TRADERS´ Briefing - Nr. 0659 - Die Bullen kehren an die Börsen zurück

Der Dax setzte gestern in der ersten Handelsstunde zunächst die Erholung des Vortages fort und stieg bis auf ein Tageshoch bei 15.281 Punkte an. Danach fiel der deutsche Leitindex jedoch wieder unter die 15.200er-Marke zurück. Lediglich durch eine Mini-Rallye in der letzten Handelsstunde konnte sich der Index wieder bis auf einen Schlusskurs von 15.197 Zählern nach oben arbeiten. Damit befindet sich der Dax wieder inmitten des Seitwärtstrendkanals zwischen 15.100 und 15.300 Punkten, der mit Ausnahme des Ausbruchsversuchs Mitte April auf der Oberseite sowie des jüngsten Rücksetzers, seit Anfang April Bestand hat. Auf der Oberseite würde der Index zudem im Bereich von 15.250 Punkten auf die kurzfristige Abwärtstrendgerade treffen. Dagegen müsste auf der Unterseite bei einem erneuten Fall unter 15.100 Punkte mit einem weiteren Kursrückgang bis in die Unterstützungszone zwischen 14.500 und 14.800 Punkten gerechnet werden.

Aus der Perspektive der Markttechnik haben die bullischen Indikatoren derzeit einen kleinen Vorteil. Denn im Zweistunden-Chart notieren aktuell sowohl der Random-Walk-Index als auch der Z-Score in der unteren Kaufzone im Long-Modus. Lediglich der Timing-Indikator befindet sich noch in der bärischen Zone, allerdings mit deutlich steigender Tendenz.

Index-Check: S&P 500

 Amerika zurück im Aufwärtsmodus

Am amerikanischen Aktienmarkt setzten sich gestern nach einem volatilen Auftakt im Tagesverlauf die bullischen Kräfte ganz klar durch. Die führenden Börsenbarometer Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 legten zwischen 0,5 Prozent und 0,8 Prozent zu. Dabei fiel der S&P 500 unmittelbar nach der Eröffnung im Vergleich zum Vortagesschlusskurs um 13 Punkte bis auf ein Tagestief von 4147 Zählern zurück. Danach setzte eine Rallye ein, die in der letzten Handelsstunde durch eine kräftigen Aufwärtsschub abgeschlossen wurde. Dabei schloss der Index zum zweiten Mal in seiner Geschichte mit einem Schlusskurs von 4203 Punkten oberhalb der 4200er-Marke. Der bisherige Schlussrekord wurde eine Woche davor bei 4211 Punkten markiert. Damit könnte die zum Wochenbeginn eingeleitete Korrektur bereits wieder vorbei sein. 

Aus dem Blickwinkel der Charttechnik würde sich mit einem Break über das Allzeithoch weiteres Aufwärtspotenzial bis an den oberen Rand des seit November gültigen Aufwärtstrendkanals eröffnen. Dieser befindet sich aktuell im Bereich von 4290 Punkten. Auf der Unterseite träfe der Index nach wie vor bei etwa 4120 Zählern auf eine solide Unterstützung. Vonseiten der Markttechnik stehen die Ampeln ebenfalls in allen Zeitebenen auf Grün. Denn sämtliche Indikatoren notieren derzeit in der Kaufzone.

Im Fokus: Münchener Rück    

Von 200-Tage-Linie nach oben abgeprallt

Mit einem Kursanstieg von 2,3 Prozent gehörte die Aktie der Münchener Rück gestern zu den stärksten Wertpapieren im gesamten HDax Universum, wobei das Barometer selbst lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis erreichte. Nachdem die Münchener Rück am Dienstag dieser Woche mit einem Schlusskurs von 237 Euro erstmals seit Anfang Februar wieder die 200-Tage-Linie unterschritten hatte, lag der gestrige Schlusskurs mit 244,10 Euro bereits wieder 2,5 Prozent oberhalb der langfristigen Durchschnittslinie, die aktuell bei ungefähr 238 Euro verläuft. Dabei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass das Chartbild aktuell durch ein kräftiges Abwärts-Gap vom 29. April verzerrt wird. Dieses resultiert nämlich zu einem großen Teil von der ausbezahlten Dividende in Höhe von 9,80 Euro. Der Dividendenabschlag wurde bislang demnach zu fast 75 Prozent wieder aufgeholt.

Kurzfristig besteht aus charttechnischer Sicht zudem weiteres Aufwärtspotenzial bis in die Widerstandszone zwischen 250 und 255 Euro. Darüber könnte der Titel mit einem Break über das April-Hoch bei 265 Euro bis zum 220er-Hoch bei 284 Euro vordringen. Dies ist zudem das höchste Kursniveau seit April 2002. Das markttechnische Bild ist jedoch noch leicht bärisch orientiert. Denn sowohl der Timing-Indikator als auch der Random-Walk-Index befinden sich noch im SHORT-Modus. Dagegen hat der Z-Score knapp oberhalb der Verkaufszone nach oben gedreht. Die Chancen auf eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends nehmen somit langsam aber stetig zu.

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