TRADERS´ Briefing - Nr. 0538 - Die Lage an den internationalen Aktienmärkten bleibt fragil

Nr. 0538

30.10.2020

Index-Check: DAX

Dax stabilisiert sich auf niedrigem Niveau

Der Dax pendelte gestern in einer Trading-Range zwischen 11.459 und 11.707 Punkten. Das Tagestief lag damit nur einen Punkt über dem Verlaufstief vom Mittwoch. Da der Schlusskurs mit 11.598 Zählern erheblich über dem Tief lag, kann hier von einem erfolgreichen Test des bisherigen Tiefpunktes gesprochen werden. Allerdings besteht aufgrund der unverändert hohen Volatilität nach wie vor die Gefahr eines weiteren Rückschlags. Dabei trifft der Dax zwischen 11.000 und 11.500 Punkten auf eine massive Unterstützungszone, die sich aus der Notierungslücke vom 09. März ableitet. Darunter befindet sich die nächste Auffanglinie erst wieder im Bereich von 10.200 Zählern. Auf der Oberseite müsste der deutsche Leitindex dagegen wenigstens die 12.000er-Marke zurückerobern, damit eine Entspannung der aktuell kritischen Situation eintreten könnte. Darüber würde das Barometer jedoch bis 12.500 Punkte auf eine ganze Reihe von Schlüsselwiderständen stoßen.

Vonseiten der Markttechnik ist ein Ende der Abwärtsbewegung noch nicht in Sicht. Auf Tagesbasis notieren inzwischen alle Indikatoren in der Verkaufszone und signalisieren mittelfristig weiter fallende Kurse. Auf Zweistunden-Basis werden bereits seit einer Woche Short-Signale angezeigt, wobei sowohl der Random-Walk-Index als auch der Z-Score im extrem überverkauften Bereich notieren. Daher kann es nun jederzeit zu einer Gegenbewegung nach oben kommen. Am mittelfristig bärischen Gesamtbild würde dies zunächst aber wenig ändern.

Index-Check: S&P 500

Abwärtsdynamik an US-Börsen vorerst gestoppt

Am amerikanischen Aktienmarkt stiegen die Kurse gestern auf breiter Basis an. Die beiden Blue-Chip-Barometer Dow Jones und S&P 500 legten um 0,5 Prozent und 1,2 Prozent zu, während der Nasdaq 100 sogar um 1,9 Prozent nach oben kletterte. Dabei markierte der S&P 500 kurz nach Handelsbeginn bei 3260 Zählern das Tagestief. Danach ging es bis kurz vor Schluss kontinuierlich nach oben, wobei der Index im Hoch mit 3341 Punkten 81 Punkte oder umgerechnet 2,5 Prozent über dem Tief notierte. Allerdings konnte dieses Kursniveau nicht gehalten werden. Der Schlusskurs lag mit 3310 Punkten ein knappes Prozent unter dem Tageshoch. Im nachbörslichen Handel drückten die Unternehmensergebnisse der Tech-Giganten Apple, Amazon und Alphabet den Terminkontrakt auf den S&P 500 um weitere 20 Punkte nach unten. Insbesondere Apple verlor nach Börsenschluss fast fünf Prozent an Wert.

Aus charttechnischer Sicht hat der S&P 500 vorerst die hohe Abwärtsdynamik der vergangenen Tage gestoppt. Von einem Trendwechsel nach oben kann aber dennoch keine Rede sein. Hierzu müsste der Index den Widerstandsbereich zwischen 3300 und 3330 Punkten nach oben durchbrechen. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus, sodass in den nächsten Tagen mit einem erneuten Rücksetzer zu rechnen ist. Dabei würde der S&P 500 bei 3200 Punkten auf eine charttechnisch relevante Unterstützung stoßen. Darunter verläuft bei 3130 Zählern die 200-Tage-Linie.

Das markttechnische Bild signalisiert im kurzfristigen Zeitfenster ebenfalls weiteren Korrekturbedarf. Denn die Indikatoren im Zweistunden-Chart befinden sich alle noch deutlich in der Verkaufszone, wobei ausreichend Luft nach unten vorhanden ist. Anleger sollten sich deshalb in den nächsten Tagen auf weiter fallende Kurse einstellen.

 

 


Im Fokus: Siemens

Trendentscheidende Unterstützung erreicht

Im Zuge der jüngsten Korrektur erreichte Siemens in den vergangenen beiden Tagen eine trendentscheidende Unterstützung im Bereich von 100 Euro. Sowohl gestern als auch vorgestern fiel der Kurs intraday jeweils kurzzeitig unter diese runde Kursmarke. An beiden Tagen schloss die Aktie oberhalb von 100 Euro. Gestern legte der Titel um ein halbes Prozent bis auf einen Schlusskurs von 100,64 Euro zu.

Damit sind jetzt zwei Szenarien möglich. Im bullischen Fall prallt der Titel nach oben ab und marschiert erneut in Richtung 110 Euro. Dort befindet sich ein horizontaler charttechnischer Widerstand, knapp darüber liegt bei 112,90 Euro das bisherige Jahreshoch, das zugleich das höchste Kursniveau seit Januar 2018 darstellt. Bei einem Break über diese bedeutende Barriere wäre der Weg zum Allzeithoch frei. Dieses wurde am 26. April 2017 bei 120,55 Euro markiert. Im bärischen Szenario durchbricht Siemens dagegen die 100er-Marke nach unten. Damit würde sich weiteres Abwärtspotenzial bis zur 200-Tage-Linie eröffnen, die zurzeit bei 93,25 Euro verläuft.

Aus der Perspektive der Markttechnik befinden sich die Indikatoren auf Tagesbasis nach wie vor in der oberen Kaufzone, allerdings mit stark fallender Tendenz. Dagegen notieren die Indikatoren im Zweistunden-Chart derzeit alle im Verkaufsmodus, wobei der Z-Score bereits ein extrem überverkauftes Niveau erreicht hat. Daher kann es nun jederzeit zu einer Gegenreaktion nach oben kommen.

 


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