TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0058 - 25.04.2022

Ausgabe Nr. 58, 25.04.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Stichwahl am Sonntag um das Amt des französischen Präsidenten war das gestrige Tagesthema. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Präsidentschaftswahl nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis gegen Marine Le Pen gewonnen. Zwar hat Le Pen hat die Wahl verloren, doch sie ist dem höchsten Amt Frankreichs so nah wie noch nie gekommen, gilt nun nicht mehr als rechte Außenseiterin. Am Wahltag kam es zu Zusammenstößen zwischen linksradikalen Demonstranten und der französischen Polizei. Der Fear-and-Greed-Index steht auf stabilen 40 Zählern und damit auf demselben Schlusskurs wie am Vortag. Wall Street und europäische Börsen haben am Freitag gleichermaßen „geblutet“.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Am letzten Tag der Handelswoche rutschte der deutsche Leitindex noch einmal massiv ab: er verlor 2,49 Prozent auf 14.142,09 Punkte. Das ist der größte Tagesverlust seit sechs Wochen. Nicht nur der Russland-Ukraine-Krieg wird zur Belastungsprobe für die Märkte, sondern auch die Zinswende in den USA. Das der Leitzins in diesem Jahr massiv angehoben wird, erklärte FED-Chef Jerome Powell in aller Deutlichkeit. Er kündigte für Anfang Mai eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt an.

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds kann der Krieg in der Ukraine weitere europäische Länder in eine Rezession stürzen. Wichtige Wirtschaftsnationen wie Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien werden laut dem Internationalen Währungsfonds dieses Jahr zwei Quartale in Folge schrumpfen, mindestens jedoch stagnieren. Allgemein gelten zwei Minus-Quartale in Folge als Rezession.

Nach Ansicht der Bundesbank ist die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal nicht mehr gewachsen. Sollten schärfere Sanktionen gegen Russland verhängt werden, würde das nach Berechnungen der Bundesbank die deutsche Wirtschaft hart treffen. Ein Energielieferstopp aus Russland würde Deutschland sehr wahrscheinlich in eine Rezession führen.

Vor diesem vollständigen Energie-Embargo gegen Russland werden glücklicherweise warnende Stimmen in Deutschland lauter. Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands Deutschland, sagte dazu im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Das Risiko dramatischer Folgen für unseren Arbeitsmarkt sollten wir nicht eingehen. Wir können erst aus der Energieversorgung von Russland aussteigen, wenn wir ausschließen können, dass es hier zu großen Verwerfungen führt“.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche startete der DAX mit einer großen Abwärts-Kurslücke von 181,90 Punkten bzw. minus 1,25 Prozent in den Tag. Dabei folgte der Leitindex den ganzen Tag über einem Abwärtstrend und schloss am Abend mit einem Verlust von 360,32 Punkten bzw. minus 2,49 Prozent auf den Vortageskurs bei nunmehr 14.142,09 Punkten.

Der ADL-Indikator hatte keine Chance bei dieser Übermacht: nur ein DAX-Unternehmen, die HeidelbergCement, konnte am Abend Gewinne vorweisen: 0,79 Prozent bei einem Schlusskurs von 53,92 Euro – alle anderen 39 Aktien haben zum Teil große Abschläge hinnehmen müssen. Hellofresh verlor 5,68 Prozent auf 36,72 Euro, Siemens Healthineers minus 6,98 Prozent auf 53,30 Euro und Covestro am untersten Ende der 40 DAX-Werte mit einem zweistelligen Verlust von 10,37 Prozent auf 41,56 Euro. Der ADL-Indikator steht stabil „Short“.

Für den MACD, der erst kürzlich wieder in Long-Richtung gedreht hat, bedeutet der Freitag noch längst keine Änderung in der Prognose der Handelsrichtung.

Die rote Tageskerze hat beim Tagestief geschlossen und damit ihr Momentum noch nicht ausgelebt. Ob der DAX heute die obere Trendlinie der Flagge anläuft, diese bricht oder sogleich die Aufwärts-Richtung einschlägt, wird sich zeitnah zeigen.

In welche Richtung der Markt zum Wochenstart geht, lässt sich mit dem vorbörslichen Kurs in der Regel gut einschätzen – zumindest hilft das Startlevel in der Einschätzung der Möglichkeiten. Der DAX steht zur Stunde zwischen 13.900 und 13.950 Punkten – und somit deutlich tiefer als der Schlusskurs am Freitag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.