TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0151 - 20.09.2022

Ausgabe Nr. 151, 20.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

schon längere Zeit ist die drohende Rezession im Gespräch. In den Banken Deutschlands bereitet man sich auf ein düsteres Szenario vor, wie nun berichtet wurde. Analysten & Risikomanager sagen voraus, dass „notleidende Kredite“ an mittelständige Unternehmen und Verbraucher in 2023 um 25 Prozent zunehmen werden. Der Fear-and-Greed-Indikator hat sich von 36 auf 37 erhöht, steht damit ohne nennenswerte Entwicklung faktisch auf der Stelle. Wall Street und europäische Indizes haben am Montag einheitlich Gewinne gemacht.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Die deutsche Industrie hat gut gefüllte Auftragsbücher vorzuweisen: ein Plus von 0,7 Prozent im Juli gegenüber dem Vormonat laut Statistischem Bundesamt. Ein neuer Höchststand seit 2015 – und dass trotz der sich abzeichnenden Rezession. Problematisch in der Abarbeitung seien jedoch die extrem gestiegenen Kosten für Energie sowie eine Verknappung der Rohstoffe und Vorprodukte.

Der DAX 40 feiert seinen ersten Geburtstag: vor genau einem Jahr reformierte die Deutsche Börse die Zusammenstellung und erhöhte die Anzahl der Mitglieder von 30 auf 40 Unternehmen. Die Motivation zu dieser ersten neuen Veränderung ist es, die Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern, dem deutschen Kapitalmarkt einen Nachschub zu verschaffen, um den Anschluss an den börsen-affinen Ländern wie Schweden, Großbritannien oder den USA nicht zu verpassen. Die Aktie der Deutschen Börse schloss am Abend mit einem Plus von 0,79 Prozent auf 171,65 Euro.

Porsche wagt seinen Börsengang am 29. September, haben der Vorstand und Aufsichtsrat des VW-Konzerns nun endgültig beschlossen. Die Porsche-Vorzugsaktien werden zu einem Preis zwischen 76,50 und 82,50 Euro angeboten – insgesamt rund 114 Millionen Aktien. Damit ist der Gang von Porsche aufs deutsche Parkett der Größte seit 25 Jahren.

Rheinmetall hat nach Wochen mit fallenden Kursen wieder einen Sprung nach oben geschafft – dank eines Bundeswehr-Auftrags im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich über 48 Flugfeldtankwägen zur Nutzung auf Flughäfen von Heer und Luftwaffe. Die Auslieferung der Wägen soll ab Juli 2023 erfolgen. Die Aktie der Rheinmetall schloss am Abend mit einem Plus von 3,67 Prozent auf 149,70 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Montag musste der Deutsche Aktienindex mit einer Kurslücke von 55,97 Punkten bzw. minus 0,44 Prozent in den Handelstag starten. Dabei verweilte der Index bis deutlich nach der Mittagszeit in einem Seitwärtsmarkt, fand sein Tagestief um 12:05 Uhr bei 12.606,64 Punkten. Anschließend ging es bis um 17:15 Uhr mit einer kleinen Rallye aufwärts bis zum Tageshoch bei 12.866,70 Punkten, bevor nochmal in den letzten 20 Minuten Punkte an den Markt abgegeben werden mussten. Zum Handelsschluss stand der DAX auf 12.803,24 Zähler – ein Plus von 61,98 Punkten bzw. 0,49 Prozent auf den Vortag.

Der ADL-Indikator hat vom Montag profitiert: 24 DAX-Titel feierten einen Tagesgewinn – und mit dem Indikator ging es ein Stück aufwärts. Insgesamt steht der ADL jedoch noch im leichten Short-Modus. Tagessieger war die Porsche Automobil mit 3,53 Prozent auf 69,22 Euro, gefolgt von Covestro mit 3,40 Prozent auf 30,12 Euro und Brenntag mit plus 2,83 Prozent auf 66,24 Euro.

Weiterhin steht der MACD in noch recht frischen Short-Signal unterhalb seiner Null-Linie.

Der DAX hat gestern einen Outside-Day hervorgebracht, der sich heute nach Regelwerk handeln lässt. Auch hat der Index auf das Tief der vor-vorletzten Woche aufschlossen. Der Bruch des Tiefs jedoch steht noch aus.

Ob es heute dazu kommen kann oder ob die Chancen eher auf der Long-Seite zu finden sind, dazu hat der vorbörsliche Kurs eine Meinung: zur aktuellen Stunde steht der DAX im Bereich von 12.900 Punkten – rund 100 Punkte höher als beim gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.