TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0059 - 26.04.2022

Ausgabe Nr. 59, 26.04.2022

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Liebe Leserinnen und Leser,

die deutsche Wirtschaft reagiert erleichtert auf den Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich. Der Russland-Ukraine-Krieg wird die Wirtschaft Europas noch lange Zeit belasten. Experten fordern, dass die Regierungen in Berlin und Paris wieder stärker zusammenarbeiten müssen, um für die Zukunft besser aufgestellt zu sein. Auch der Außenhandelsverband BGA fordert ein Hochfahren der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Unverändert zeigt sich der Fear-and-Greed-Index, der weiterhin auf 40 Zählern steht. Die Wall Street konnte am Montag einheitlich Gewinne einfahren, während die europäischen Indizes – ebenso wie die Rohstoffe – Verluste hinnehmen mussten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Konjunktursorgen in Deutschland haben den DAX ins Minus gedrückt. Neben den Sorgen über eine Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums infolge weiterer harter Corona-Lockdowns sind die zügig steigenden Zinsen in den Vereinigten Staaten eine weitere Herausforderung für die Weltwirtschaft.

In dieser Woche stehen die Quartalszahlen vieler DAX-Schwergewichte an. Auch bei den US-amerikanischen Blue Chips ist Volatilität vorprogrammiert, denn spätestens seit dem ersten Quartal 2022 ist die Luft raus aus dem Tech-Sektor. Der starke Abverkauf im ersten Quartal könnte zu weiterer Anlegerflucht aus den Wertpapieren führen.

Die Gruppe Deutsche Börse hat ebenso ihre Quartalsmitteilung Q1/2022 veröffentlicht. Das Quartalsergebnis im Überblick: Die Nettoerlöse stiegen im ersten Quartal 2022 maßgeblich aufgrund der höheren Handelsaktivität um 24 Prozent auf 1.061,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich auf 687,4 Mio. Euro – das ist ein Anstieg von 32 Prozent.

Zwar sind die Ölpreise zum Wochenbeginn stark gefallen, doch Analysten rechnen mit drastischen Preiserhöhungen von bis zu 80 Prozent. Ein drohendes Energie-Embargo gegen Russland schürt weiterhin die Rezessionsängste nicht nur in Deutschland.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zum Wochenstart eröffnete der deutsche Leitindex mit einer großen Abwärts-Kurslücke von 234,04 Punkten bzw. minus 1,66 Prozent. Das Tageshoch bildete der DAX um 9:25 Uhr aus, das Tagestief um 11:15 Uhr. Anschließend verlief der Markt richtungslos. Der Index schloss unterhalb der 14.000er-Marke auf 13.924,17 Zähler mit einem Verlust von 217,92 Punkten bzw. minus 1,54 Prozent.

Nur ein Viertel der DAX-Aktien hat es am Montag in den Gewinn geschafft – 30 Papiere mussten mit Verlusten aus dem Markt gehen. Für den ADL-Indikator bedeutete das einen weiteren Schritt in Short-Richtung. Tagessieger war die Aktie von Henkel mit einem Plus von 1,72 Prozent auf 61,58 Euro. Das Schlusslicht bildete die Deutsche Bank mit einem Abschlag von 5,73 Prozent auf 10,39 Euro.

Der MACD steht nach dieser Korrektur noch immer in bullisher Stimmung, doch ein weiterer Tag mit starken Verlusten könnte das Vorzeichen schnell ändern.

Nachdem der Ausbruch aus der Fahne geklappt hat, erfolgte gestern der Rücklauf auf die obere abwärts-gerichtete Trendlinie mit einer Doji-artigen leicht grünen Tageskerze, die andeutet, dass die Korrektur zu Ende sein könnte. Ob das der Fall ist oder nicht, wird der heutige Handelstag zeigen.

Vorbörslich steht der DAX zur Stunde zwischen 14.150 und 14.200 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.