TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0147 - 14.09.2022

Ausgabe Nr. 147, 14.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

nach den US-Inflationsdaten drehten sich die Indizes geschlossen ins Minus. Auch an der Frankfurter Börse dominierten die Verluste: der DAX schließt nach der Bekanntmachung im Minus. Die hohe Inflation in den USA hat eine Welle des Verkaufs an den Aktien- und den Anleihemärkten ausgelöst – jetzt befürchten Anleger und Trader weitere drastische Zinserhöhungen der US-Notenbank. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich ob der Zahlen von entspannten 49 Punkten auf den Wert 40 reduziert. Damit steht der Indikator wieder im Bereich der „Angst“. Rote und tiefrote Zahlen an der Wall Street und den europäischen Börsen in allen Anlageklassen sind das Ergebnis am späten Dienstagabend.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Uniper prüft laut Insidern zufolge, ob eine Klage gegen den russischen Konzern Gazprom wegen ausbleibender Lieferungen Erfolg haben könnte. Die Hoffnung, durch eine solche Klage eine milliardenschwere Entschädigung einzustecken, beflügelt das Management des Unternehmens. Die Aktionäre mussten sich mit einem Tagesergebnis von minus 8,66 Prozent auf 4,864 Euro abfinden.

Bayer sucht einen Nachfolger für den Vorstandschef Werner Baumann. Bloomberg berichtete, dass der Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann nun interne und externe Kandidaten mit dem Ziel sondiere, bis zur nächsten Hauptversammlung, die im April 2023 stattfindet, einen würdigen Nachfolger zu präsentieren. Die Aktie von Bayer schloss am Dienstagabend mit einem leichten Abschlag von 0,43 Prozent auf 53,86 Euro.

Austrian Airlines will sich beim Wiener Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV zukünftig mit dem nachhaltigem Flugkraftstoff „Sustainable Aviation Fuels“ eindecken. Die Lufthansa-Tochter und die OMV haben eine Erklärung unterzeichnet, bis 2030 mehr als 800.000 Tonnen SAF im Flugbetrieb umzusetzen. Allgemein gilt, das SAF ein wichtiges Instrument ist, um klimafreundliches Fliegen überhaupt zu ermöglichen. Die Lufthansa-Aktie schloss mit einem Verlust von 1,54 Prozent auf 6,322 Euro.

Mercedes Benz muss sich nicht wegen einer Klage vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Das Gericht wies den Antrag der Deutschen Umwelthilfe „auf Unterlassung des Vertriebs von Verbrenner-Motoren ab dem Jahr 2030 für PKW und leichte Nutzfahrzeuge“ ab. Mercedes Benz schloss am Dienstagabend – ebenso wie viele andere Unternehmen in den DAX-Familien – mit einem Verlust von 1,72 Prozent auf 58,26 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der Dienstagmorgen fing gut für den deutschen Leitindex an: 48,12 Punkte bzw. 0,36 Prozent Kurssprung waren das kleine Geschenk zum Start. Bis zu den verheerenden Inflationsdaten aus den USA um 14:30 Uhr lief der DAX wie am Schnürchen im sehr leichten Aufwärtstrend bis auf sein Tageshoch bei 13.564,83 Punkten – dann folgte ein Absturz, der sein Ende bei 13.188,95 Zählern fand: ein Tagesminus von 213,32 Punkten bzw. minus 1,59 Prozent zum Schluss auf XETRA.

Nur fünf der insgesamt 40 DAX-Werte gelang es, am Dienstag mit einem Gewinn aus dem Handel zu gehen – damit fiel der ADL-Indikator. Der ADL steht insgesamt im Long-Modus. Tagessieger war die Aktie der RWE mit einem Plus von 2,88 Prozent auf 42,81 Euro. Das Schlusslicht bildete Zalando mit einem satten Abschlag von 8,33 Prozent auf nunmehr 22,12 Euro.

Der MACD hat nun, einen Tag nach seinem Long-Signal, den Sprung über die Null-Linie gemacht und steht damit stärker im Signal als zuvor, auch wenn seine Bewegung nahezu seitwärts war. Schaut man sich die Chartsituation an, dann ist das einer der Momente, in denen man das Signal des MACD abhaken kann, es klar als Fehlsignal ausfiltern kann. Der nachlaufende Moment des MACDs verursacht in speziellen Situationen auch mal einen Patzer, der sich jedoch klar erkennen lässt, wenn man den Abgleich mit dem Kurs vornimmt.

Das extreme Abwärts-Momentum der 14:30-Uhr-Nachrichten muss sich vollständig verlaufen, was zum XETRA-Schluss offensichtlich noch nicht der Fall war. Daher ist der vorbörsliche Kurs des DAX ein wichtiger Hinweis auf den heutigen Handelstag.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde im Bereich zwischen 13.050 und 13.100 Punkten – und damit unterhalb seines gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.