TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0051 - 12.04.2022

Ausgabe Nr. 51, 12.04.2022

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Krieg in der Ukraine ist und bleibt das große Thema nicht nur für Börsianer, sondern für alle Menschen, die sich dafür interessieren, was in der Welt geschieht. Offenbar plant Russland einen Großangriff in der Ostukraine, um in der Region Donbass Fakten zu schaffen – so soll mittlerweile der Hafen der seit Wochen umkämpften Stadt Mariupol unter russischer Kontrolle sein. Der Fear-and-Greed-Indikator bewegte sich leicht von 48 auf 46 Zählern und befindet sich damit noch im neutralen Bereich. Wall Street und europäische Börsen haben am Montag mit Verlusten geschlossen, Gold hingegen konnte leicht zulegen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die französischen Anleger reagierten relativ gelassen auf das Ergebnis der ersten Runde in der Präsidentenwahl. Von den Investoren wird es insgesamt positiv gewertet, dass Emmanuel Macron die meisten Stimmen bekommen hat. Der Vorsprung auf seine Herausforderin Marine Le Pen ist jedoch nicht so groß, um vor der Stichwahl sicher sein zu können, sein Präsidentenamt behalten zu können.

Erstmals seit Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs hat eine europäische Vereinigung von Gläubigern den Zahlungsausfall eines russischen Unternehmens festgestellt: die russische Eisenbahn habe aktuell die fälligen Zinsen für Anleihen nicht bezahlt, die auf den Schweizer Franken laufe. Moskau erklärte, Russland habe die notwendigen Mittel, um seine Schulden zu bezahlen und es könne nur eine technische bzw. von Menschen verursachte Zahlungsunfähigkeit geben.

Auf dem Weg zur CO2-Neutralität bis 2039 hat sich Mercedes ein Zwischenziel gesteckt: der Ausstoß an Treibhausgas pro Neuwagen soll bis 2030 um mindestens 50 Prozent verringert werden. Das Unternehmen will bis Ende des Jahrzehnts nur noch Elektroautos auf den Markt bringen, sofern die Nachfrage anhält.

Obwohl die internationale Politik über ein Ölembargo gegen Russland diskutiert, ist der Ölpreis weiter gefallen: das US-amerikanische Crude Oil kostete am Montagabend noch 94,83 US-Dollar je Barrel.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Aktienindex hat am Montag den Handel mit einer Abwärts-Kurslücke von 120,70 Punkten bzw. minus 0,85 Prozent aufgenommen und einen sehr dynamischen Start aufs Parkett gelegt. Dabei hat er das Tageshoch eine halbe Stunde nach der Eröffnung ausgebildet und ab 10:30 Uhr ging es dann für den Rest des Handelstages seitwärts bis zum Handelsschluss mit 14,192,78 Punkten. Das entspricht einem Tagesverlust von 90,89 Punkten bzw. Minus 0,64 Prozent.

Auch der ADL-Indikator war im Short-Modus unterwegs: zwar konnten 11 DAX-Werte einen Gewinn verbuchen, doch für 29 Aktien war ein Minus auf der Uhr zum Schlusskurs Stand der Dinge. Die Top 3 am Montag waren Bayer mit plus 1,33 Prozent auf 67,73 Euro, die Münchener Rück mit 1,12 Prozent auf den Schlusskurs von 243,40 Euro und Airbus mit 1,08 Prozent auf den Kurs von 104,42 Euro. Delivery Hero bildete wie schon öfter in jüngster Zeit das Schlusslicht bei den 40 DAX-Werten mit einem Ergebnis von minus 5,71 Prozent auf 38,83 Euro.

Der MACD hat sich seiner Signallinie, die selbst nur minimal über der Null-Linie liegt, weiter angenähert. Die Kreuzung beider Linien steht unmittelbar bevor, sollten der DAX am aktuellen Kurs festhalten. Dann könnte schon morgen ein Short-Einstiegssignal generiert werden.

Aus dem Chartaufbau lässt sich einiges ablesen. So haben die letzten 10 Handelstage einen kleinen Abwärtstrendkanal entstehen lassen, der sich am Ende leicht verbreitert. Auch sind Anzeichen vorhanden, dass der Kurs (stärker) abstürzen könnte, da sich das gestrige Hoch unterhalb der eingezeichneten 2-Punkte-Trendlinie befindet. Da Trendlinien jedoch 3 Auflagepunkte benötigen, um als valide zu gelten, sind diese Aussagen eben auch mit Vorsicht anzugehen. Flaggen wiederum gelten als Fortsetzungsmuster, daher kommt auch der Long-Ausbruch in Frage.

Vorbörslich steht der Leitindex zur Stunde bei rund 14.000 Punkten – und damit tiefer als zum Vortagesschluss.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.