TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0103 - 30.06.2022

Ausgabe Nr. 103, 30.06.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Jerome Powell, Chef der FED, hat vor einigen Wochen erklärt, dass es neben dem US-Dollar auch andere Währungen der Weltreserve geben könnte. Seine Aussage trug nicht dazu bei, eine Beruhigung an den Finanzmärkten zu erreichen. Immer wieder taucht der Begriff „digitale Währung“ in der einen der anderen Form auf. Ob der US-Dollar angezählt ist – ebenso der Euro – scheint sehr wahrscheinlich. Der Fear-and-Greed-Index hat sich weiter reduziert und steht zum heutigen Tag mit einem Wert von 25 am Beginn des Bereiches der „Extremen Angst“. Die Wall Street schloss uneinheitlich, die europäischen Indizes geeint im Verlust.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Sieben taiwanesische Versicherer haben die fälligen Zinszahlungen für ihre russischen Staatsanleihen nach Ablauf der Schonfrist nicht erhalten, teilte die Finanzaufsicht in Taipeh mit. Die Zinszahlungen seien schon am 27.05.2022 fällig gewesen, die Nachfrist zur Zahlung inzwischen abgelaufen. Betroffen seien zwei Anleihen: eine in US-Dollar und eine in Euro. Die nicht beglichenen Zinszahlungen beläuft sich laut Taipeh auf rund 100 Millionen US-Dollar.

Experten warnen, dass seit Ende des Zweiten Weltkrieges noch nie so viele unterschiedliche Faktoren wie derzeit zu einer so schwierigen wirtschaftlichen Situation geführt haben wie jetzt. Deutschland droht eine tiefe Rezession. Ökonomen sprechen vom perfekten Sturm. Der bekannte US-Ökonom Kenneth Rogoff spricht von der Gefahr einer gleichzeitigen Rezession in Europa, in China und in den USA. Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen warnt vor einer weltweiten Rezession durch die hohe Inflation, die aktuelle Energiekrise, die Verknappung von wichtigen Lebensmitteln, die Klimakrise und das Verfallen der Welt in Machtblöcken.

Die Aktien von Uniper leiden unter einer zurückgenommenen Ergebnisprognose. Uniper nannte als Grund die Auswirkungen der derzeitigen Lieferbeschränkungen von Gas durch den russischen Staatskonzern Gazprom. Gespräche mit der Bundesregierung über Stabilisierungsmaßnahmen werden geführt. Die Aktie schloss nachbörslich auf Tradegate mit einem Verlust von 10,46 Prozent auf 15,23 Euro.

Der Reiseveranstalter TUI kämpft weiter gegen den Abwärtstrend: nach einer kurzweiligen Erholung im Juni befindet sich die Aktie nun wieder auf Fahrt in Richtung Süden. Am Mittwochabend schloss das Papier mit einem Verlust von 6,43 Prozent auf 1,6015 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zur Wochenmitte musste der DAX mit einer Kurslücke von 141,83 Punkten eröffnen – ein Minus von 1,07 Prozent auf den Vortag. Der Handelstag war insofern spannend, dass im überwiegenden Seitwärtsmarkt doch ein paar größere Schwünge abgearbeitet wurden – für den einen oder anderen Daytrader eine Möglichkeit, Geld zu verdienen – oder auch zu verlieren. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Tagesverlust von 228,47 Punkten bzw. minus 1,73 Prozent auf 13.003,35 Punkten nur knapp über der 13.000er-Marke.

Der ADL-Indikator hat sich aufgrund von lediglich fünf DAX-Unternehmen, die am Mittwoch Gewinne gemacht haben, negativ weiterentwickelt. Tagessieger war die Deutsche Börse mit einem Gewinn von 1,04 Prozent auf 159,65 Euro.

Der MACD hat gestern die Kurve in Short-Richtung bekommen – sein Abwärtstrend ist also weiterhin ungebrochen.

Die Gesamtlage im DAX ist überschaubar und steht im Zeichen des Bärenmarktes. Der starke Abwärtsimpuls scheint wieder aufgenommen zu haben und deutet eine Entwicklung in Richtung Süden an.

Ob sich dieses Szenario heute so entwickelt oder nicht, wird der DAX möglicherweise schon am Vormittag zeigen oder zumindest andeuten. Der vorbörsliche Kurs steht zur aktuellen Stunde unter dem Level von 12.900 Punkten – und damit unterhalb des gestrigen Schlusskurses.

 

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.