TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0142 - 07.09.2022

Ausgabe Nr. 142, 07.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

das Statistische Bundesamt teilte am Dienstag mit, dass sich die Auftragslage der deutschen Industrie im Juli weiter eingetrübt hat, die Auftragslage sei gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das aktuelle Ergebnis ein Minus von 13,6 Prozent. Als Hauptgründe werden der Russland-Ukraine-Krieg, die aktuelle Gaspreisentwicklung, die sinkende weltweite Konjunktur, Materialmangel sowie steigende Materialpreise genannt. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich um zwei Punkte auf den Wert von 41 verringert und steht weiterhin im Bereich der „leichten Angst“. Die Wall Street hat gestern Verluste gemacht, die europäischen Börsen schlossen uneinheitlich. WTI Crude Oil hat um mehr als zwei US-Dollar nachgegeben – Natural Gas hat gar einen Preisrutsch von weit über acht US-Dollar erfahren.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Deutsche Börse hat bekanntgegeben, dass Siemens Energy zum 19. September wieder zur DAX-Familie gehört und HelloFresh ersetzt. Siemens Energy musste den DAX vor einem halben Jahr verlassen, da die Zahlen nicht mehr ausgereicht haben, den Platz unter den Top 40 zu rechtfertigen. Die Aktie des Energietechnik-Konzerns schloss am Dienstag auf XETRA mit einem leichten Verlust von 0,11 Prozent auf 14,14 Euro.

Der erneute Streit der Lufthansa-Piloten wurde beigelegt, die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit sieht die Tarifkonflikte als beendet an. Die im MDAX vertretene Aktie der Lufthansa steht mit dem XETRA-Schlusskurs am frühen Abend auf 5,95 Euro. Damit verbleibt ein Tagesgewinn von 1,45 Prozent.

Der finnische Energieversorger Fortum wappnet sich für schlechte Zeiten im Angesicht des Debakels mit Russland. Der Konzern teilte mit, dass er mit der staatlichen Investmentgesellschaft Solidium eine Brückenfinanzierung über 2,35 Milliarden Euro vereinbart habe, die als Option für den Fall der Fälle bereitstehe. Fortum ist Hauptaktionär der Uniper. Die Aktie von Fortum schloss auf Tradegate mit einem Minus von 1,25 Prozent auf 9,128 Euro.

HelloFresh war trotz der Ankündigung des Abstiegs aus dem DAX am Dienstagabend Tagessieger unter den DAX-Aktien. Auch der Mitbewerber Delivery Hero konnte im MDAX punkten: Essens-Lieferdienste stehen bei den Verbrauchern aktuell hoch im Kurs. Die Bank of America sieht als Kursziel für HelloFresh 58 Euro – das ist mehr als das Doppelte der 24,96 Euro vom Dienstagabend.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex hat am „Turnaround Tuesday“ wieder die Kurve gemeistert und einen Gewinntag hingelegt: nach einem Aufwärts-Gap von 46,49 Punkten bzw. 0,36 Prozent erwirtschaftete der Index in einem Seitwärtsmarkt mit großen Schwankungen ein Plus von 110,66 Punkten bzw. plus 0,87 Prozent auf den Vortag. Der Schlusskurs steht bei 12.871,44 Zählern.

Damit war auch für den ADL-Indikator der gestrige Handelstag ein Erfolg: 33 von 40 DAX-Aktien im Gewinn. Insgesamt steht der Indikator oberhalb seiner Signallinie und ist somit aufwärtsgerichtet. Platz Nummer eins belegt die Aktie von HelloFresh mit einem Gewinn von 4,52 Prozent auf 24,96 Euro – auf dem letzten Platz rangiert die RWE mit minus 1,74 Prozent auf 38,32 Euro.

Der MACD hat sich eingedreht, steht derzeitig leicht neutral in Sachen Entwicklung. Insgesamt steht der Indikator für das Finetuning im Short-Modus unterhalb seiner Null-Linie.

Besonders rosig sieht die Gesamtsituation bei keinem Index aus – wohin man auch schaut. Das ist beim DAX auch nicht anders. Short ist und wird voraussichtlich noch für eine längere Zeit die Hauptrichtung sein.

Ob es am heutigen Mittwoch ein Stück weiter bergauf geht oder nicht, dazu hat der vorbörsliche Kurs eine Meinung, denn dieser steht zur aktuellen Stunde im Bereich zwischen 12.700 und 12.750 Punkten. Das ist deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.