TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0061 - 28.04.2022

Ausgabe Nr. 61, 28.04.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Russland hat die Lieferung von Gas nach Polen und Bulgarien eingestellt. Als Begründung wurden fehlende Zahlungen in Rubel genannt, um die russische Währung zu stützen. Der europäische Erdgas-Future hat sich am Mittwochmorgen zeitweise um bis zu 20 Prozent auf 118,00 Euro je Megawattstunde verteuert. Der Fear-and-Greed-Index hat sich wenig bewegt und steht aktuell auf 29 Zählern. Die Wall Street hat gestern überwiegend im Plus geschlossen, europäische Börsen konnten – ebenso wie Rohöl – Gewinne mitnehmen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Mercedes-Benz will E-Autos gemeinsam mit Verbrennern unter einem Dach bauen – eine Unternehmensaufspaltung komme für den Autobauer nicht in Frage. Das schwäbische Traditionsunternehmen kündigt höhere Verkaufspreise an, um die Inflation sowie die steigenden Material- und Rohstoffpreise auffangen. Die Mercedes-Benz-Aktie stieg am Mittwoch um 1,54 Prozent auf 63,88 Euro.

Der EUR/USD ist gestern unter die Marke von 1,06 auf 1,0560 US-Dollar gerutscht – das ist der tiefste Stand seit fünf Jahren für die Gemeinschaftswährung. Unter anderem sei es die Furcht vor einer Energiekrise in Europa, die den Euro unter Druck setze, denn in turbulenten Zeiten suchten Anleger oft Zuflucht im US-Dollar, so ein Währungsstratege der ING-Bank am Mittwoch.

Der fränkische Sportartikelhersteller Puma hat im ersten Quartal 2022 eine starke Nachfrage verzeichnet, sagte Konzernchef Gulden bei der Vorlage der neuen Quartalszahlen. Der Umsatz stieg um rund ein Viertel auf nunmehr 1,9 Milliarden Euro. Trotz Einschränkungen in der Lieferkette ist es dem Unternehmen gelungen, die steigende Nachfrage zumindest teilweise bedienen zu können. Die Aktie von Puma sank trotz der guten Nachrichten gestern um 2,75 Prozent 67,28 Euro.

Elon Musk verliert beim Sturzflug nach dem Twitter-Deal 125 Milliarden US-Dollar. Der Grund: die Tesla-Aktien sind um 12,2 Prozent gesunken, da man sich an der Wall Street nicht sicher ist, woher Elon Musk die Gelder nimmt, um den Twitter-Deal zu finanzieren. Musks Plan sieht vor, 21 Milliarden US-Dollar selbst zu finanzieren, während der andere Teil des 44-Millarden-US-Dollar-Deals von Bankenseite kommt.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Mittwoch startete der deutsche Aktienindex mit einem minimalen Gap von 3,82 Punkten bzw. 0,03 Prozent in den Handelstag. Sein Tagestief erreichte er eine halbe Stunde später um 9:30 Uhr bei 13.566,20 Punkten, das Tageshoch unter der 14.000er-Marke bei 13.849,43 Zählern lies bis zur Eröffnung der Börsen in New York um 15:30 auf sich warten. Der DAX hat sich trotz einer Range von mehr als 280 Punkten seitwärts bewegt und zum Handelsschluss einen Tagesgewinn von 37,54 Punkten bzw. einen Kurszuwachs von 0,27 Prozent erreicht. Sein gestriger Schlusskurs liegt bei 13.793,94 Zählern.

Punkten konnte auch der ADL-Indikator: 24 DAX-Unternehmen sind am Mittwochabend positiv aus dem Handel gegangen, das bedeutet einen kleinen Schritt aufwärts. Der Indikator steht insgesamt deutlich im Short-Modus. Überraschender Gewinner des Tages war die Aktie von Hellofresh mit einem zweistelligen Zuwachs von 11,55 Prozent auf 36,50 Euro. Die Deutsche Bank gab das Schlusslicht mit einem Abschlag von 5,60 Prozent auf 9,55 Euro und steht jetzt bei einem einstelligen Euro-Betrag.

Der MACD steht den zweiten Handelstag im leichten Short-Signal knapp oberhalb seiner Null-Linie.

Die gestrige schwache grüne Tageskerze gibt an und für sich kein Zeichen der Trendumkehr in Richtung Long an, auch wenn die Nähe zu einem Doji gegeben ist. Eröffnung und Schlusskurs fanden im Bereich der oberen Trendlinie des Flaggenmusters statt, daher könnte ein Abprall in Richtung Norden ein mögliches Szenario sein. In Bezug auf den kleinen Abwärtstrend, beginnend beim Hoch der Flagge, wäre dann jedoch nur mit einer leichten Korrektur zu rechnen.

Ob sich dieses Szenario am heutigen Handelstag bewahrheitet oder nicht, dazu kann der vorbörsliche Kurs einen ersten Hinweis liefern. Dieser steht zur aktuellen Stunde zwischen 13.850 und 13.900 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.