TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0132 - 10.08.2022

Ausgabe Nr. 132, 10.08.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

gestern ist der europäische Gas-Notfallplan offiziell in Kraft getreten. Dieser Plan versteht sich als Vorbereitung auf einen möglichen Stopp russischer Erdgaslieferungen. Mit dem Gas-Notfallplan geht einher, dass sich alle EU-Länder „freiwillig verpflichten“, ihren Gasverbrauch bis März 2023 um 15 Prozent zu verringern. Die EU sieht vor, insgesamt 45 Milliarden Kubikmeter Gas einzusparen – davon alleine 10 Milliarden in Deutschland. Der Fear-and-Greed-Indikator steht mit einem Punkt weniger weiterhin im neutralen Bereich. Wall Street und europäische Indizes mussten am Dienstag Verluste einstecken. Das US-amerikanische Natural Gas hat sich gestern um 2,39 Prozent verteuert.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Analysten gehen davon aus, dass die Tourismusbranche in Sachen Kreuzfahrten in 2022 wieder nahe der Auslastung von 2019 stehen wird: bei 95 Prozent der Passagierzahlen. Beim der Norwegian Cruise Line jedoch ist die Aktie am Dienstag um 10,78 Prozent auf den Kurs von 11,848 Euro bei Tradegate eingebrochen, da erst in 2023 an die Zahlen von vor der Corona-Krise angeknüpft werden könne. Unter anderem sind viele Mitarbeiter in ihre Heimatländer zurückgegangen oder in andere Branchen abgewandert.

Die Immobilienfirma IWG steht nach enttäuschenden Zahlen für das erste Halbjahr unter Druck. Auch der Mutter-Gesellschaft Regus, die sich auf das Vermieten von Büroräumen spezialisiert hat, ergeht es nicht besser. Regus nennt als Gründe Corona-Beschränkungen, sowie die derzeitig hohen Inflationsprobleme. Die Aktie der IWG schloss am späten Abend auf Tradegate mit einem Verlust von 10,53 Prozent auf 2,04 Euro.

Gerresheimer will seine Kapazitäten in den USA ausbauen. Die Produktion von Glasfläschchen, die in der Pharmaindustrie zu Einsatz kommen, findet im US-Bundesstaat North Carolina statt. Für den Ausbau sind rund 94 Millionen US-Dollar vorgesehen, von denen Gerresheimer nur ein Drittel selbst aufbringen muss, die anderen zwei Drittel würden von US-Behörden getragen. Gerresheimer schloss am frühen Abend auf XETRA mit einem Abschlag von 0,98 Prozent auf 60,35 Euro je Aktie.

Der Autozulieferer Continental schreibt im zweiten Quartal rote Zahlen: ein Verlust von 251 Millionen Euro steht in den Büchern. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, höhere Kosten in der Logistik, ein Mangel an Elektronikbauteilen durch die China-Lockdowns und Sonderausgaben sind einige der Gründe. Continental erwägt zudem den Ausstieg aus dem Russland-Geschäft. Die Aktie schloss auf XETRA mit einem Verlust von 6,54 Prozent auf 64,90 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Dienstag eröffnete der deutsche Leitindex mit einem kleinen Aufwärts-Gap von 15,69 Punkten bzw. 0,12 Prozent den neuen Handelstag. Das Tageshoch war mit der 5-Minuten-Kerze um 9:05 Uhr bei 13.674,60 Punkten früh gefunden – dann ging es mit dem Index abwärts bis zum Tagestief bei 13.514,71 Punkten um 13:35 Uhr. Der Nachmittagshandel ergab keine neuen Impulse und so schloss der DAX um 17:35 Uhr mit einem Verlust von 152,72 Punkten bzw. minus 1,12 Prozent auf den Vortag bei nunmehr 13.534,97 Zählern.

Der ADL-Indikator wurde eingebremst: 9 DAX-Unternehmen mit einem Tagesgewinn am Dienstag reichten nicht aus. Der ADL hat einen Schritt in Richtung Süden gemacht, steht derzeit jedoch noch stabil im Long-Modus. Zwei Versicherer und ein Versorger führen die Liste der gestrigen Gewinner an: die Hannover Rück mit 1,76 Prozent auf 147,40 Euro, die Münchener Rück mit 1,75 Prozent auf 232,40 Euro und E.ON mit 1,44 Prozent auf 9,164 Euro.

Der MACD hat ob dieser Stagnation beschlossen, seine Entwicklung seitwärts zu suchen. Damit zeigt der Indikator für das Finetuning erkennbar Schwäche.

Die gestern angesprochene Short-Korrektur hat sich durchgesetzt, der DAX ist am 100-Tage-Durchschnitt vorerst gescheitert – Gewinnmitnahmen waren laut Stand heute eine gute Idee.

Wie es nun mit der Kursentwicklung weitergeht, wird der heutige Handelstag zeigen. Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde in der Region von 13.500 Punkten – und damit leicht unterhalb des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.