TRADERS´ Briefing - Nr. 0647 - Aktienmärkte weltweit auf dem Rückzug

Nachdem der Dax bereits zum Wochenstart am Montag einen leichten Kursrückgang verkraften musste, setzte sich die Abwärtstendenz gestern mit erhöhter Dynamik fort. Von Beginn an kannte der deutsche Leitindex nur den Weg nach unten und beendete die Sitzung nach einem mustergültigen Abwärtstrend mit 15.130 Punkten nahezu auf dem Tagestief. Der Kursrückgang von 1,6 Prozent bedeutete zudem den größten Tagesverlust seit Ende Januar dieses Jahres. Damit erreichte das Barometer eine wichtige Unterstützung. Denn zwischen 15.108 Punkten und 15.210 Zählern entstand durch das Aufwärts-Gap vom 06. April eine Notierungslücke, die mit dem gestrigen Kursrutsch geschlossen wurde. Jetzt kommt es entscheidend darauf an, ob der Dax die 15.100er-Marke erfolgreich verteidigen kann. Darunter läge die nächste Auffangzone erst wieder im Bereich zwischen 14.500 und 14.800 Punkten.

Auf der Oberseite müsste der Index dagegen die 15.250-Punkte-Marke überwinden, um den Aufwärtstrend fortzusetzen. Allerdings spricht die Markttechnik derzeit eher für weiteren Konsolidierungsbedarf. Denn der Random-Walk-Index hat auf Tagesbasis in der überhitzten Zone gestern klar nach unten gedreht. Und auch auf Zweistunden-Basis haben die Indikatoren sichtbar Momentum nach unten aufgenommen

Index-Check: S&P 500

 US-Börsenbarometer im Konsolidierungsmodus

Nach einem nahezu unterbrechungsfreien Kursanstieg, in dessen Verlauf die führenden amerikanischen Aktienbarometer in den zurückliegenden vier Wochen in der Spitze zwischen sieben und zehn Prozent gestiegen sind, setzte gestern eine Konsolidierung ein. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 verloren jeweils ungefähr 0,7 Prozent an Wert. Dabei setzten die Indizes auf eine erste kleinere Unterstützungsebene zurück. So unterschritt der S&P 500 mit dem Tagestief bei 4118 Punkten den Tiefstwert aus der vergangenen Woche bei 4121 Zählern, bevor der Schlusskurs bei 4135 Zählern ermittelt wurde. Sollte der Index das 4100-Punkte-Kursniveau nachhaltig unterschreiten, dann wäre der nächste markante Anlaufpunkt auf der Unterseite die Notierungslücke vom 05. April, die zwischen 4020 und 4035 Punkten eine Notierungslücke im Chart hinterlassen hat. Darunter schliesst sich zwischen 3950 und 3980 Punkten eine weitere Unterstützungszone an.

Aus charttechnischer Sicht drehte der Index gestern nur wenige Punkte unter dem oberen Rand des seit November bestehenden Aufwärtstrendkanals nach unten. Dessen untere Begrenzung verläuft aktuell bei ca. 3890 Punkten und steigt pro Woche um weitere 30 Punkte an. Vonseiten der Markttechnik besteht beim S&P 500 weiterer Korrekturbedarf. Denn der Random-Walk-Index auf Zweistundenbasis befindet sich nach wie vor im überhitzten Bereich, wenn auch mit sinkender Tendenz. Dagegen hat der Z-Score im gleichen Zeitfenster erst gestern den Extrembereich nach unten verlassen.

Im Fokus: Alstria Office    

Immobilienaktie beendet Konsolidierungsphase

Auf Basis der Stoxx Europe 600-Branchenindexfamilie war der Immobilienbereich gestern der einzige Sektor mit einem Kursgewinn – auch wenn dieser mit 0,1 Prozent relativ bescheiden ausfiel. Immerhin konnten sich in einem allgemein schwachen Börsenumfeld alle fünf im HDax notierten Immobilienaktien in der Pluszone halten. Die Aktie des Hamburger Immobilienkonzerns Alstria Office gehörte mit einem Kursanstieg von 1,1 Prozent dabei sogar zu den stärksten Titeln im gesamten HDax. Mit dem Schlusskurs von 14,56 Euro erreichte die Aktie das höchste Kursniveau seit Mitte Januar. Zugleich überwand der Kurs den charttechnisch bedeutenden 14,50-Euro-Widerstand, der einen weiteren Kursanstieg auf der Oberseite in den zurückliegenden drei Monaten mehrmals erfolgreich verhinderte. Damit ist der Weg auf der Oberseite jetzt frei. Sollte in den nächsten Tagen ebenfalls das Hoch vom Dezember des vergangenen Jahres überwunden werden, dann könnte mittelfristig das nächste Kursziel im Bereich von 18 Euro angesteuert werden.

Auf der Unterseite wird das Wertpapier dagegen durch eine starke Unterstützung bei 13,80 Euro abgesichert. Hinzu kommt, dass aktuell auch die Markttechnik für weiter steigende Kurse spricht. Denn die Indikatoren auf Tagesbasis notieren zurzeit alle im Long-Modus und haben soeben erst in der unteren Kaufzone Fahrt nach oben aufgenommen.

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