TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0070 - 11.05.2022

Ausgabe Nr. 70, 11.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Kryptowährung Bitcoin befindet sich derzeit auf Talfahrt: am Dienstag fiel der Kurs zeitweise unter die Marke von 30.000 US-Dollar – der niedrigste Stand seit Juli 2021. Als Hauptgrund für die Abwärts-Rallye auf dem Krypto-Markt gilt die Zinswende vieler Zentralbanken. Weltweit stemmen sich Notenbanker mit teils deutlichen Zinsanhebungen gegen die Inflation. Der ungewisse Fortgang im Russland-Ukraine-Krieg gilt unter den Händlern als weiteres Risiko. Der Fear-and-Greed-Index hat seit dem gestrigen Newsletter drei Zähler dazugewonnen und steht nun auf dem Wert von 23. Die Wall Street schloss gestern Abend uneinheitlich, die Indizes an den europäischen Börsen im Gewinn.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Seit einiger Zeit nagen Negativzinsen auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto am Ersparten der Kunden. Darauf hat die ING Deutschland reagiert und leitet für ihre Kunden die Trendwende ein. Nach eigenen Angaben schafft die ING Deutschland schafft die Negativzinsen für einen Großteil ihrer Privatkunden ab. Die ING Deutschland erhöht zum 1. Juli erhöht die Freibeträge für Guthaben von derzeit 50.000 auf 500.000 Euro pro Konto. Die Bank gehe davon aus, dass die EZB ihre Zinspolitik ebenfalls anpassen wird.

Obwohl die Belastungen aus Naturkatastrophen und anderen Großschäden deutlich geringer ausfielen, lag der Gewinn des weltgrößten Rückversicherers im ersten Quartal mit 608 Millionen Euro nur leicht über dem des Vorjahres. Einfluss auf das Geschäftsergebnis der Münchener Rück hatten Abschreibungen auf russische und ukrainische Anleihen. Der Konzern erwartet einen Gewinn von 3,3 Milliarden Euro in 2022. Die Aktie des Unternehmens schloss gestern Abend mit einem Gewinn von 1,54 Prozent auf 217,00 Euro.

Die Fraport hat Dank der Erholung des Flugverkehrs vom Einbruch in der Corona-Pandemie im ersten Quartal das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbessert. Das Unternehmen teilte mit, dass es das Minus von 70,2 Millionen Euro im ersten Quartal 2021 auf 41,3 Millionen Euro im ersten Quartal 2022 reduzieren konnte. Fraport schloss mit einem Verlust von 3,89 Prozent auf 48,96 Euro.

Der Autohersteller Renault will für 207 Millionen US-Dollar rund ein Drittel seines Korea-Geschäfts an den chinesischen Autobauer Geely verkaufen. Das Genehmigungsverfahren steht noch aus. Renault und Geely entwickeln in einem Gemeinschaftsprojekt Hybrid-Fahrzeuge für den chinesischen sowie den südkoreanischen Markt. Renault schloss am Dienstagabend mit einem leichten Verlust von 0,31 Prozent auf 22,35 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex startete am Dienstag sehr optimistisch mit einem Kurssprung von 169,35 Punkten bzw. 1,27 Prozent Zuwachs in den neuen Handelstag. Nach einer Seitwärtsphase bis zur Mittagszeit begann dann die Rallye zu einer vollständigen M-Formation, die ihr erstes Hoch – und damit sogleich das Tageshoch – um 15:30 Uhr gefunden hat. Leider besteht eine vollständige M-Formation auch aus dem zweiten Bein, und so lief der Kurs bis zum Handelsschluss bei 13.534,74 Punkten leicht unter den Eröffnungskurs. Am Tagesende stand ein Plus von 154,07 Punkten bzw. 1,15 Prozent auf der Uhr.

Am Dienstag konnte auch der ADL-Indikator endlich mal wieder vom Tagesgeschehen profitieren: 30 DAX-Unternehmen schafften es, mit Gewinn in den Feierabend zu gehen. Insgesamt steht der Indikator wohl noch für eine längere Zeit lang Short. Tagessieger war am Dienstagabend Bayer mit 5,40 Prozent Wertzuwachs auf 61,89 Euro, Verlierer des Tages die Porsche Automobil mit minus 2,98 Prozent auf 72,34 Euro.

Der MACD steht weiterhin auf Short und bestätigt damit alle Trader, die in Richtung Süden unterwegs sind.

Schaut man sich das vorliegende Chartbild an, dann fallen die Zonen der Flaggen, in denen der Kurs korrigiert, deutlich auf. Aus Sicht der Technischen Analyse ist es wichtig, das Gesamtbild nicht aus den Augen zu lassen, jedoch sind Details immer wieder genauso wichtig.

Gestern hat die Kerze am Tief geschlossen mit einem längeren Docht. Der Ausbruch hatte nicht die Kraft, zu gelingen – die Bären haben an den Bullen gezogen und Widerstand geleistet. Sollten diese nichts von ihrer Kraft eingebüßt haben, könnte am heutigen Mittwoch eine Abwärtskurslücke entstehen und der Kurs weiter Fahrt in Richtung Süden aufnehmen. Könnte – denn ob es so kommen wird, muss sich zeigen. Vorbörslich pendelt der DAX zur aktuellen Stunde um die 13.600er-Marke und damit über dem Schlusskurs von gestern.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.