TRADERS´ Briefing - Nr. 0704 - Weltbörsen bestätigen erneut Aufwärtstrends

Nachdem der Dax am vergangenen Donnerstag um 272 Punkte gefallen war, stieg der deutsche Leitindex einen Tag später um 267 Punkte bis auf einen Schlusskurs von 15.688 Zählern an und machte damit nahezu den kompletten Kursverlust des Vortages wieder wett. Zugleich eroberte der Index die wichtige 15.500-Punkte- Barriere zurück und notiert jetzt erneut unmittelbar vor der bedeutenden Widerstandszone zwischen 15.700 und 15.800 Punkten. Seit Ende Mai prallte das Barometer insgesamt sieben Mal von dieser Widerstandszone nach unten ab. Positiv dabei ist jedoch die Tatsache zu bewerten, dass die Rücksetzer relativ rasch im Bereich von 15.500 Punkten wieder aufgefangen werden konnten. Hinzu kommt, dass seit Anfang Mai insgesamt fünf starke untere V-Umkehren zu beobachten waren. Das bedeutet, dass auf kurze heftige Rücksetzer unmittelbar ebenso starke Aufwärtsbewegungen folgten. Dies deutet auf eine hohe innere Stärke des Dax hin, wodurch sich die Chancen auf ein neues Allzeithoch und eine nachhaltige Überwindung der 16.000er-Marke erhöhen.

Dies wird auch durch die Markttechnik bestätigt. Denn im Zweistunden-Chart befindet sich nur noch der Timing-Indikator in der Verkaufszone. Dagegen haben der Random-Walk-Index und der Z-Score deutlich nach oben gedreht und notieren erneut in der unteren bzw. mittleren Kaufzone.

Index-Check: S&P 500

 Wallstreet im Rekordrausch

An den amerikanischen Börsen herrschte nach dem Rücksetzer vom Donnerstag am Freitag bereits wieder eine Bullenstimmung. Die drei führenden Aktienbarometer Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 legten zwischen 0,7 Prozent und 1,3 Prozent zu. Dabei markierte der Tagesgewinner Dow Jones mit einem Schlusskurs von 34.870 Punkten den höchsten Schlusskurs aller Zeiten. Getragen wurde die Aufwärtsbewegung insbesondere von den starken Finanztiteln. So war die Aktie von Goldman Sachs mit einem Kursgewinn von 3,6 Prozent der stärkste Dow-Titel. Insgesamt beendeten 28 der 30 Indexaktien den Handel im Plus. Das Technologiebarometer Nasdaq 100 legte zwar nur um 0,7 Prozent zu, erzielte bei 14.826 Punkten aber ebenfalls einen neuen historischen Schlussrekord. Und auch der S&P 500 markierte mit 4370 Zählern ein neues Allzeithoch. Damit wurden in Amerika die im März 2020 gestarteten Aufwärtstrends auf eindrucksvolle Weise bestätigt. Beim Blue-Chip-Barometer S&P 500 liegt mangels weiterer technischer Widerstände die nächste Zielmarke bei 4400 Punkten.

Auf Basis des seit November 2020 gültigen Aufwärtstrendkanals eröffnet sich beim S&P 500 sogar weiteres Aufwärtspotenzial bis 4600 Punkte. Gleichzeitig wird der Index durch die Aufwärtstrendgerade im Bereich von 4240 Zählern solide abgesichert.

Dagegen mahnt die im Zweistunden-Chart unverändert stark überkaufte Situation, die sich durch die rasche Erholung nach dem Rücksetzer vom Donnerstag nur geringfügig abbauen konnte, weiterhin zur Vorsicht.

Im Fokus: Software AG      

Ausbruch geschafft

Nachdem die Aktie der Software AG im September und Oktober des vergangenen Jahres vom Zwischenhoch bei 44,50 Euro bis in den Bereich von 30 Euro ungefähr ein Drittel ihres Wertes verlor, setzte danach eine Erholung ein, die jedoch ab Mitte November in eine volatile Seitwärtsphase überging. Seitdem pendelte der Kurs überwiegend zwischen 32 Euro auf der Unter- und 39 Euro auf der Oberseite. Dabei wurde diese Handelsspanne insgesamt sieben Mal komplett durchlaufen. Mit dem starken Aufwärtsimpuls vom vergangenen Freitag brach der Titel aus diesem Seitwärtstrendkanal nach oben aus. Dabei gehörte Software AG mit einem Kursanstieg von 4,8 Prozent auf einen Schlusskurs von 40,12 Euro in einem allgemein bullischen Börsenumfeld zu den stärksten Wertpapieren im gesamten HDax-Universum. Aus charttechnischer Sicht eröffnet sich jetzt weiteres Aufwärtspotenzial bis zum 2020er-Hoch bei 44,50 Euro. Darüber wäre das nächste Kursziel das bisherige Allzeithoch, das am 19. Januar 2018 bei 49,80 Euro markiert wurde. 

Unterstützung erhält die Aktie zudem durch die Markttechnik. Denn die Indikatoren notieren auf Tagesbasis bereits seit Mitte Juni alle in der Kaufzone. Dabei waren am Freitag sowohl beim Random-Walk-Index als auch beim Z-Score deutlich sichtbare Aufwärtsschübe zu beobachten. Die Statistik spricht deshalb für einen weiteren Kursanstieg.

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