TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0074 - 17.05.2022

Ausgabe Nr. 74, 17.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Außenministerin Annalena Baerbock rechnet in nächsten Tagen mit einer EU-Einigung zum Öl-Embargo. „In den nächsten Tagen werden wir zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen - da bin ich sehr zuversichtlich“, so Baerbock am Montag beim EU-Außenministertreffen in Brüssel. Weiterhin sagte sie: „In diesen Zeiten stehen wir als Europäerinnen und Europäer trotz aller Unterschiede so eng zusammen, wie ich es bisher noch nie erlebt habe.“ Auf den Fear-and-Greed-Indikator machten diese Worte keinen allzu großen Eindruck, dieser verharrt noch immer bei 12 Zählern im Bereich der hohen Angst. Wall Street und europäische Börsen schlossen am Montag uneinheitlich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Weizenpreis steigt seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts zum Teil massiv: an der Pariser Warenterminbörse Matif kostet eine Tonne Weizen derzeit rund 430 Euro. Schon im vergangenen Herbst ist der internationale Getreidemarkt durch die schlechte Ernte in Kanada einer Belastungsprobe ausgesetzt – der Krieg in der Ukraine hat die Lage jedoch zusätzlich verschärft. Indien als weltweit zweitgrößter Weizenproduzent hat am Montag ein Exportverbot des wichtigen Getreides verhängt. 

Das Unternehmen Daimler Truck hat im ersten Quartal mit 109 286 verkauften LKW und Bussen knapp 8 Prozent mehr Fahrzeuge an den Mann gebraucht als noch vor einem Jahr. Vorstandschef Martin Daum hat zur Bilanzpressekonferenz angesichts der vollen Auftragsbücher für 2022 die bisher größte Preiserhöhung für seine Fahrzeuge in Aussicht gestellt. Die Aktie der Daimler Truck Holding schloss am Montagabend mit einem Minus von 1,37 Prozent auf 27,03 Euro.

Der Kunststoffhersteller Covestro lag mit seinen Zahlen für das erste Quartal 2022 über den Erwartungen: der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 40 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Der operative Gewinn des Konzerns soll für das ganze Jahr mit zwei bis 2,5 Milliarden Euro eine halbe Milliarde Euro niedriger ausfallen, als Analysten bislang angenommen hatten. Covestro schloss am Abend mit einem leichten Plus von 0,03 Prozent auf 39,56 Euro.

Die Fluglinie Ryanair rechnet wieder mit neuen Rekorden – die Passagierzahlen erreichen aktuell wieder das Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Dem Unternehmen gelang es daher, die Verluste deutlich zu verringern. Für das Geschäftsjahr 2022/23 peilt die irische Fluggesellschaft wieder schwarze Zahlen an. Anleger scheinen diese Zahlen nicht zu beeindrucken – die Aktie von Ryanair schloss gestern mit einem Verlust von 3,34 Prozent auf 13,30 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der DAX eröffnete am Montag mit einer Kurslücke von minus 41,76 Punkten bzw. minus 0,30 Prozent. Der Tagesverlauf zeigte sich unspektakulär. Der deutsche Leitindex setzte sein Tageshoch am Vormittag um 11:00 Uhr über der wichtigen 14.000er-Marke, konnte dieses Level jedoch nicht halten. Um 16:00 Uhr erfolgte dann das Tagestief bei 13.864,95 Punkten. Eineinhalb Stunden und 100 Punkte höher schloss der Index mit 13.964,38 Zählern – ein Tagesverlust von 63,55 Punkten bzw. -0,45 Prozent auf den Freitag.

Keine Entspannung auch für den ADL-Indikator, der sich derzeit augenscheinlich weigert, seiner 100-Tage-Signallinie zu nahe zu kommen. 16 von insgesamt 40 DAX-Unternehmen konnten zwar Gewinne mitnehmen, doch unter dem Strich waren diese in der Unterzahl und damit unterlegen. Der ADL steht weiterhin deutlich Short. Die RWE hatte am Montag im DAX-internen Ranking die Nase vorne mit einem Plus von 3,23 Prozent auf 41,20 Euro. Abgeschlagen auf dem letzten Platz die Aktie von Porsche mit minus 3,26 Prozent auf 75,28 Euro.

Langeweile zeigt sich beim MACD, der noch immer knapp unterhalb der Null-Linie zu keinem Signal fähig ist, obwohl MACD- und Signallinie stets nahe beieinander liegen.

Der gestrige Tag zeigte Unentschlossenheit und wenig Volatilität, was sich auch daran ablesen lässt, dass die Tageskerze vom Montag fast ein Doji mit einem kleinen roten Körper darstellt.

Ob der Schwung für den lauf auf die 14.000 schon draußen ist oder nicht, darauf gibt der vorbörsliche Kurs vielleicht schon den ersten Hinweis. Zur aktuellen Stunde steht der DAX leicht unterhalb der 14.100 Punkte-Marke.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.