TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0100 - 27.06.2022

Ausgabe Nr. 100, 27.06.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Verkäufe neuer Eigenheime in den USA sind im Mai überraschend gestiegen, berichtete das Handelsministerium. Der Absatz bestehender Häuser stieg sogar auf fast 700.000, dabei hatten Experten mit einem Rückgang verkaufter Häuser gerechnet. Inzwischen ist auch für viele Amerikaner der Kauf von Eigentum unerschwinglich geworden – Baudarlehen kosten inzwischen bedingt durch die Anhebungen des Leitzinses der US-Notenbank sechs Prozent Zinsen. Der Fear-and-Greed-Index hat sich um weitere fünf Zähler entspannt und steht inzwischen auf dem Wert von 28 Zählern. Wall Street und europäische Börsen haben am Freitag Gewinne gemacht.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Das Unternehmen Adler Real Estate übernimmt von der Konzernmutter Adler Group Immobilien in Berlin. Wie die deutsche Tochter mitgeteilt hat, umfasst ihr Portfolio aktuell 1.400 Wohneinheiten bei einem Marktwert von 326 Millionen Euro. Die Adler-Aktie schloss am Freitagabend mit einem sagenhaften Anstieg von 44,66 Prozent auf 7,58 Euro. Auslöser für die explosionsartige Kursentwicklung am Freitag war die Veröffentlichung einer Insiderinformation über einem anstehenden Squeeze-Out des Unternehmens.

Der Billiganbieter Ryanair musste aufgrund von Protesten zahlreiche Flüge streichen, da Mitarbeiter in Belgien, Spanien und Portugal ihre Arbeit niedergelegt hatten. Der Vorwurf lautete, dass Ryanair sich nicht an die vereinbarten Arbeitsbedingungen halte. Die Aktie schloss am Freitag mit einem Gewinn von 2,07 Prozent auf 12,06 Euro.

Der langjährige Chef der TUI Fritz Joussen tritt überraschend zurück und beendet sein Amt Ende September. Der Konzern teilte mit, dass der bisherige Finanzchef Sebastian Ebel seinen Posten übernehmen wird. Joussen hat die Digitalisierung des Unternehmens entscheidend vorangetrieben. Die Aktien des Reiseveranstalters verbilligten sich um 3,71 Prozent auf 1,70 Euro.

Der Modehändler Zalando will aus der Defensive kommen, um sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen. Das Unternehmen hat Pläne, das Sortiment umzubauen und vor allem Kosten einzusparen. Zalando hat seine Marketingausgaben gesenkt und bisherig geplante Investitionen in den Ausbau der Logistik auf Eis gelegt. Um die Kosten weiterhin zu optimieren, führt Zalando in 15 weiteren Märkten einen Mindestbestellwert ein. Die Aktie schloss am Freitag mit einem Verlust von 1,57 Prozent auf 25,14 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Deutsche Aktienindex eröffnete den letzten Handelstag der Woche mit einem Aufwärts-Kurssprung von 37,28 Punkten bzw. 0,29 Prozent. Sein Tagestief fand er schon am Morgen mit der 5-Minuten-Kerze um 9:25 Uhr bei 12.904,86 Punkten. Ab diesem Punkt ging es für den Index aufwärts bis zum 16:20 Uhr: der DAX lief wieder weit über die 13.000er-Marke zurück, die in den letzten 7 Handelstagen schon öfter in beide Richtungen gebrochen wurde. Um 17:35 Uhr schloss der DAX mit einem Tagesgewinn von 205,54 Punkten bzw. 1,59 Prozent auf 13.118,13 Zählern.

Mit 33 DAX-Unternehmern, die den Handelstag ebenso im Gewinn schließen konnten, ging es mit dem ADL-Indikator am Freitag in Long-Richtung. Der Indikator steht weiterhin stabil im Short-Modus. Sieger des Tages war die Aktie von Merck, die mit einem Tagesgewinn von 5,57 Prozent auf 164,80 Euro in das Wochenende gegangen ist.

Der MACD hat etwas weiter an Abwärtsschwung verloren, bestätigt jedoch den Short-Swing-Trader, weiter an seiner Trading-Idee festzuhalten.

Ob es am heutigen Montag wieder aufwärts oder abwärts geht, wird der Tag zeigen müssen.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde über dem Level von 13.200 Punkten und damit höher als der Schlusskurs vom Freitag.

 

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.