TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0149 - 16.09.2022

Ausgabe Nr. 149, 16.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wie das Arbeitsministerium gestern in Washington mitgeteilt hat, hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter entspannt: die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging um 5.000 auf insgesamt 213.000 Antragsteller zurück. Das ist die fünfte Woche in Folge mit rückläufigen Zahlen. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich wieder von 42 auf 40 Punkte verringert und steht damit weiter stabil im Bereich der leichten Angst. Wall Street und europäische Börsen haben am Donnerstag Verluste gemacht – Rohstoffe haben zum Teil heftige Abschläge einstecken müssen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Finanzinvestoren sind am Unternehmen Lufthansa Technik AG interessiert: für Dezember ist eine erste Investorenrunde bei der Lufthansa Technik geplant. Insider gehen davon aus, dass ein Teilverkauf des Unternehmens von 20 bis 30 Prozent wahrscheinlicher sei als ein Börsengang, der regulatorisch aufwendiger ist. Die Tochterfirma der Lufthansa ist mit 6 Milliarden Euro bewertet. Die Aktie der Lufthansa schloss am Abend mit einem Plus von 2,56 Prozent auf 6,246 Euro.

Adobe übernimmt die Online-Plattform Figma für rund 20 Milliarden US-Dollar und muss für diesen Deal voraussichtlich Kapital aufnehmen. Adobe gibt an, mit dem Kauf des Unternehmens „sein Portfolio an kollaborativen Design-Werkzeugen zu erweitern“. Figma dient innovativen Unternehmen wie AirBnB, Coinbase und Zoom in der Zusammenarbeit von Entwürfen sowie zum gemeinsamen Brainstorming. Die Anleger von Adobe zeigten sich ob der Nachricht geschockt: der Kurs von Adobe stürzte um 16,08 Prozent auf 311,20 Euro auf XETRA ab.

Michael O'Leary ist der langjährige Chef des Billigfliegers Ryanair und könnte der Airline noch lange Zeit erhalten bleiben, wie er selbst Journalisten gegenüber betonte. Aktuell befindet sich O'Leary in Vertragsverhandlungen bis zum Jahr 2028 – sein alter Vertrag läuft 2024 aus. Die Ryanair-Aktie nahm diese Information am Donnerstag gut an: ein Kursplus von 2,65 Prozent auf nunmehr 12,395 Euro.

Ein Tesla-Kunde aus den USA verklagt den Elektroautohersteller wegen irreführender Werbeversprechen in Sachen Fahrassistenzsysteme. Tesla habe laut Kläger seit 2016 kaufwilligen Interessenten suggeriert, dass die entwickelten Technologien für selbstfahrende Automobile schon voll funktionstüchtig seien bzw. kurz davor stünden – doch die Realität sehe anders aus und sei alles andere als sicher. Tesla schweigt bisher zu diesen Vorwürfen. Die Tesla-Aktie schloss am Abend auf 304,95 Euro – ein Plus von 0,58 Prozent auf den Vortag.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Donnerstag startete der Deutsche Aktienindex mit einem minimalen Aufwärts-Gap von 12,36 Punkten bzw. 0,10 Prozent in den neuen Handelstag. Nach 25 Minuten schon war das Tageshoch bei 13.111,38 Punkten ausgemacht – dann ging es für den DAX im Abwärtstrend bis kurz nach der Eröffnung der US-Börsen runter auf 12.927,20 Punkte. In den beiden letzten Handelsstunden machte der Index noch jeweils zwei immer kleiner werdende Aufwärts- und Abwärtsbewegungen, doch langte es nicht aus, um oberhalb der 13.000 zu schließen: 12.956,66 Zähler bedeuteten ein Minus von 71,34 Punkten bzw. einem Tagesverlust von 0,55 Prozent auf den Vortag.

Eng wurde es auch beim ADL-Indikator: nach einem Unterlegen von 11 DAX-Gewinnern zu 28 Verlierern bewegte sich der ADL wieder einen Schritt abwärts. Der Indikator steht jetzt direkt vor seiner Null-Linie noch knapp im bullishen Bereich. Die Deutsche Bank feierte sich als Tagessieger mit einem Aufschlag von 2,35 Prozent auf nunmehr 9,232 Euro – Platz Nummer 40 belegte am Abend die Aktie von Puma mit einem Verlust von 5,54 Prozent auf 57,30 Euro.

Der MACD ist jetzt unterhalb seiner Signallinie und hat damit zum heutigen Freitag ein neues Short-Signal ausgegeben.

Mit Einstiegen und offenen Positionen sollte man heute vorsichtig sein, da Großer Verfallstag ist. Das bedeutet, dass heute die Futures und Optionen auf Indizes, Rohstoffe, Währungen und Aktien an fast allen Terminbörsen verfallen. Vorher ist die Luft an den Märkten üblicherweise recht dünn, wie jeder DAX-Trader bestätigen kann.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich von 12.820 bis 12.850 Punkten – und damit deutlich unterhalb des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.