TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0078 - 23.05.2022

Ausgabe Nr. 78, 23.05.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

am Samstag hat Russland seine Gas-Lieferungen nach Finnland, wie zuvor angekündigt, eingestellt. Der russische Staatskonzern Gazprom teilte bei seiner Entscheidung mit, dass der finnische Versorger Gasum seine Zahlungen nicht wie gefordert in Rubel beglich. Die Beziehungen zwischen Russland und Finnland sind unter anderem deshalb gespannt, weil Finnland als direkter Nachbar von Russland der NATO beitreten will. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich zum Vortag um einen Punkt reduziert und steht aktuell bei 11 Zählern weiterhin im Bereich der extremen Angst. Die Wall Street hat am Freitag uneinheitlich geschlossen, europäische Börsen hingegen konnten leichte Gewinne mitnehmen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der US-Notenbanker James Bullard erwartet in diesem Jahr keine Rezession. Auch eine Stagflation, die durch eine Phase niedriger Wachstumsraten bei gleichzeitig hoher Inflation definiert ist, ist für den Präsidenten des Fed-Bezirks St. Louis kein gültiges Szenario. Bullard sprach sich wieder dafür aus, die Zinsen bis Jahresende auf 3,5 Prozent anzuheben, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Sein Plan sehe vor, den Leitzins im darauffolgenden Jahr, spätestens jedoch in 2024, wieder herunterzusetzen.

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte stiegen in Deutschland im April gegenüber dem Vorjahresmonat um durchschnittlich 33,5 Prozent – der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Bundesfinanzminister Christian Lindner erklärte, dass die aktuell hohe Inflation eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft neben dem Russland-Ukraine-Krieg ist.

Deutschland und Katar haben jüngst ihre Energiepartnerschaft unterzeichnet. Durch die Zusammenarbeit soll der Bereich „Grüner Wasserstoff“ einen Schub bekommen, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einer Presseerklärung. Eine Schlüsselrolle hierbei spielt das Flüssigerdgas, die Bundesregierung treibt dazu den Bau von LNG-Terminals besonders in Norddeutschland, aktiv voran. Die involvierten Versorger RWE und Uniper schlossen am Freitagabend im Plus: RWE mit einem Gewinn von 1,53 Prozent auf 43,12 Euro und Uniper mit 0,41 Prozent auf 24,76 Euro.

Der Gesundheitskonzern Fresenius überzeugte seine Anleger mit den Zahlen für das erste Quartal 2022. In den ersten drei Monaten erzielte das Unternehmen annähernd acht Prozent mehr Umsatz – insgesamt stehen 9,72 Milliarden Euro in den Büchern von Fresenius. Die Anleger dankten dieses gute Ergebnis und verzeichneten 1,64 Prozent Zugewinn am Abend auf den Schlusskurs von 32,31 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche startete der DAX mit einem Aufwärts-Kurssprung von 85,96 Punkten bzw. 0,62 Prozent in den Handelstag. Er bewegte sich in einem Bogen vom Start hinweg bis zum Abschluss des Tages und schloss wieder leicht unterhalb der 14.000er-Marke mit 13.981,91 Punkten. Dabei generierte der Leitindex einen Gewinn von 99,61 Punkten bzw. 0,72 Prozent auf den Freitag. Den Zenit erreichte er um 11:55 Uhr bei 14.161,32 Zählern.

Durch das positive Tagesergebnis von 30 DAX-Werten bewegte sich der ADL-Indikator ein Stück aufwärts. Der Indikator steht nach wie vor stabil im Short-Modus. Die drei besten Aktien des Tages waren die von Merck mit plus 2,80 Prozent auf 172,40 Euro, gefolgt von HelloFresh mit einem Gewinn von 2,34 Prozent auf 34,60 Euro sowie Siemens mit 2,33 Prozent auf 115,08 Euro.

Der MACD befindet sich im leichten Aufwärtstrend knapp oberhalb seiner Null-Linie.

Für die neue Handelswoche ist wieder alles drin: ein Bewegen im Abwärtstrendkanal, den wir im Chart mit Regressionskanälen visualisiert haben. Dabei würde die Eröffnung am heutigen Montag im Idealfall unterhalb der drittobersten Abwärts-Trendlinie stattfinden oder gar unterhalb der Mittellinie. Für das Long-Szenario, also den Ausbruch aus den Regressionskanälen befindet sich der optimale Start für den DAX mit einen großen Aufwärts-Kurssprung in der Nähe der obersten Abwärts-Trendlinie oder gar über dieser.

Der vorbörsliche Kurs des DAX steht zur aktuellen Stunde über der Marke von 14.100 Punkten.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.