TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0144 - 09.09.2022

Ausgabe Nr. 144, 09.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wie gestern durch die Medien ging, verstarb am Nachmittag die 96-jährige Queen Elizabeth auf ihrem Landsitz im Schloss Balmoral. Die Queen führte Ihre Lebensaufgabe auf dem Thron 70 Jahre lang aus. Ihr Sohn Prinz Charles (73) sprach seine ersten Worte als König Charles der Dritte: „Der Tod meiner geliebten Mutter, Ihrer Majestät der Königin, ist für mich und alle Mitglieder meiner Familie ein Moment größter Trauer.“. Der Fear-and-Greed-Indikator steigt unbeeindruckt um zwei Punkte auf den Wert 42. Die Wall Street hat am Donnerstag Gewinne eingefahren, die europäischen Börsen schlossen uneinheitlich. Öl und Gas verteuerten sich wieder.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die europäische Zentralbank hat entschieden, gegen die hohe Inflation mit einer strengeren Geldpolitik vorzugehen und erhöhte am Donnerstag den Leitzins für die Euro-Zone um 0,75 Prozentpunkte – ein historischer Schritt für die EZB. Die EZB stimmte die Finanzmärkte darauf ein, weitere Zinsanhebungen folgen zu lassen.

Die europäische Zentralbank hat entschieden, gegen die hohe Inflation mit einer strengeren Geldpolitik vorzugehen und erhöhte am Donnerstag den Leitzins für die Euro-Zone um 0,75 Prozentpunkte – ein historischer Schritt für die EZB. Die EZB stimmte die Finanzmärkte darauf ein, weitere Zinsanhebungen folgen zu lassen.

Die Energiekrise spitzt sich europaweit zu – und im gleichen Atemzug steigen die Befürchtungen einer kommenden Insolvenzwelle, da sich viele Unternehmen die hohen Gaspreise nicht mehr leisten können. Davon betroffen ist die gesamte Wirtschaft, auch Banken und Finanzmärkte. Dass die Energiekrise sich in eine Finanzkrise verwandeln könnte, ist in vielen Ländern schon Gesprächsstoff. Natural Gas schloss am späten Donnerstagabend mit einem Aufschlag von 1,44 Prozent auf nunmehr 7,97 US-Dollar.

Positive Nachrichten kommen aus dem Osten: Japans Wirtschaft wächst um 0,9 Prozent stärker als im Vorquartal, so die Regierung aus Tokio. Für das aktuelle Jahr erwarten die japanischen Ökonomen einen Anstieg von insgesamt 3,5 Prozent – ein guter Wert, da im Vorquartal die Volkswirtschaft noch stagnierte. Verantwortlich für das Wachstum sind zum einen der private Konsument, der sich derzeit gerne von seinem Geld trennt, um einzukaufen, zum anderen Investitionen japanischer Unternehmen.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Donnerstag fing für den DAX gut an: der Index startete mit einem Aufwärts-Gap von 69,64 Punkten bzw. plus 0,54 Prozent in den neuen Handelstag. Schleichend ging es dann den Vormittag über in Richtung Süden, am Mittag erfolgte ein Long-Aufstieg bis um 14:15 Uhr. Zur Zeit des Zinsentscheides schlug der Leitindex in beide Richtungen aus und fand sein Tagestief um 15:35 Uhr bei 12.688,87 Punkten. Anschließend galt es, wieder Boden gut zu machen – er schloss schlussendlich mit einem Punktestand von 12.904,32 und generierte damit einen leichten Abschlag von 11,65 Punkten bzw. einen Tagesverlust von 0,09 Prozent.

Für den ADL-Indikator war es ein knappes Rennen: 19 Gewinner gegenüber 21 Verlierern im DAX-Universum bedeuteten einen leichten Abstieg des ADL. Insgesamt steht der Indikator noch immer knapp im Long-Modus. Die Deutsche Bank machte das Rennen mit einem deutlichen Vorsprung auf 5,55 Prozent beim Schlusskurs von 8,65 Euro.

Die Schere zwischen MACD und Signallinie nimmt in den letzten Tagen deutlich ab – ein Zeichen von „Short-Schwäche“, die sich jedoch wieder legen kann, um den Short-Swing-Trader zu beruhigen.

Ob es so kommt oder nicht, muss der heutige letzte Handelstag der Woche zeigen. Nicht zu vergessen ist am heutigen Tag der doppelte Outside-Day, bestehend also aus drei anstatt zwei Kerzen, der sich beim Ausbruch nach Regelwerk handeln lassen kann.

Schaut man sich den Kurs zur aktuellen Stunde an, dann notiert der Aktienindex im Bereich der 12.900 – und damit auf dem Niveau des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.