TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0150 - 19.09.2022

Ausgabe Nr. 150, 19.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der russische Ölkonzern Rosneft prüft derzeit die möglichen rechtliche Schritte gegen die Entmachtung zwei seiner deutschen Tochtergesellschaften durch den Bund. Das Unternehmen spricht von einer Zwangsenteignung mit illegalem Zugriff auf seine Gelder. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich weiter verringert und zeigt damit eine zunehmende Angst an. Der Index steht zum heutigen Tag auf dem Wert von 36. Am Freitag mussten Wall Street und europäische Börsen wieder Verluste einstecken. Im Plus wähnten sich der EUR/USD, Anleihen, Energierohstoffe sowie Metalle.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Banken im Euro-Raum haben eine schlechte Zahlungsmoral gegenüber der EZB: diese bezahlen nach Angaben der Europäischen Zentralbank aktuell gewährte Kredite bisher nur in geringem Umfang an diese zurück. Konkret im Gespräch sei die „dritte Serie zielgerichteter Kreditspritzen“. Von 2,1 Billionen Euro an zur Verfügung gestellter Mittel gingen bis Ende des Monats nur 6,5 Milliarden Euro frühzeitig an die EZB zurück.

Bundesbankpräsident Joachim Nagel fordert im Kampf gegen die sehr hohe Inflation in Deutschland und im Euro-Raum ein hartnäckiges Handeln der Notenbanken. Nagel dazu weiter: „In einer Phase, in der die Inflationsrate so hoch sei, lägen die Zinsen im Kontrast dazu immer noch sehr niedrig.“ Nagel betonte auch, dass die Anstrengungen Zeit brauchen, um zu wirken.

Airbus schätzt die Aussichten für sein Hubschraubergeschäft als optimistisch ein. Grund dafür seien vor allem die steigenden Militärausgaben. Airbus geht davon aus, am Ende des Jahres mehr Aufträge und Auslieferungen vorweisen zu können als im Vorjahr. Vom Unternehmen heißt es: „Wir erwarten ein sehr starkes Jahr, was die Bestellungen und besonders ihren Wert angeht“. Bekannt wurde, dass Brasiliens Militär jüngst 27 Hubschrauber orderte. Die Aktie schloss am Freitagabend jedoch mit einem Abschlag von 3,41 Prozent auf 91,70 Euro.

Der Münchner Thermostat-Hersteller Tado muss den Traum vom Börsengang aufgeben. Das Start-up verlor die Zustimmung der GFJ ESG Acquisition nach monatelangen Verhandlungen ohne Gründe. Grund für den geplatzten Deal könnte der Streitpunkt des Wertes von Tado sein: die Verhandlungspartner hatten bereits im März den Unternehmenswert im Zuge der Übernahme von 450 auf 400 Millionen Euro nach unten korrigiert.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am letzten Handelstag der Woche hatte der deutsche Leitindex schon keinen guten Start: eine Kurslücke von 141,74 Punkten bzw. ein Minus von 1,09 Prozent. Der Tag des dreifachen Hexensabbats war wie in der Regel nicht gut handelbar für den Trendtrader – der DAX bewegte sich im Seitwärtsmarkt in großen Schwüngen und schloss insgesamt mit einem Tagesverlust von 215,40 Punkten bzw. minus 1,66 Prozent auf den Vortag beim Endstand von 12.741,26 Zählern.

Auch für den ADL-Indikator war der Freitag ein Verlust: 6 DAX-Titel, die im Gewinn schlossen waren den 34 Wertpapieren im Verlust deutlich unterlegen. Damit schritt der Indikator weiter in Richtung Süden aus. Der ADL steht übergeordnet damit im Short-Modus. Die Aktie der Continental konnte als Tagessieger ein Plus von 0,72 Prozent auf 56,24 Euro einfahren – Rang 40 nahm dann Sartorius mit einem satten Abschlag von 7,68 Prozent auf 387,20 Euro ein.

Der MACD steht den zweiten Handelstag im Short-Signal – eine Beruhigung für den involvierten Short-Swing-Trader.

Grundsätzlich stehen alle Zeichen beim DAX auf Short, doch kann es jederzeit anders kommen. Um den Short-Trend zu zementieren, muss der Kurs unter das lokale Tief der vorletzten Woche sinken und im Anschluss daran das Tief von Anfang Juli brechen, dass im Bereich der 12.400-Punkte liegt. Sollte die 12.000 fallen, dann steht das nächste Ziel mit 11.450 Punkten aus dem Oktober 2020 auf dem Plan des Swing-Traders.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde im Bereich der 12.750 Punkte – und damit auf dem Niveau des Schlusskurses vom Freitag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.