TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0145 - 12.09.2022

Ausgabe Nr. 145, 12.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die extreme Inflation und die horrenden Energiepreise machen ganz Europa zu schaffen – die Auswirkungen sind mittlerweile in vielen Familien Gesprächsthema, denn das verfügbare Monatsbudget ist eine knappe Ware. Großbritannien hat inzwischen gar mit zweistelligen Inflationsraten zu kämpfen. Eine wirtschaftlich harte Zeit steht den Briten bevor – dem Volk droht auf breiter Basis die Verarmung. König Charles III. steht vor einer schweren Herausforderung. Der Fear-and-Greed-Indikator sieht darin keine Bremse für die Entwicklung der internationalen Marktstimmung – er ist von 42 auf 45 gestiegen und steht damit wieder im neutralen Bereich. Nicht nur die Wall Street, auch die europäischen Börsen haben am Freitag in unterschiedlichen Anlageklassen positive Ergebnisse generiert.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die Bank of England verschiebt die geplante Zinssitzung nach dem Tod von Königin Elisabeth der Zweiten. Im ganzen Land gilt die Staatstrauer, die sich wirtschaftlich auf viele Bereiche auswirkt. Der Zinsentscheid soll nun am 22. September stattfinden. Analysten gehen davon aus, dass sich der Leitzins erneut erhöhen werde.

Einige Experten sprechen von einem „vollkommen kaputten“ Erdölhandel an den Futures-Markten, bei der es um eine Entkoppelung des gehandelten Preises von der fundamental-physischen Situation an den Angebotsmärkten gehe. Laut Berichten könne zudem die Fördermenge der OPEC+ niedriger ausfallen, eine Verknappung würde die derzeitige Situation nicht entschärfen, sondern habe das Potenzial, eine erneute Preisexplosion auszulösen. WTI Crude Oil schloss am späten Freitagabend mit 86,10 US-Dollar – eine Verteuerung von 4,07 Prozent auf den Vortag.

Der Gasimporteur Uniper hat seine Sponsoring-Aktivitäten weiterhin verteidigt. Uniper steht aktuell unter besonderer Beobachtung, da das mit Milliarden Euro Steuergeldern gerettete Gasunternehmen ohne Finanzspritze insolvent wäre. Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach sagte aus, man gehe maximal vorsichtig und umsichtig mit dem Geld um. Anlass zur Kritik war das von Uniper gesponsorte Gala-Dinner am Rande der Gastech-Messe in Mailand. Die Aktie von Uniper schoss in die Höhe, schloss am Freitag mit einem Plus von 12,26 Prozent auf 5,155 Euro.

Der Automobilhersteller BMW kündigt Batterien mit mehr Leistung an: eine Verbesserung der Reichweite, sowie eine Verkürzung der Ladezeiten bei Reduzierung der Herstellungskosten seien die vorrangigen Ziele in der Entwicklung gewesen. BMW gibt an, mit den selbstentwickelten runden Batteriezellen weniger Kobalt zu verbauen – im Gegenzug steigert der Hersteller den Einsatz von Nickel und Silizium. Die Fertigung soll in sechs Fabriken in Europa, in den USA sowie in China erfolgen. BMW schloss am Freitag mit einem leichten Gewinn von 0,77 Prozent auf 73,51 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex hatte am Freitag einen gemütlichen Start in den letzten Handelstag der Woche: er eröffnete mit einem Aufwärts-Kurssprung von 21,83 Punkten bzw. 0,17 Prozent Gewinn auf den Vortag. Anschließend ging es den Vormittag über bis zu einem ersten Hoch des Tages, daraufhin korrigierte der Index, um danach einen weiteren ruhigeren Anlauf zu starten, um das Tageshoch um 14:45 bei 13.121,13 Punkten zu setzen. Im restlichen Verlauf gab der DAX einige seiner Punkte wieder ab, schloss jedoch deutlich oberhalb der 13.000er-Marke mit einem Tagesgewinn von 183,89 Punkten bzw. 1,43 Prozent beim Stand von 13.088,21 Zählern.

Da 37 der insgesamt 40 DAX-Unternehmen im Gewinn schlossen, konnte der ADL-Indikator einen steilen Schritt in Richtung Norden machen. Der Indikator steht im Long-Modus. Tagessieger am Freitag war die Aktie von HelloFresh mit einem Gewinn von 4,51 Prozent auf 26,44 Euro. Das Schlusslicht bildete die Porsche Automobil mit einem Abschlag von 1,27 Prozent auf 66,84 Euro.

Der MACD hat stark eingedreht und nähert sich jetzt von unten seiner abfallenden Signallinie. Ein weiterer Plus-Tag im DAX schon könnte ein neues Long-Signal ausgeben.

Noch ist es zu früh für Prognosen in der Art, ob die aktuelle Aufwärtsbewegung gar der Beginn des weiten Long-Bewegungsastes ist oder lediglich eine Short Korrektur. Da sich der Kurs deutlich unterhalb der 100-Tage-Signallinie befindet, gilt es, entsprechend umsichtig zu sein.

Der vorbörsliche DAX-Kurs liegt zur aktuellen Stunde auf dem Level von 13.180 Punkten – und damit deutlich höher als mit dem Schlusskurs vom Freitagabend.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.