TRADERS´ Briefing - Nr. 0562 - Aufwärtsdynamik an den Börsen läßt nach

Nach der guten Performance am ersten Handelstag im Dezember setzte beim Dax gestern bereits wieder eine Konsolidierung ein. Positiv schlägt dabei jedoch zu Buche, dass der deutsche Leitindex trotz eines Kursrückgangs von einem halben Prozent mit dem Schlusskurs bei 13.313 Punkten die wichtige Unterstützung bei 13.300 Zählern verteidigen konnte. Dabei war der Index im Tagesverlauf kurzzeitig bis auf 13.272 Punkte abgetaucht. Aus charttechnischer Sicht wurde aber kein Porzellan zerbrochen. Inzwischen hat sich auf der Unterseite zwischen 13.280 und 13.000 Punkten eine Unterstützung herausgebildet, die es zu verteidigen gilt. Darunter müsste jedoch mit einem Kursrückgang bis in den Bereich zur trendentscheidenden Barriere bei 13.000 Punkten gerechnet werden. Auf der Oberseite gilt es dagegen die Widerstandszone zwischen 13.430 und 13.460 Punkten zu überwinden, um den Weg bis zum Allzeithoch bei 13.795 Zählern freizuschaufeln.

Vonseiten der Markttechnik werden tendenziell eher steigende Kurse unterstützt. Denn die Indikatoren auf Tagesbasis notieren weiterhin etwa in der Mitte der Kaufzone, und haben daher noch ausreichend Luft nach oben. Im Zweistunden-Chart befinden sich ebenfalls alle Indikatoren im Long-Modus. Allerdings ist hier der Random-Walk-Index bereits in der überkauften Zone, weshalb sich der nächste stärkere Aufwärtsimpuls zeitlich noch etwas hinauszögern könnte.

Index-Check: S&P 500

US-Börsen bleiben auf Rekordkurs

In Amerika verteidigten die drei führenden Börsenbarometer Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 ihre tags zuvor erreichten höheren Kursniveaus. Nach einem schwächeren Start legten die Indizes bis zum Handelsende um bis zu 0,2 Prozent zu. Beim S&P 500 und beim Nasdaq 100 reichte es zu einem marginalen Ausbau der historischen Schlussrekorde. Der Blue-Chip-Index S&P 500 baute das Allzeithoch um etwas mehr als sechs Punkte auf 3669 Zähler aus.

Aus charttechnischer Sicht hat sich nach dem steilen Kursanstieg von Anfang November inzwischen ein deutlicher flacher verlaufender Aufwärtstrendkanal herausgebildet. Dabei verläuft die seit dem 04. November bestehende Aufwärtstrendgerade auf der Unterseite bei ungefähr 3605 Punkten, während die Parallelgerade auf der Oberseite derzeit im Bereich von 3750 Zählern notiert. Dieses Kursniveau könnte dementsprechend das nächste Zwischenziel auf dem Weg zur 4000er-Marke sein. Sollte zuvor eine Korrektur erfolgen, dann würde der Index zunächst bei 3580 und darunter bei 3510 Zählern auf horizontale Unterstützungen treffen.

Die markttechnische Konstellation deutet zurzeit jedoch auf weiter steigende Kurse hin. Denn die Indikatoren befinden sich derzeit in allen Zeitebenen im Bullenmodus, ohne bislang überhitztes Niveau erreicht zu haben.

Im Fokus: Commerzbank

Aktie am Beginn eines neuen langfristigen Aufwärtstrends

Auf Basis der Stoxx Europe 600-Branchenindizes gehörte der Banksektor mit einem Kursanstieg von 1,3 Prozent gestern zu den größten Gewinnern. Seit Ende Oktober zeigt der Index zudem mit einer Kursexplosion von fast 40 Prozent eine sehr hohe relative Stärke. Hiervon konnte auch die Commerzbank profitieren. Die Bankaktie legte gestern um 1,8 Prozent zu und schloss mit 5,50 Euro auf dem höchsten Stand seit Ende Februar. Vom zyklischen Tief bei 2,80 Euro Ende März hat sich der Titel damit fast verdoppelt. Dabei hat die Aktie seit Ende Oktober eine hohe Aufwärtsdynamik an den Tag gelegt. Seitdem stieg der Kurs von knapp vier Euro um ca. 38 Prozent. Dabei überwand der Titel Anfang November mit einem kräftigen Aufwärtsimpuls die 200-Tage-Linie, die aktuell bei ungefähr 4,20 Euro verläuft. Bis gestern konnte der Abstand zur langfristigen Durchschnittslinie auf 30 Prozent ausgebaut werden. Hinzu kommt, dass in der vergangenen Woche die seit Januar 2018 gültige Abwärtstrendgerade nach oben durchbrochen wurde. Daher könnte das Wertpapier jetzt am Beginn eines neuen langfristigen Aufwärtstrends stehen. Das nächste Kursziel auf der Oberseite ist das im Februar erreichte Jahreshoch bei 6,80 Euro. Darüber hat die Aktie Luft bis ungefähr acht Euro.

Aus dem Blickwinkel der Markttechnik wird das bullische Szenario bestätigt. Denn die Indikatoren auf Tagesbasis generierten Anfang November Kaufsignale und befinden sich noch im unteren Bereich der Kaufzone. Damit ist auf der Oberseite noch jede Menge Luft vorhanden.

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