TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0098 - 23.06.2022

Ausgabe Nr. 98, 23.06.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der US-Notenbankchef Jerome Powell hat sich zu weiteren zeitnahen Zinserhöhungen bekannt, um die US-Inflation wieder in den Griff zu bekommen. Die US-amerikanischen Anleger sorgen sich darum, dass sich die US-Wirtschaft auf eine Rezession zubewegt – Powell hielt stand und zeigte sich zuversichtlich, dass die Wirtschaft dies verkraften könne. Zuversichtlich zeigte sich auch der Fear-and-Greed-Index, der weitere zwei Punkte zugelegt hat und nun auf 22 Zählern steht. Am Mittwoch erlitten Wall Street und europäische Börsen jedoch einheitlich Verluste.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung IMK senkt seine Konjunkturprognose für den Sommer: der Russland-Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie, Lieferprobleme, die starken Preisanstiege sowie steigende Zinsen bedeuten eine schwierige Zeit. Für 2022 senkte das Institut seine Prognose beim Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,1 auf 1,9 Prozent. Laut den Düsseldorfer Ökonomen soll die Inflationsrate für dieses Jahr bei 6,9 Prozent liegen und 2023 wieder stark zurückgehen.

Der Bund stellt insgesamt 15 Milliarden Euro zur Verfügung, um die Befüllung der deutschen Gasspeicher zu gewährleisten, teilte das Wirtschaftsministerium in Berlin mit. Die Gasspeicher sollen bis zum 1. November schrittweise bis zu 90 Prozent aufgefüllt werden, um eine schwere Krise bei Mangel des wichtigen Energiestoffes zu verhindern.

Die aktuellen Konjunkturängste drücken nicht nur auf die Preise von Aktien und Indizes, sondern auch auf den Ölpreis – die Angst vor einer weltweiten Rezession steigt. Angesichts dieses Szenarios gehen die Preise für viele Rohstoffe zurück, da davon weniger benötigt werden, sollte die Wirtschaftsleistung schrumpfen. Davon ist auch das Rohöl betroffen. Gestern schloss das US-amerikanische Crude Oil am späten Abend mit einem Abschlag von 4,84 Prozent auf den Vortag auf nunmehr 105,23 US-Dollar je Barrel.

Daimler Truck ist der Weltmarktführer für Schwerlaster und will seinen Absatz um mehr als zehn Prozent auf rund 520.000 Fahrzeuge steigern. Das schwäbische Unternehmen peilt weiterhin einen Anstieg des Umsatzes auf 48 bis 50 Milliarden Euro an. Daimler Truck profitiert davon, dass in der Corona-Krise notwendige Investitionen in neue Nutzfahrzeuge mehrmals verschoben wurden und aktuell volle Auftragsbücher abgearbeitet werden können. Trotz der hervorragenden Aussichten schloss die Aktie der Daimler Truck Holding am Mittwochabend mit einem Verlust von 3,84 Prozent auf 26,14 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Mittwoch eröffnete der Deutsche Aktienindex mit einer großen Abwärts-Kurslücke von 230,14 Punkten bzw. minus 1,73 Prozent den neuen Handelstag. Der Vormittag verlief recht ruhig, das Tagestief wurde bei 12.965,69 Punkten deutlich unterhalb der 13.000er-Marke gesetzt. Am Nachmittag zur US-Eröffnung marschierte der DAX in Richtung Norden, um über eine Stunde später zu seinem Tageshoch mit 13.206,11 Punkten zu finden. In der letzten Handelsstunde hat der Index wieder einen Teil seiner jüngsten Gewinne abgegeben.

Obwohl der DAX im reinen Intraday-Verlauf eine grüne Kerze hervorgebracht hat, schloss er mit einem Tagesverlust von 148,12 Punkten bzw. minus 1,11 Prozent auf 13.144,28 Zähler. Ähnlich erging es den 29 DAX-Unternehmen, die ebenso mit Verlusten aus dem Handelstag gingen – daher entwickelte sich der ADL-Indikator weiter in Short-Richtung. Tagessieger war die Deutsche Telekom mit einem Gewinn von 1,71 Prozent auf 18,666 Euro.

Der MACD steht weiterhin zur Bestätigung der aktiven Short-Swing-Trader auf eine bearishe Situation im Tages-Chart.

Charttechnisch auffällig ist das Tief vom vergangenen Donnerstag, dass der DAX gestern temporär leicht unterboten hat. Sollte er dieses nachhaltig brechen, ist das März-Tief bei 12.438 Punkten das nächste Ziel.

Ob dieses am heutigen Donnerstag angelaufen wird, kann selbstverständlich nicht vorhergesagt werden, doch die Wahrscheinlichkeit ist gegeben. Ein erster Hinweis liefert der vorbörsliche Kurs des DAX, der zur aktuellen Stunde in der Region von 13.100 Punkten steht.

 

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.