TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0139 - 19.08.2022

Ausgabe Nr. 139, 19.08.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Erdogan setzt im Russland-Ukraine-Krieg weiter auf eine diplomatische Lösung. Der türkische Präsident sagte dazu am Donnerstag in der Ukraine: „Ich glaube weiter daran, dass der Krieg irgendwann am Verhandlungstisch enden wird. Tatsächlich sehen auch Herr Selenskyj und Herr Guterres das so“. Dem Fear-and-Greed-Indikator war diese Meldung nicht positiv genug, um sich wieder in den grünen Bereich zu bewegen – der Index steht heute auf dem Wert von 54. Die Wall Street konnte gestern leichte Gewinne einfahren, europäische Indizes ebenso. Öl hat sich gar um dreieinhalb Prozent verteuert.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

China fühlt sich weiterhin von den USA provoziert, da die Vereinigten Staaten und Taiwan sich darauf verständigt haben, Handelsgespräche aufzunehmen. Ziel der Gespräche seien laut der stellvertretenden US-Handelsbeauftragten „aussagekräftige Ergebnisse, die zum Aufbau einer gerechteren, wohlhabenderen und widerstandsfähigeren Wirtschaft des 21. Jahrhunderts beitragen werden“. China versucht, andere Länder davon abzuhalten, Handel mit Taiwan zu betreiben.

Die deutsche Binnenschifffahrt steht aktuell vor dem Kollaps – schuld ist die Dürreperiode, die Wasserstände in Bächen, Flüssen und Seen dramatisch sinken lässt. Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt, doch leitet die Politik keine Maßnahmen ein, um diesen Zuständen gegenüber zukünftig besser aufgestellt zu sein. Erhöhte Transportpreise kommen schlussendlich beim Endverbraucher an, der mehr für die nun zum Teil auf anderem Wege transportierten Waren ausgeben muss.

Die Deutsche Börse wird Anfang September die Auf- und Absteiger im DAX bekanntgeben. Aktuell rangeln sich Rheinmetall und Siemens Energy um einen Platz in der ersten Börsenliga. Die Commerzbank spekuliert darauf, selbst wieder Chancen zur Aufnahme in den begehrtesten deutschen Index zu haben. Die Rheinmetall schloss am Donnerstagabend mit einem Verlust von 2,09 Prozent auf 170,85 Euro.

Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt ist Opfer eines Cyberangriffs geworden, der darauf abzielte, der IT-Infrastruktur der französischen Tochtergesellschaft Hensoldt Nexeya France Schaden zuzufügen. Laut Berichten sind beide Datencenter in Frankreich betroffen. Die Hensoldt-Aktie schloss nach diesem Vorfall mit einem Verlust von 5,50 Prozent auf nunmehr 23,20 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Donnerstag eröffnete der deutsche Leitindex wieder mit einem moderaten Aufwärts-Kurssprung von 27,11 Punkten bzw. 0,20 Prozent. Das Tageshoch erreichte der DAX zur Mittagszeit um 12:05 Uhr, ab dann folgten eine starke Korrektur und ein teilweises Zurückerobern vorangegangener Gewinne. Zum Handelsschluss konnte der Index 70,70 Punkte bzw. 0,52 Prozent Kapitalzuwachs auf einem Stand von 13.697,41 Zählern verbuchen. Der DAX schloss zudem gestern mit einem Inside-Day.

Auch der ADL-Indikator profitierte bei 25 Gewinnern aus dem DAX und marschierte wieder ein Stück bergauf, um seinen Long-Trend fortzusetzen. Tagessieger war Infineon Technologies mit plus 2,77 Prozent auf 26,74 Euro, das Schlusslicht setzte Zalando mit einem Abschlag von 4,65 Prozent auf nunmehr 27,09 Euro je Aktie.

Der MACD hat noch mit seiner Schwäche zu kämpfen, doch steht er noch stabil und ist damit Wegweiser für besonders für den Long-Swing-Trader.

Nach dem großen Rücksetzer am Mittwoch hat sich der DAX am Donnerstag wieder gefangen und eine grüne Tageskerze generiert. Damit könnte die Short-Korrektur schon beendet sein und die Bewegung in Richtung Norden neu durchstarten.

Ob es am letzten Handelstag der Woche so kommt oder nicht, bleibt wie immer abzuwarten. Die Chancen dazu stehen nicht besonders gut, da der DAX vorbörslich zur aktuellen Stunde unter der Marke von 13.650 Punkten rangiert – und damit unterhalb des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.