TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0075 - 18.05.2022

Ausgabe Nr. 75, 18.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die chinesischen Behörden haben ein Ende der extrem strengen Pandemie-Beschränkungen für die Wirtschaftsmetropole Shanghai in Aussicht gestellt. Die strikten Einschränkungen der Politik der Null-COVID-Strategie belasten die Menschen in unvorstellbarer Weise und haben zudem negative Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. Der Fear-and-Greed-Indikator hat seit dem letzten Newsletter um vier Punkte nachgegeben – der Indikator steht aktuell auf 16 Zählern. Wall Street und europäische Börsen schlossen am Montag einheitlich mit Gewinnen – Rohstoffe und Anleihen hingegen haben leichte Verluste erlitten.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die DAX-Konzerne haben im ersten Quartal 2022 glänzend verdient. Die Deutsche Bank nicht mitgerechnet, haben sie ihren Umsatz um 14 Prozent auf 444 Milliarden Euro steigern können, so eine Stude der Unternehmensberatung EY. Am besten abgeschnitten haben laufende Geschäfte in den USA. Probleme im weiteren Verlauf des Jahres seien jedoch erwartet, da die Auswirkungen aus dem Russland-Ukraine-Krieg stark steigende Rohstoff- und Materialpreise nach sich ziehen.

Der Renault-Konzern löst sein Russland-Geschäft komplett auf. Neben den damit einhergehenden finanziellen Nachteilen fallen zukünftig auch technische Entwicklungen beim stark durch Renault verbesserten Kult-Auto Lada langfristig aus. Die Renault-Nissan-Gruppe verkauft ihre komplette Beteiligung an AvtoVaz bzw. Lada. Die Aktie von Renault schloss am Dienstag mit einem Gewinn von 2,88 Prozent auf 24,26 Euro.

Im Skandal mit den sogenannten Structured Alpha-Fonds muss die Allianz 2,3 Milliarden US-Dollar Strafe bezahlen, sowie 3,2 Milliarden US-Dollar Entschädigungsleistung an Anleger, die in die Hedge-Fonds der Allianz-Tochter AGI investiert haben. Laut einer Mitteilung des US-Justizministeriums hieß es, dass sich die Allianz schuldig im vorliegenden Betrugsfall bekenne. Die Allianz-Aktie schloss gestern Abend trotz dieser Nachrichten mit einem Plus von 1,73 Prozent auf 202,25 Euro.

Der TUI-Konzern will mit frischem Geld von Anlegern die Summe seiner Corona-Staatshilfen weiter verringern. Das Unternehmen hat vor, bis zu 162,3 Millionen Aktien zusätzlich auszugeben. Die zusätzlichen Einnahmen sollen dann zur vollständigen Rückzahlung der Stillen Einlage verwendet werden. TUI schloss am Abend mit einem Gewinn von 3,21 Prozent auf den Vortag auf nunmehr 2,89 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am zweiten Handelstag der Woche eröffnete der DAX mit einem Kurssprung von 108,29 Punkten bzw. plus 0,78 Prozent. Der Leitindex machte am Dienstag keine großen Schwünge und nutzte lediglich eine niedrige Range zwischen dem Tagestief bei 14.056,98 Punkten und dem Tageshoch bei 14.203,09 Punkten. Zum Handelsschluss lag der Index mit 221,56 Punkten vorne, was einem Kurszuwachs von 1,59 Prozent entspricht. Der Schlusskurs am Abend liegt bei 14.185,94 Zählern.

Für den ADL-Indikator war der gestrige Handelstag ein Schritt näher in Richtung seiner 100-Tage-Signallinie, da 35 DAX-Unternehmen mit Gewinnen aus dem Tag gegangen sind. Den größten Reibach machte am Dienstagabend die Daimler Truck Holding mit einem Plus von 6,49 Prozent auf 28,785 Euro, gefolgt von Delivery Hero mit 4,08 Prozent auf 30,88 Euro und der Aktie der Deutschen Bank, die mit 3,46 Prozent Gewinn auf 9,538 Euro geschlossen hat.

Der MACD hat für heute ein Long-Signal knapp oberhalb seiner Signallinie generiert – und damit ein Einstieg für den Swing-Trader.

Ob der DAX sein Tief endgültig hinter sich gebracht hat, das lässt sich nur vermuten. Dafür spricht neben dem MACD zumindest der Ausbruch aus dem Bereich der beiden Flaggen-Muster der letzten Wochen. Das Notieren über der 14.000 ist ein weiterer Plus-Punkt dieser Theorie. Sollte der DAX weiterhin steigen, steht als nächster Widerstand die 100-Tage-Durchschnittslinie im Weg, die heute bei 14.698,57 Punkten steht.

Vorbörslich steht der Leitindex zur aktuellen Stunde auf dem Level von 14.200 Zählern.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.