TRADERS´ Briefing - Nr. 0700 - Europäische Aktienmärkte mit verhaltenem Wochenstart

Der Dax eröffnete die neue Handelswoche gestern mit einem Minus von etwa 20 Punkten und fiel danach wie ein Stein bis auf das Tagestief von 15.535 Punkten. Von dort setzte noch am Vormittag eine Erholung ein, die bis zum Sitzungsende anhielt. Der Schlusskurs wurde bei 15.662 Zählern festgestellt, was einem Plus von zwölf Punkten oder umgerechnet 0,1 Prozent entspricht. Immerhin schlossen dabei 20 der 30 Indexaktien mit einem Kursgewinn, wobei zyklische Wertpapiere die vorderen Plätze belegten. Das charttechnische Bild hat sich durch die gestrige Kursentwicklung, die aufgrund der feiertagsbedingten Abwesenheit amerikanischer Investoren durch eine niedrige Liquidität geprägt war, nicht verändert. Inzwischen kristallisiert sich zudem immer mehr die Formation eines Dreiecks heraus, das sich durch eine Abwärtstrendgerade seit dem 14. Juni und eine Aufwärtstrendgerade mit Ursprung am Zwischentief knapp oberhalb der 15.300er-Marke vom 21 Juni, konstruieren lässt. Die obere Begrenzung dieses Chartmusters befindet sich aktuell bei ca. 15.730 Punkten, während die Begrenzung auf der Unterseite bei ungefähr 15.550 Punkten notiert. Ein Ausbruch aus dieser Formation wird spätestens bis Ende dieser Woche erfolgen.

Dabei deutet die Markttechnik aufgrund der nach wie vor bullischen Indikatoren im Zweistunden-Chart auf einen Ausbruch nach oben hin. In diesem Szenario dürfte ein neues Allzeithoch sowie eine Überschreitung der 16.000-Punkte-Marke auf der Agenda stehen. Dagegen bleibt auf der Unterseite das Kursniveau bei 15.500 Punkten eine entscheidende Unterstützung.

Index-Check: SMI

 Schweizer Börse im Rallye-Modus

Da in Amerika gestern der Unabhängigkeitstag nachgefeiert wurde und die US-Börsen deshalb geschlossen blieben, wird an dieser Stelle heute der charttechnisch sehr interessante Schweizer Leitindex SMI analysiert.

Am 26. Mai dieses Jahres brach der Schweizer Leitindex SMI mit einem Aufwärts-Gap auf ein neues Allzeithoch aus. Dabei durchbrach der Index den wichtigen Widerstand bei ungefähr 11.270 Punkten. Dort markierte das Barometer im Februar 2020 ein Allzeithoch, das erst im April dieses Jahres wieder erreicht wurde. Nach einer kurzen Konsolidierung nahm der SMI Ende Mai einen neuen Anlauf nach oben und schaffte den Ausbruch. Danach zog der Index kontinuierlich weiter an und kam erst Im Bereich von 12.000 Zählern zum Stehen. Seit Mitte Juni hat sich eine relativ schmale Trading-Range zwischen etwa 11.860 Punkten und der aktuellen historischen Bestmarke, die am 18. Juni bei 12.072 Zählern markiert wurde, herausgebildet. Gestern trat der Index nahezu auf der Stelle und schloss bei 11.968 Punkten. Sobald die obere Grenze nach oben durchstossen wird, würde sich nach den Regeln der Charttechnik unmittelbar weiteres Aufwärtspotenzial von ca. 800 Punkten eröffnen. Auf der Unterseite bietet dagegen das Ausbruchsniveau im Bereich von 11.270 eine solide Unterstützung.

Vonseiten der Markttechnik haben sich die Indikatoren insbesondere im Zweistunden-Chart bereits deutlich abgekühlt, wobei der Timing-Indikator inzwischen sogar ganz knapp in die Verkaufszone eintauchte. Sobald dieser Indikator erneut die Nulllinie nach oben durchbricht, könnte der nächste Aufwärtsimpuls beginnen.

Im Fokus: Lufthansa      

Der Kranich hebt über die 200-Tage-Linie ab

Die Aktie der Deutschen Lufthansa gehörte gestern in einem moderat bullischen Börsenumfeld zu den Top-Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Der Titel legte um 3,1 Prozent zu und schloss bei 10,12 Euro. Damit konnte die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 10,10 Euro verläuft, hauchdünn zurückerobert werden. Im Zuge der seit März anhaltenden Korrektur wurde der GD(200) am 23. Juni nach unten durchstoßen. Mit der Rückeroberung notiert die Lufthansa definitionsgemäß erneut im langfristigen Aufwärtstrendmodus. Auf der Oberseite hat das Wertpapier damit jetzt Luft bis zum nächsten charttechnischen Widerstand bei ungefähr 11,20 Euro. Darüber wäre der Weg sogar bis zum Jahreshoch bei knapp 13 Euro frei. Auf diesem Kursniveau befindet sich zudem ein weiterer massiver Widerstand, der durch ein temporäres Tief vom Juli 2019 sowie den beiden Hochpunkten aus dem Juni des vergangenen Jahres und dem März dieses Jahres, eine hohe Bedeutung erlangt. Auf der Unterseite wird der Kurs dagegen durch den Tiefpunkt der vergangenen Woche bei 9,20 Euro, der zugleich das niedrigste Kursniveau seit Dezember 2020 bedeutet, abgesichert. 

Aus markttechnischer Sicht überwiegen zurzeit noch die bärischen Indikatoren. Allerdings hat der Z–Score im oberen Bereich der Verkaufszone bereits deutlich sichtbar nach oben gedreht und könnte in Kürze en Kaufsignal generieren.

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