TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0136 - 16.08.2022

Ausgabe Nr. 136, 16.08.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die chinesische Notenbank hat überraschend ihre Zinsen gesenkt, um die Konjunktur ankurbeln. Die Lockdowns, besonders in der Metropole Shanghai, haben die Wirtschaft schwer belastetet. Neben diesen Nachrichten ist gestern noch der Empire-States Index, der als Stimmungsindikator für das verarbeitende Gewerbe in den USA fungiert, eingebrochen. Der Fear-and-Greed-Indikator behält seine Platzierung bei und rangiert somit weiter auf dem Wert von 55. Die Wall Street konnte am Montag erneut mit Gewinnen punkten, europäische Indizes schlossen teilweise im Minus. Wie schon am Freitag verbilligte sich Erdöl auch am Montag weiter – ein gutes Zeichen für den Endverbraucher.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Norwegen profitiert derzeit stark von den gestiegenen Gaspreisen und erzielt den größten Außenhandelsüberschuss in seiner Geschichte. Das Nationale Statistikinstitut teile am Montag mit, dass der Wert der norwegischen Warenexporte um 15,6 Milliarden Euro höher ausfalle als seine gesamten Importe. Norwegen profitiert von der vorübergehenden Schließung der Nord-Stream-1-Pipeline.

Wie jetzt bekannt wurde, müssen Industrie und Haushalte ab Oktober eine Gasumlage von 2,419 Cent pro Kilowattstunde zzgl. Mehrwertsteuer zahlen. Der Chefvolkswirt der Commerzbank Jörg Krämer geht davon aus, dass sich die Teuerungsrate damit um ein Prozent erhöhen werde. Mit dem Wegfall des Neun-Euro-Tickets könne die Inflationsrate ab Oktober deutlich über neun Prozent liegen. Damit einher gehe ein deutlicher Kaufkraftverlust – die Rezession in Deutschland stünde vor der Tür.

Die Aktie des Kochboxen-Versender HelloFresh legte am Montagabend um 2,66 Prozent auf 30,82 Euro zu und landet damit auf dem zweiten Platz im DAX-internen Ranking. HelloFresh peilt für 2022 einen Umsatz von 7,1 Milliarden Euro an. Das zweite Quartal hat der Versandhändler für frisches Essen 146 Millionen Euro Gewinn gemacht.

Großbritannien hat nun einen Impfstoff genehmigt, der gegen das ursprüngliche Corona-Virus sowie auch die Omikron-Variante wirken soll. Die britische Gesundheitsbehörde gab bekannt, dass das Mittel damit nun als Booster-Impfstoff bei Erwachsenen zum Einsatz kommen könne. Die Aktie von Moderna schloss am Abend mit einem Plus von 3,53 Prozent auf 172,90 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Montag brachte als regionaler Feiertag in Deutschland dem DAX wie zu erwarten einen richtungslosen Handelstag ein: der Index eröffnete mit einem Kurssprung von 52,03 Punkten bzw. plus 0,38 Prozent und entwickelte sich dann bis zum Nachmittag in Richtung Süden, wo er seinen Tiefpunkt bei 13.736,00 Punkten setzte. Ab 14:40 Uhr gelang es dem deutschen Leitindex, einen Teil seiner Verluste wieder gut zu machen und schloss um 17:35 Uhr wieder über der 13.800er-Marke auf 13.816,61 Zähler. Dem DAX verblieb Dank des Aufwärts-Gaps ein leichter Gewinn von 20,76 Punkten bzw. 0,15 Prozent auf den Vortag.

23 DAX-Gewinner-Aktien zu 15 Verlierern bedeuteten gestern einen weiteren Long-Ausbau für den ADL-Indikator. Am besten schnitt die Aktie der Deutschen Börse mit einem Gewinn von 2,71 Prozent auf 168,95 Euro ab. Das untere Ende des Tages nahm die Continental ein, die mit einem Abschlag von 2,27 Prozent auf 65,52 Euro aus dem Handel gehen musste.

Der MACD macht derzeitig, was er tun soll: er steigt beständig weiter aufwärts und signalisiert damit allen Long-Swing-Tradern, dass das Halten ihrer Positionen eine gute Idee ist.

Ob das so ist oder nicht, verrät zwar nicht das Licht, doch sieht nach allen Informationen im Chart für den DAX alles so aus, als ob die Long-Rallye weitergehen kann. Die wichtigste Hürde der letzten Zeit war das Überwinden des 100-Tage-Gleitenden-Durchschnitts am Freitag sowie mit der gestrigen Bestätigung.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich von 13.850 Punkten – und damit leicht über dem gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.