TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0131 - 09.08.2022

Ausgabe Nr. 131, 09.08.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

China rasselt weiter mit den Säbeln – das große Militärmanöver passt für „das Reich der Mitte“ optimal, um auf den Taiwan-Besuch der US-Politikerin Pelosi zu reagieren: die Übungen werden anstatt wie geplant beendet weiter im See- und Luftraum Taiwans fortgeführt. Wie schon gestern steht der Fear-and-Greed-Index auch heute noch auf dem Wert von 50 Punkten in der Mitte des neutralen Bereichs – im Gegensatz zu China ausgeglichen im Verhalten. Die Wall Street schloss am Montag uneinheitlich, europäische Indizes konnten Gewinne für sich verbuchen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Trotz steigender Preise zeigen sich die Bürger der Vereinigten Staaten weiterhin spendabel und gaben im Juni 1,1 Prozent mehr aus als im Vormonat. Laut Ökonomen gelten die Verbraucher als eine der tragenden Säulen der inländischen Wirtschaft, da diese zu mehr als zwei Dritteln zum Bruttoinlandsprodukt der USA beitragen.

Airbus lieferte im Juli weniger Flugzeuge aus als geplant: 46 Verkehrsjets – im Juni waren es noch 60 Flieger. Der weltgrößte Flugzeughersteller gibt als Grund an, dass die Zulieferer kaum noch hinterherkommen, Wartezeiten den Fertigungsprozess verlängern. Das Luftfahrt-Unternehmen hat seine Prognose für das laufende Jahr auf 700 Maschinen runtergesetzt. Optimistisch stimmen Aufträge über 401 Maschinen, die die Airline im Juli akquirieren konnte.

Die Porsche Automobil Holding konnte den Gewinn im ersten Halbjahr 2022 stark steigern. Damit bestätigt das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr. 3,24 Milliarden Euro betrug der Konzerngewinn nach Abzug der Steuern – das ist ein Plus von 31 Prozent für den Automobilhersteller. Die Aktie stieg am Abend um 1,13 Prozent auf 73,12 Euro.

Die Münchener Rück gibt heute die Zahlen für das zweite Quartal 2022 bekannt. Analysten prognostizieren einen Quartalsgewinn von 4,93 Euro je Aktie. Die Aktie der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft schloss am Montagabend mit einem Aufschlag von 1,47 Prozent auf den Schlusskurs von 228,40 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am ersten Handelstag der Woche startete der Deutsche Aktienindex mit einem Aufwärts-Gap von 129,45 Punkten bzw. 0,95 Prozent um Punkt 9:00 Uhr. Bis zum späten Vormittag um 11:15 Uhr galt es für den Index, sein Tagestief auszumachen, welches bei 13.604,55 Punkten lag. In der folgenden Intraday-Rallye machte der DAX mehr als 141,04 Punkte gut – nämlich bis zum Tageshoch bei 13.745,59 Punkten um 15:40 Uhr. In den beiden letzten Handelsstunden gab er wieder Gewinne ab, so dass am Schluss ein Tagesgewinn von 113,76 Punkten bzw. 0,84 Prozent auf den Vortag beim Stand von 13.687,69 Zählern verblieb.

Auch der ADL-Indikator machte seine Sache gut: 34 von 40 DAX-Unternehmen konnten am Montag ebenso Gewinne machen, darum ging es mit dem ADL strikt aufwärts. Der Indikator steht stabil im Long-Modus. Die E.ON war der Tagessieger mit einem Gewinn von 2,71 Prozent auf 9,034 Euro.

Der MACD läuft augenscheinlich weiter stabil im bullischen Modus – genau so, wie es sich Anleger und Long-Swing-Trader wünschen.

„Es sieht gut aus“ sind Worte, die einem beim Betrachten des Tages-Charts in den Sinn kommen. Als Trader und Risikomanager dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass der DAX im zweiten Anlauf genau an die 100-Tage-Durchschnittslinie gelaufen ist und sich erneut zurückgezogen hat. Ob am heutigen Dienstag eine Short-Korrektur ansteht oder ob der Index mit einer Long-Bewegung über der Linie schließt, bleibt für jeden so lange eine Frage, bis das Ergebnis feststeht.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde im Bereich von 13.650 Punkten – und damit in der Nähe zum Vortages-Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.