TRADERS´ Briefing - Nr. 0559 - Die Stimmung an den weltweiten Aktienmärkten bleibt bullisch

Nr. 0559

30.11.2020

Index-Check: DAX

Dax durchbricht 13.300er-Marke nach oben

In einem relativ ruhigen Handel arbeitete sich der Dax am vergangenen Freitag wellenförmig auf einen Schlusskurs von 13.336 Punkten nach oben. Damit schloss der deutsche Leitindex erstmal seit dem 21. Februar wieder oberhalb der 13.300er-Marke. Ob damit der Ausbruch auf der Oberseite bereits geschafft ist, werden erst die nächsten Handelstage zeigen.

Aus charttechnischer Sicht ist der Weg jetzt bis zum Allzeithoch bei 13.795 Zählern frei. Darüber eröffnet sich nach den Regeln der Charttechnik sogar weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 15.000 Punkten. Dieses Kursziel errechnet sich aus der fulminanten Aufwärtsbewegung zwischen Ende Oktober und Mitte November von 11.500 auf 13.300 Punkte. Die anschließende Seitwärtsbewegung zwischen 13.000 und 13.300 Punkten hatte die Form einer trendbestätigenden rechteckigen Flagge, sodass bei einem Ausbruch auf der Oberseite das Ausmaß der vorausgegangenen Aufwärtsbewegung für eine Kurszielberechnung jetzt nochmals nach oben abgetragen werden kann.

Vonseiten der Markttechnik werden durch die Indikatoren auf Tagesbasis ebenfalls mittelfristig weiter steigende Kurse signalisiert. Lediglich auf Zweistundenbasis könnte der überkaufte Random-Walk-Index das Aufwärtsmomentum etwas abbremsen. Solange der Dax jedoch die massive 13.000-Punkte-Unterstützung verteidigen kann, bleiben die Trendpfeile uneingeschränkt aufwärts gerichtet.

Index-Check: S&P 500

S&P 500 mit neuem Schlussrekord

In Amerika fand am vergangenen Freitag – dem Black Friday – nur ein verkürzter Handel statt. Dementsprechend waren die Kursausschläge bei den drei führenden Barometern Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 gering. Immerhin konnten all drei Indizes zulegen, wobei die Kursaufschläge zwischen 0,1 Prozent und 0,9 Prozent lagen. Insbesondere Aktien aus den Bereichen Biotechnologie, Halbleiter und Internet standen auf den Kauflisten der Anleger ganz oben, während Blue Chips eher vernachlässigt wurden.

Bei den Leitindizes beendete der Nasdaq 100 den Handel bei 12.258 Punkten auf dem dritthöchsten Schlusskurs aller Zeiten. Und der S&P 500 markierte mit 3638 Punkten sogar einen neuen Schlussrekord. Das charttechnische Bild bleibt bei allen drei Indizes unverändert bullisch. Dabei baute der S&P 500 den Abstand zur 200-Tage-Linie inzwischen auf ca. 15 Prozent aus. In der Vergangenheit waren ab einem Abstand von 20 Prozent oftmals ausgeprägte Konsolidierungsphasen zu beobachten. Demzufolge hätte der Index derzeit noch etwa fünf Prozent Luft nach oben. Dies entspräche ungefähr einem Kursniveau von 3800 bis 3850 Zählern.

Aus markttechnischer Sicht befinden sich die Indikatoren derzeit in allen Zeitfenstern in der oberen Kaufzone, ohne bislang überkauftes Niveau erreicht zu haben. Daher ist zunächst mit einer Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung zu rechnen.

 

 


Im Fokus: Infineon

Aktie springt auf höchsten Stand seit 2001

Mit einem Kursanstieg von 3,5 Prozent war Infineon am vergangenen Freitag der stärkste Dax-Titel. Zugleich führte die Aktie des Chipherstellers die Wochen-Performanceliste mit einem Kursgewinn von acht Prozent deutlich an. Diese fulminante Aufwärtsbewegung hat auch positive Auswirkungen auf die Charttechnik. Denn der Freitagsschlusskurs von 29,61 Euro bedeutete den höchsten Stand seit August 2001.

Dabei brach das Wertpapier über den Widerstand bei 28,33 Euro, der sich aus dem Oktoberhoch ableiten lässt, nach oben aus. Das nächste Kursziel auf der Oberseite liegt jetzt bei 35 Euro. Dort befindet sich der obere Rand einer massiven Notierungslücke, die im Juni 2001 durch ein Abwärts-Gap entstand. Darüber hätte die Aktie sogar Luft bis zur runden 50-Euro-Marke. Auf der Unterseite wird Infineon durch das bereits erwähnte Oktober-Hoch und darunter durch eine massive Unterstützung im Bereich von 25,50 Euro abgesichert.

Das markttechnische Bild spricht zurzeit für weiter steigende Kurse, denn die Indikatoren auf Tagesbasis befinden sich bereits seit Mai ununterbrochen im Kaufmodus. Lediglich der aktuell mit einem Wert von Zwei etwas überhitzte Z-Score bedeutet einen kleinen Wermutstropfen. Allerdings erreichte die Aktie in vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit durchaus Werte im Bereich von Drei. Daher bietet der Titel derzeit sowohl aus chart- als auch aus markttechnischer Sicht noch weiteres Aufwärtspotenzial.


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