TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0133 - 11.08.2022

Ausgabe Nr. 133, 11.08.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Inflationsrate in den USA ist für den Monat Juli leicht gesunken: 8,5 Prozent lautet das amtliche Ergebnis. Im Juni waren es noch 9,1 Prozent. Fallende Spritpreise gelten als Hauptgrund für diese positive Entwicklung, die Analysten überrascht hat. Der Fear-and-Greed-Indikator scheint das ebenso positiv aufzufassen: er ist um drei Punkte gestiegen und steht aktuell auf dem Wert von 52. Wall Street und europäische Indizes konnten am Mittwoch gemeinsam Gewinne verzeichnen. Natural Gas und Crude Oil haben sich weiter verteuert.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die gestrige Nachricht des Tages für den Börsianer war, dass Elon Musk Tesla-Aktien im Wert von 6,9 Milliarden US-Dollar verkauft. Musk begründet den Verkauf mit dem laufenden Twitter-Prozess, um nicht unter Druck verkaufen zu müssen, sollte er den Prozess verlieren. Tesla schloss am Abend auf XETRA mit einem leichten Plus von 0,25 Prozent auf 838,30 Euro.

Die Quartalsergebnisse von SIXT sind besser ausgefallen als von Analysten erwartet: ein Umsatzplus von rund 50 Prozent auf annähernd 744 Millionen Euro. SIXT profitiert von der Reisesaison im Sommer 2022. Der Kurs konnte sich von 95 Euro Ende Juni auf nunmehr 116,50 Euro entwickeln – und das bei einem Verlust von 7,10 Prozent am Mittwochabend.

Der Energiekonzern E.ON hält nach den Worten vom Vorstandsvorsitzenden Leonhard Birnbaum an seiner Beteiligung an der Gas-Pipeline Nord Stream 1 fest. Birnbaum erklärte weiter, dass das Unternehmen derzeit keine Planungen für den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Isar 2 mache. Grundlage seien jedoch Stresstests des Bundes und eine Neubewertung der Lage zur Energiekrise. Die Aktie von E.ON schloss am Abend mit einem Verlust von 2,34 Prozent auf 8,95 Euro.

Das Unternehmen Jenoptik blickt zuversichtlich in die nahe Zukunft. Grund ist die aktuelle Auftragslage, die ein Umsatzplus von 24 bis 28 Prozent erwarten lässt – damit stünde ein Umsatz von 939 bis 960 Millionen Euro in den Büchern. Jenoptik schloss am Abend mit einem starken Zugewinn von 7,81 Prozent auf 23,46 Euro je Aktie.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex eröffnete zur Wochenmitte mit einem Verlust von 52,34 Punkten bzw. minus 0,39 Prozent. Direkt nach dem Start ging es bis um 11:10 Uhr leicht aufwärts, bis zum frühen Nachmittag seitwärts, um dann in der Zeit der 14:30-Uhr-News wieder weitere Punkte gutzumachen mit einem steileren Anstieg. Anschließend benötigte der DAX eine Korrektur, um ein lokales Tief um 16:20 Uhr auszubilden, um dann noch mal eine kleine Rallye aufs Parkett zu legen, die dann nahe beim Tageshoch endet. Plus 165,96 Punkte bzw. 1,23 Prozent Zuwachs war das Endresultat beim Stand von 13.700,93 Zählern.

Der ADL-Indikator hat Gas gegeben und konnte mit 32 Unternehmen, die im DAX vertreten sind, Gewinne verzeichnen. Der Indikator steht im Long-Modus. Zalando machte am Mittwoch den ersten Platz unter den Einzelaktien mit einem Tagesplus von 6,21 Prozent auf 31,32 Euro. Den letzten Platz belegte die E.ON mit einem Abschlag von 2,34 Prozent auf 8,95 Euro.

Fragt man einen Long-Swing-Trader nach dem MACD, bestätigt dieser, dass der Indikator seinen Job gut macht und auf dem richtigen Weg wandelt, auch wenn er etwas an Spannkraft verloren hat.

Die 13.700 Punkte hat der DAX gestern nachhaltig gerade so geknackt, damit ein Zeichen gesetzt, wohin die Reise gehen soll: nämlich aufwärts. Der Index schloss knapp unterhalb der 100-Tage-Durchschnittslinie, die es heute zu überwinden gilt. Zudem hat der DAX gestern einen Outside-Day hingelegt, der sich nach Regelwerk handeln lässt – bevorzugt in Richtung Norden.

Wie gut die Chancen dazu stehen, dazu gibt der vorbörsliche Kurs Auskunft: zur aktuellen Stunde steht der DAX im Bereich von 13.760 Punkten – und damit deutlich über dem Schlusskurs des gestrigen Tages.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearischen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.