TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0101 - 28.06.2022

Ausgabe Nr. 101, 28.06.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die USA kündigten umfangreiche Maßnahmen gegen Russland an: insgesamt 2,3 Milliarden US-Doller Einfuhrzoll sollen auf hunderte russische Produktkategorien verhängt werden. Sie drohen damit, Unternehmen, die die Sanktionen umgehen, hart zu bestrafen und vom Kauf amerikanischer Technologien auszuschließen. Das Ziel ist es, die Einnahmen Russlands zu reduzieren. Das bei dieser „wirtschaftlichen Kriegserklärung“ der Fear-and-Greed-Index sich nicht deutlich verringert, sondern sich dieser um einen Punkt weiter entspannt, mag verwundern. Die Wall Street hat am späten Montagabend mit Verlusten geschlossen, europäische Indizes konnten am frühen Abend hingegen Gewinne verbuchen – der österreichische ATX führt hierbei deutlich vor dem DAX.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Aus den Reihen der US-Börsenhändler heißt es, dass die Angst vor überzogenen Zinserhöhungen der FED nachlasse. Damit gehe einher, dass die Konjunktur im Land nicht ausgebremst würde. Dies ist ein wichtiges positives Signal in der aktuellen schwierigen Situation für alle Beteiligten. Investoren trauen der US-Notenbank jedoch zu, die Zügel bei Bedarf wieder rasch anzuziehen.

Am Mittwoch wird die deutsche Teuerungsrate veröffentlicht, am Freitag die Rate aus der gesamten Eurozone – somit ist die Inflation das Thema der Woche. Waren zuletzt noch Werte in Richtung neun Prozent im Gespräch, zeigen sich die Analysten bei den aktuellen Prognosen optimistischer. Einen positiven Einfluss habe auch der gewährte Tankrabatt.

Der Pharmakonzern Bayer kommt aus den Schlagzeilen nicht raus: das Unternehmen ist mit einem weiteren Berufungsantrag in Sachen Glyphosat vor dem Obersten Gericht gescheitert. Das Ergebnis hatte sich bereits abgezeichnet, nachdem in der vergangenen Woche der Supreme Court die Überprüfung des Urteils des Klägers Edwin Hardeman abgelehnt hat. Trotz dieser Nachrichten stieg der Kurs der Aktie bis zum Abend auf 59,40 Euro an – ein Plus von 2,79 Prozent.

Der US-Präsident Joe Biden hat sich beim G7-Gipfel für ein mögliches Import-Verbot für russisches Gold stark gemacht. Biden hatte auf Twitter mitgeteilt, dass Russland dadurch Einnahmen in Milliardenhöhe wegbrechen würden. Der Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank hielt dagegen, dass der tatsächliche Einfluss auf den Goldmarkt zu gering sein dürfte, um die Preisentwicklung des beliebten Edelmetalls dauerhaft zu beeinflussen. Gold schloss am späten Abend mit einem leichten Preisverfall von 0,22 Prozent auf nunmehr 1.824,00 US-Dollar je Feinunze.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Montag ging es für den DAX gut los: ein Aufwärts-Gap mit 99,77 Punkten bzw. 0,76 Prozent Kurszuwachs zum Handelsstart waren optimale Vorzeichen für den Handelstag. Nach dem Start ging es dann auch weiter bis auf die 13.378,42 Punkte – und damit zum Tageshoch. Anschließend entwickelte sich der Kurs in südliche Richtung, fand sein Tagestief am Nachmittag bei 13.126,86 Punkten und konnte in den verbleibenden rund zwei Stunden bis zum Handelsschluss noch einige Punkte einsammeln. Insgesamt reichte es lediglich für 67,94 Punkte bzw. 0,52 Prozent auf den Vortag dank des guten Starts in die neue Handelswoche. Der DAX schloss um 17:35 Uhr mit 13.186,07 Zählern.

Auch der ADL-Indikator konnte vom Montag profitieren: 26 Unternehmen aus dem deutschen Leitindex gehörten zu den Gewinnern. Damit baute der ADL etwas von seinem Minus ab – der Indikator steht noch immer in Short-Richtung. Hellofresh war unter den Einzelaktien der Tagesgewinner mit einem Plus von 4,95 Prozent auf 32,22 Euro – die Aktie der RWE bildete das Schlusslicht auf Platz 40 mit einem Abschlag von 1,63 Prozent auf 36,81 Euro.

Der gestrige Handelstag tat dem MACD gut – aus Sicht der Anleger und Long-Trader: er reduzierte seine Spannweite deutlich und steht augenscheinlich kurz vor einem Long-Crossover.

Ob der beliebte Indikator nun wirklich eindreht und dieser Tage – womöglich gar schon zum morgigen Tag – ein Long-Signal gibt, muss abgewartet werden. Selbstverständlich kann ein solcher Impuls der Beginn für einen neuen Aufwärts-Trend sein, doch besonders wahrscheinlich ist dies nicht. Für Short-Swing-Trader ist die Welt noch in Ordnung: die gestrige Tageskerze fiel durch den negativen Intraday-Verlauf rot aus trotz Gesamtgewinn und der MACD hat noch kein Veto eingelegt.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde in der Nähe der 13.200-Punkte-Marke. 

 

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.