TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0063 - 02.05.2022

Ausgabe Nr. 63, 02.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wie das Statistische Bundesamt am Freitag verkündigte, hat sich das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2022 gegenüber dem vorherigen 4 Quartal 2021 nach einer ersten Schätzung um 0,2 Prozent erhöht. Somit startete die deutsche Wirtschaft, den Widrigkeiten des Russland-Ukraine-Krieges zum Trotz, etwas stärker ins Jahr. Stabilität ist derzeit beim Fear-and-Greed-Index nicht zu finden, denn seit dem letzten Newsletter hat sich dieser von 38 auf aktuell 27 Zähler verringert. Damit steht der Indikator nahe der Grenze zu „großer Angst“. Die Wall Street hat am späten Freitagabend stark im Minus geschlossen, während DAX und ATX früher am Abend mit einem leichten Plus aus dem Handel gegangen sind.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Für die New-Yorker-Börsen war der April ein verlustreicher Börsenmonat. Der Dow Jones verlor im April rund fünf Prozent, der S&P 500 rutschte um neun Prozent ab und der Nasdaq 100 mit vielen Unternehmen aus dem Silicon Valley-Titel verlor mehr als 13 Prozent seines Kurswertes. Die Pläne der US-Notenbank zur Zinswende in größeren Schritten wegen der hohen Inflation haben ihren Anteil am Börsenergebnis.

Die Deutsche Bank hat in der letzten Handelswoche knapp 15 Prozent an Wert verloren, obwohl sie seit langer Zeit erstmals wieder ein Quartal mit einem Milliardengewinn vorweisen kann. Das Geldinstitut wurde am Freitag von Beamten der Staatsanwaltschaft, des Bundeskriminalamts und der Finanzaufsicht Bafin wegen des Verdachts auf Geldwäsche untersucht. Laut der Deutschen Bank gehe es möglicherweise um zu spät abgegebene Geldwäscheverdachtsanzeigen. Am Freitag machte die Deutsche Bank ein kleines Plus von 0,04 Prozent auf 9,63 Euro.

Der Konzern für Konsumgüter Henkel hat wegen höherer Rohstoff- und Logistikkosten sowie den Auswirkungen aus dem Russland-Ukraine-Krieg seine Gewinnprognose für das laufende Jahr absenken müssen. Das Unternehmen teilte mit, dass das bereinigte Ergebnis je Aktie um 15 bis 35 Prozent sinken werde. Henkel hat sich von seinen Geschäften in Russland und Belarus zurückgezogen. Im ersten Quartal stiegen die Umsätze nach vorläufigen Zahlen um 7,1 Prozent auf annähernd 5,3 Milliarden Euro. Henkel schloss am letzten Handelstag mit einem Verlust von 2,88 Prozent auf 61,36 Euro.

Der Münchner Triebwerksbauer MTU freut sich über einen guten Jahresstart: das Unternehmen konnte seine Umsätze um rund 20 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro steigern. MTU teile am Freitag mit, dass sich das Unternehmen mit seinen Jahreszielen auf Kurs sieht. Bedingt durch die Russland-Sanktionen hat MTU bislang 52 Millionen Euro abschreiben müssen, doch profitiert der Konzern von den steigenden Umsätzen im Militärgeschäft. MTU Aero Engines ging am Freitag mit einem leichten Verlust von 0,44 Prozent auf 193,65 Euro ins Wochenende.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche konnte der deutsche Leitindex aufgrund eines Aufwärts-Kurssprunges von 116,09 Punkten bzw. 0,83 Prozent einen Tagesgewinn von 118,04 Punkten bzw. 0,84 Prozent generieren. Das bedeutet, dass fast der gesamte Gewinn aus dem Gap zur Eröffnung beruht – Intraday konnte der DAX keinen nennenswerten Gewinn generieren. Seine Tageskerze ist ein Doji, bei dem Eröffnungs- und Schlusskurs auf demselben Level liegen. Die Handelspanne vom Freitag war mit rund 150 Punkten nicht besonders groß. Der DAX schloss mit einem Stand von 14.097,88 Punkten.

Der ADL-Indikator konnte vom Freitag ebenso profitieren, da 27 der insgesamt 40 DAX-Werte im Plus in das Wochenende gegangen sind. Der Indikator steht noch immer Short, auch wenn er in den letzten Handelstagen wieder ein Stück aufgeholt hat und seiner 100-Tage-Signallinie wieder ein Stück nähergekommen ist. Eindeutiger Tagessieger war die Aktie von Delivery Hero mit einem Gewinn von 6,89 Prozent auf 33,84 Euro dicht gefolgt von Hellofresh mit 6,09 Prozent auf 40,58 Euro.

Weiterhin steht der MACD auf Long, kann sich jedoch bisher noch nicht richtig von seiner Signallinie absetzen. 

Die Doji-Kerze vom Freitag steht an dieser Stelle für Schwäche im Markt und gilt als Umkehrsignal in Richtung Short.

Vorbörslich steht der Kurs des DAX zur aktuellen Stunde auf dem Level von 13.900 Punkten und damit etwas tiefer als der Schlusskurs vom Freitag. Sollte sich der Kurs in diesem Bereich bis zur Eröffnung um 9:00 Uhr halten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs eine Short-Korrektur anstrebt.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.