtliche Branchenbarometer landeten im Minus.

Bereits zur Eröffnung starteten die Leitindizes mit Kursverlusten. So lag der Eröffnungskurs beim S&P 500 mit 3342 Punkten um fast 50 Punkte bzw. 1,5 Prozent unter dem Vortagesschlusskurs. Danach setzte sich die Talfahrt bis zum Sitzungsende mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Mit dem Schlusskurs von 3272 Zählern wurde zugleich die wichtige Unterstützungszone zwischen 3300 und 3330 Punkten nach unten durchbrochen. Am 28. September hinterließ der S&P 500 in diesem Kursbereich mit einem Aufwärts-Gap eine deutliche Notierungslücke. Jetzt rückt auf der Unterseite die nächste Unterstützung im Bereich von 3220 Punkten ins Visier. Dort markierte das Barometer Anfang Juni ein temporäres Hoch. Im Juli und im September prallte der Kurs jeweils von dieser Unterstützung nach oben ab. Sollte dieses Mal ein Durchbruch nach unten erfolgen, dann wäre das nächste Kursziel die 200-Tage-Linie im Bereich von 3130 Zählern.

Aus dem Blickwinkel der Markttechnik besteht aktuell weiterer Korrekturbedarf. Denn die Indikatoren im Zweistunden-Chart rauschen derzeit innerhalb der Verkaufszone mit hoher Abwärtsdynamik nach unten, wobei bislang noch kein überverkaufter Zustand erreicht wurde. Daher könnte sich der Kursrutsch in den nächsten Tagen noch weiter fortsetzen.

 

 


Im Fokus: Infineon

Aufwärtstrendgerade durchbrochen

Mit einem Kurssturz von 7,6 Prozent war die Aktie des Chipherstellers Infineon gestern in einem insgesamt äußerst bärischen Umfeld der größte Verlierer unter den Dax-Titeln. Bereits zum Handelsbeginn eröffnete der Titel bei 24,90 Euro mehr als zwei Prozent unter dem Vortagesschlusskurs. Danach setzte sich die Talfahrt mit hoher Dynamik bis zum Handelsende fort. Der Schlusskurs wurde bei 23,69 Euro festgestellt, womit die Aktie ein Vierwochentief markierte.

Zugleich hat sich das charttechnische Bild erheblich eingetrübt. Denn nachdem Infineon noch im März im Zuge der Corona-Krise bis in den Bereich von zehn Euro abgestürzt war, brach der Kurs in der anschließenden Rallye Anfang Oktober auf das höchste Kursniveau seit 2002 aus. Dabei wurde das Dreifach-Hoch vom Zeitraum November 2017 bis Juni 2018 deutlich überboten. Am 14. Oktober erreichte das Wertpapier bei 28,33 Euro den höchsten Kurs seit Februar 2002. Mit dem gestrigen Fall unter das Ausbruchsniveau von 25,50 Euro könnte es sich dabei um eine Bullenfalle gehandelt haben, zumal die langfristige Aufwärtstrendgerade mit einer Notierungslücke durchbrochen wurde. Deshalb ist nun mit einem weiteren erheblichen Kursrückgang zu rechnen. Dies gilt insbesondere dann, wenn auch die 23-Euro-Unterstützung nach unten durchstoßen werden sollte. Darunter hätte Infineon Luft bis zur 200-Tage-Linie, die aktuell bei 20,54 Euro notiert.

Parallel zum Kursrückgang hat sich auch das markttechnische Bild erheblich eingetrübt. Auf Tagesbasis haben die Indikatoren in der oberen Kaufzone scharf nach unten gedreht. Und im Intraday-Bereich notieren alle Indikatoren inzwischen im Short-Modus. Kurzfristig besteht daher noch weiterer Korrekturbedarf.

 


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