TRADERS´ Briefing - Nr. 0713 - Aufwärtsbewegungen an den globalen Börsen setzen sich fort

Der Dax setzte gestern die bereits am späten Dienstagnachmittag eingeleitete Erholung fort. Dabei durchbrach der deutsche Leitindex mit einem Kursgewinn von 0,6 Prozent und einem Schlusskurs von 15.515 Punkten den charttechnisch bedeutenden Widerstand bei 15.500 Zählern. Dieses Kursniveau diente von Anfang Juni bis Montag dieser Woche als solide Unterstützung. Mit der unmittelbaren Rückeroberung dieser Barriere setzte der Dax nach dem Kursrutsch vom Montag ein positives charttechnisches Signal. Sollte das Barometer die kurzfristige Aufwärtstendenz beibehalten, dann könnte in Kürze das bisherige Allzeithoch bei 15.811 Zählern geknackt werden. Ein erster wichtiger Schritt für dieses bullische Szenario wäre die Überwindung des GD(200) auf Zweistunden-Basis, der aktuell bei 15.591 Punkten notiert. Auf der Unterseite hat sich dagegen zwischen 15.420 und 15.480 Punkten eine massive Unterstützung herausgeschält, die durch das Abwärts-Gap vom Montag und das Aufwärts-Gap von gestern definiert wird. Hierdurch hat sich zudem eine untere Insel-Umkehr gebildet, die ebenfalls ein bullisches charttechnisches Signal darstellt.

Das markttechnische Bild hinkt jedoch der positiven Charttechnik etwas hinterher. Denn im Zweistunden-Chart notiert aktuell lediglich der Z-Score im Long-Modus. Der Random-Walk-Index ist derzeit bestenfalls als neutral einzustufen, und der Timing-Indikator befindet sich noch im oberen Bereich der Verkaufszone, allerdings mit steigender Tendenz. Die heutige Kursentwicklung dürfte daher die weitere markttechnische Signalgebung erheblich in die eine oder andere Richtung beeinflussen.

Index-Check: S&P 500

 Die Stimmung an den US-Börsen bleibt bullisch

Am amerikanischen Aktienmarkt wurde die Abwärtsbewegung vom Montag dieser Woche gestern endgültig abgehakt. Nachdem bereits am Dienstag und Mittwoch dieser Woche stramme Gegenbewegungen nach oben zu beobachten waren, wurden die intakten Aufwärtstrends gestern mit weiteren Kursanstiegen bestätigt. Dabei markierte der Nasdaq 100 mit einem Plus von 0,7 Prozent und einem Schlusskurs von 14.970 Zählern einen neuen historischen Schlussrekord. Für den dritten Kursanstieg in Folge waren vor allem die Schwergewichte Facebook, Google und Microsoft verantwortlich. Facebook war mit einem Kurssprung von vier Prozent der stärkste Titel, während Google und Microsoft mit Kursanstiegen von 1,4 Prozent und 1,8 Prozent jeweils neue historische Höchststände markierten. Dagegen blieben der Dow Jones mit einem marginalen Kursanstieg von 0,1 Prozent und der S&P 500 mit einem mageren Plus von 0,2 Prozent deutlich hinter dem Technologiebarometer zurück. Allerdings fehlen dem Blue-Chip-Barometer S&P 500 mit dem Schlusskurs von 4367 Zählern aktuell nur noch 27 Punkte bzw. 0,6 Prozent bis zum historischen Verlaufshoch, das am 14. Juli bei 4394 Punkten erreicht wurde.

Dabei zeigen die Trendpfeile sowohl aus charttechnischer als auch aus markttechnischer Sicht uneingeschränkt nach oben. Vonseiten der Charttechnik wurde mit dem Überschreiten des Abwärts-Gaps vom Montag zwischen 4300 und 4330 Punkten ein bullisches Signal generiert. Und vonseiten der Markttechnik befinden sich im Zweistunden-Chart alle Indikatoren bei deutlich steigender Tendenz im sicheren Bereich der jeweiligen Kaufzone.

Im Fokus: Siemens      

Aufwärtsschub voraus

Am 22. Januar dieses Jahres brach die Aktie von Siemens mit einem Aufwärts-Gap von vier Prozent auf ein neues Allzeithoch aus und hinterließ dabei im Chart eine mächtige Notierungslücke zwischen 123,80 und 128,70 Euro. Danach kletterte der Kurs sukzessive weiter und markierte Mitte April bei knapp 146 Euro eine neue historische Bestmarke. Danach begann eine Korrektur, in deren Verlauf das Wertpapier am Montag dieser Woche das oben erwähnte Gap wieder schloss. Gleichzeitig rutschte Siemens erstmals seit Juni 2020 wieder unter die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 127,55 Euro verläuft. Auf diesem Kursniveau drehte die Aktie erneut nach oben, wobei die Aufwärtsdynamik in den vergangenen beiden Tagen deutlich zulegte. Gestern gehörte die Aktie mit einem Kursanstieg von 2,8 Prozent in einem allgemein moderat bullischen Börsenumfeld zu den größten Gewinnern im gesamten HDax-Universum. Dabei lag der Schlusskurs mit 134,00 Euro nahezu punktgenau auf der seit Mitte Mai bestehenden Abwärtstrendgeraden. Bei einem Break nach oben würde sich unmittelbar weiteres Aufwärtspotenzial bis zur 140er-Marke eröffnen. Darüber wäre der Weg bis zum Allzeithoch frei.

Aus der Perspektive der Markttechnik überwiegen ebenfalls die bullischen Indikatoren. So generierte der Random-Walk-Index gestern ein Kaufsignal, während der Z-Score knapp oberhalb der Nulllinie nach oben drehte. Lediglich der Timing-Indikator befindet sich noch im Short-Modus, allerdings inzwischen mit leicht steigender Tendenz.

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