TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0156 - 28.09.2022

Ausgabe Nr. 156, 28.09.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

seit gestern sind die Anschläge auf Nord Stream 1 und 2 in aller Munde. Seismologen haben am Montag in der Ostsee Erschütterungen registriert – alle in der Nähe der Lecks. Die Behörden gehen von gezielten Attacken auf die Gas-Pipelines aus. Der Fear-and-Greed-Index ist um einen weiteren Punt auf den Wert 18 gefallen. Die Wall Street schloss uneinheitlich, europäische Indizes mussten Verluste hinnehmen. Metalle konnten punkten, Energierohstoffe markierten beide Extreme im „Fundamental wirtschaftlichen Rückblick“.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Nach dem Absturz des Britischen Pfunds haben nun mehrere Banken und Bausparkassen die Vergabe von Krediten auf Eis gelegt – Angebote sollen überarbeitet, Konditionen angepasst werden. Grund ist die mögliche neue Erhöhung des Leitzinses, um der Inflation entgegenzuwirken. Die britische Notenbank hat erst kürzlich den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent angehoben.

Die Zeichnungsfrist für Porsche-Aktien endet – der Börsengang von Porsche startet am morgigen Donnerstag. Laut Berichten sind die Aktien vielfach überzeichnet. Man geht daher von einer Einstufung in der oberen Preisspanne um 82,50 Euro je Titel aus. Die Bewertung von 75 Milliarden Euro bedeutet mit dem Porsche-IPO den größten Börsengang seit mehr als 25 Jahren. Die Aktien von Volkswagen schlossen am Abend mit einem Minus von 1,07 Prozent auf 136,74 Euro.

AMD hat neue Generation von Prozessoren vorgestellt, die in Rechenzentren zum Einsatz kommen sollen. Das Unternehmen profitiert von der Verbreitung der Künstlichen Intelligenz (KI) und den Forschungen des Maschinen-Lernens. AMD hat starke Prognosen für das laufende Jahr in Aussicht gestellt. Anleger reagieren zurückhaltend, die Aktie schloss am Abend mit einem Plus von 0,73 Prozent auf 70,38 Euro.

Vonovia hat durchklingen lassen, Mietern notfalls zu kündigen, wenn diese über Monate hinweg ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen sollten. Heißes Thema sind dazu die exorbitant steigenden Nebenkosten in Deutschland. Das Unternehmen kämpft selbst gegen die Folgen der starken Inflation – Zinsen und Baukosten sind gestiegen und steigen auch weiterhin. Vonovia schloss am Dienstag mit einem Abschlag von 1,77 Prozent auf 21,07 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex startete am Dienstag positiv mit einem Aufwärts-Kurssprung in den neuen Tag: plus 104,93 Punkte bzw. 0,86 Prozent auf den Vortag. Das Tageshoch war schon um 9:35 Uhr gefunden – ab dann ging es konsequenterweise abwärts bis zum Handelsschluss um 17:35 Uhr auf den Stand von 12.139,68 Zählern mit einem Tagesverlust von 88,24 Punkten bzw. minus 0,72 Prozent.

Konsequent auch der ADL-Indikator, da 31 von 40 DAX-Titeln am Abend mit einem Verlust in den Feierabend gehen mussten. Tagessieger war die Aktie von Zalando mit 2,03 Prozent auf 20,11 Euro, gefolgt von der Deutschen Post mit 1,18 Prozent auf 30,355 Euro und Siemens Energy auf Platz drei mit einem Gewinn von 1,03 Prozent auf 11,81 Euro. Der ADL steht im starken Short-Modus.

Auch der MACD steht stark abwärtsgerichtet – eine andere Richtung scheint in diesen Tagen nicht möglich. 

Das nächste Ziel für den Short-Swing-Trader ist die Marke von 11.450 Punkten vom Oktober 2020 – kein allzu weit entferntes Ziel und charttechnisch unkompliziert zu erreichen.

Ob der DAX die eingeschlagene Richtung auch am heutigen Mittwoch beibehält oder nicht, dazu lohnt sich der Blick auf den aktuellen vorbörslichen Kurs, der zur Stunde im Bereich der 12.000 Punkte liegt. Sollte sich daran bis zur Eröffnung um 9:00 Uhr nichts ändern, stünde der DAX damit deutlich tiefer als mit dem gestrigen Schlusskurs. Ein Indiz für die bevorzugte Handelsrichtung.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.