TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0153 - 23.09.2022

Ausgabe Nr. 153, 23.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

in den Medien war gestern die Headline mit der Frage zu lesen, ob nach der Teilmobilmachung von Russland eine nukleare Eskalation drohe. Sarah Pagung, ihres Zeichens Russland-Expertin, sagte aus, dass es auffällig sei, dass Putin in seiner Fernsehansprache der russischen Öffentlichkeit klar zu verstehen gegeben hat, dass es um einen Krieg zwischen Russland und der NATO bzw. dem Westen ginge. Bei der Rekrutierung gehe es, schaut man sich die neue Gesetzgebung im Detail an, nicht zwingend um Menschen, die Militärdienst abgeleistet haben. Im Grunde ist von „Bürgern“ die Rede. Der Fear-and-Greed-Index steht stabil auf dem Wert von 31. Wall Street und europäische Börsen hatten am Donnerstag einheitlich Verluste zu verzeichnen.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

In einem Interview erklärte die EZB-Direktorin Isabel Schnabel, dass die Situation in Deutschland leider schlechter geworden ist. Sie erklärte auch, dass die derzeitig starke Inflation erst in 2024 wieder deutlich fallen werde. Die Inflation in der Eurozone ist so hoch wie nie zuvor: im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise im August um 7,9 Prozent gestiegen.

Nach den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank am Mittwoch haben am Donnerstag Währungshüter in Großbritannien, in der Schweiz und in Norwegen die Leitzinsen erhöht. Die Schweizer haben den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf nunmehr 0,50 Prozent angehoben – das Ende der Negativzinsen in der Schweiz. Norwegen und Großbritannien haben den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte jeweils von 1,75 auf 2,25 Prozent angehoben.

Die Aktien des Software-Herstellers Suse befinden sich augenscheinlich im freien Fall. Das Unternehmen, dass im TecDAX gelistet ist, verlor am Donnerstag 21,39 Prozent auf 14,33 Euro. Grund ist die erneute Senkung der Auftragsprognose für 2022 – auch wenn das Unternehmen noch von einem Wachstum von 10 Prozent für das laufende Jahr ausgeht.

Der US-Dollar steigt auf ein 20-Jahres-Hoch. Das bedeutet auf der anderen Seite einen Verlust für den Euro, aber auch der Yen steht unter Druck. Der US-Dollar profitiert von der straffen Geldpolitik der FED. Laut Sally Auld, Chef-Anlegerin des Vermögensverwalters JBWere, wird die US-Notenbank die Zinserhöhungen auf absehbare Zeit nicht beenden. Der Euro wurde am späten Abend mit 0,9837 US-Dollar abgerechnet.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am vorletzten Handelstag der Woche, am Tag nach dem Zinsentscheid der US-amerikanischen Notenbank, eröffnete der Deutsche Aktienindex mit einem Abschlag von 235,49 Punkten bzw. minus 1,84 Prozent. Darauf startete der DAX eine Aufholjagd bis um 10:45 Uhr – sein Tageshoch bei 12.781,56 Punkten. Ein sauberer Intraday-Abwärtstrend führte ihm wieder zum Startlevel zurück: minus 235,52 Punkte bzw. minus 1,85 Prozent auf den Vortag beim Stand von 12.531,63 Zählern.

Der ADL-Indikator tat, was er in den letzten Wochen am liebsten tut: abwärtsgehen. Nur drei DAX-Unternehmen konnten mit Gewinnen aus dem Handelstag gehen – 37 mussten Verluste hinnehmen. Die Tagesgewinner am Donnerstag waren die Deutsche Bank mit plus 2,43 Prozent auf 9,033 Euro, die Porsche Automobil mit 0,47 Prozent auf 72,34 Euro und die Allianz mit einem Gewinn von 0,22 Prozent auf 172,22 Euro.

Keine Neuigkeiten beim MACD: der Finetuning-Indikator geht aktuell seinen Weg stabil in Richtung Süden.

Ein dezenter Hinweis zum Zustand der Märkte liefert weiter oben im Newsletter die „Schnelle Trendübersicht“: von den 13 Märkten mit den Trendgrößen Tag, Woche und Monat – insgesamt also 39 Ergebnisse – stehen aktuell nur fünf im grünen Bereich auf Long – alle anderen stehen auf Short. So auch die meisten Indizes – der DAX steht vollständig Short. Der Abwärtstrend ist auch im Chart markttechnisch bzw. nach Dow Theorie gegeben. Sollte der DAX unter das Tief von Anfang Juli fallen, ist das Risiko, dass der Index weit abrutscht, relativ groß. Das sollte man als Anleger und Trader im Hinterkopf behalten.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich von 12.550 Punkten – und damit leicht über dem gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.