TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0158 - 04.10.2022

Ausgabe Nr. 158, 04.10.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Berichte mehren sich, dass der Zweifel groß ist, dass sich die weltweite Rezession noch aufhalten lässt. Auch die US-Notenbank nimmt offenbar wirtschaftliche Kollateralschäden in Kauf. In Europa scheint der Prozess deutlicher zutage zu treten, auch wenn die offizielle Berichterstattung sich noch zurückhaltend zeigt. Der Fear-and-Greed-Index ist dieser Tage bis auf 24 Punkte angestiegen, steht damit etwas entspannter da als noch vor dem Wochenende. Starke Ergebnisse zeigten sich am Montagabend an der Wall Street sowie den europäischen Börsen: Rekordgewinn für Silber mit einem Preisaufschlag von 9,18 Prozent – Natural Gas hingegen hat 4,57 Prozent Abschlag hinnehmen müssen – und ist damit auf dem richtigen Weg für jeden Verbraucher.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Eine neue Bankenkrise ist im Gespräch – und befürchtet wird eine neue Finanzkrise, wie man sie schon 2008 erlebt hatte, als die US-Großbank Lehman kollabierte und eine Kette von Bankschwierigkeiten auslöste. Aktuell betrifft es die Schweizer Großbank Credit Suisse zum Thema „Credit Default Swaps“ (CDS). Eine Führungskraft der Schweizer Bank habe Berichte dementiert, dass es bei den Gesprächen involvierter Manager darum gegangen sei, mehr Investoren-Kapital zu erhalten.

Die Ölpreise sollten mit Anfang dieser Woche anziehen – so hat sich auch erwartungsgemäß das US-amerikanische Crude Oil am Montag um 4,52 Prozent verteuert. Hintergrund sind die schon vor Wochen im Gespräch gewesenen Reduktionen der Fördermengen um mehr als eine Million Barrel pro Tag. Am 5. Oktober soll dieser Schritt in Wien beschlossen werden. Crude Oil kostete am späten Montagabend 83,34 US-Dollar je Barrel.

Der Goldpreis steht weiter unter Druck, der starke US-Dollar hat seinen Anteil daran. Als „Sicherer Hafen“ steht das beliebte Edelmetall trotz der schwierigen geopolitischen Situation nicht so hoch im Kurs, wie es stehen könnte. Jüngst hatte Gold eine Abwärts-Rallye hingelegt, doch konnte sich das wichtige Metall etwas erholen. Am späten Montagabend wurde eine Unze Feingold mit 1708,60 US-Dollar bewertet. Ein Plus von 2,42 Prozent auf den Vortag.

Die Porsche-Aktie konnte am ersten Handelstag stark über dem Ausgabepreis von 82,50 Euro steigen, befand sich zeitweise in der Region von 86 Euro – doch seitdem notiert die Aktie des Sportwagenherstellers die meiste Zeit unter dem Ausgabepreis. Am Montag schloss die Aktie mit einem Verlust von 0,46 Prozent auf 81,92 Prozent.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex erwische am Tag der Deutschen Einheit keinen guten Start in die neue Handelswoche: ein Kursrutsch von 162,52 Punkten bzw. minus 1,34 Prozent zur Eröffnung. Unbeeindruckt ging es dann schnurstracks von links unten nach rechts oben: das Tagestief um 9:10 Uhr bei 11.893,94 Punkten, das Tageshoch um 17:15 Uhr bei 12.227,87 Punkten. Der DAX schloss in der Nähe seines Hochs auf 12,209,48 Zähler und nahm damit einen Gewinn von 95,12 Punkten bzw. 0,79 Prozent mit in den Feierabend.

Optimistisch auch der ADL-Indikator: 28 DAX-Titel im Gewinn sorgten für einen weiteren Schritt aufwärts. Insgesamt steht der Indikator derzeit stabil Short. Sartorius machte das Beste aus dem Handelstag mit einem Aufschlag von 5,40 Prozent auf 376,40 Euro, gefolgt von der BASF mit 3,38 Prozent auf 40,94 Euro und Covestro mit 3,28 Prozent auf 30,51 Euro auf Platz Nummer drei im DAX-internen Rennen.

Der MACD hat sich eingedreht, deutlich Schwung verloren. Damit ist es Zeit, sich je nach Handelsstil und Risikoaversion, über das Thema der Gewinnmitnahme nachzudenken.

Prognosen erweisen sich in der Tat als nicht besonders zuverlässig, was die geopolitische Lage betrifft. In diesem Rahmen lässt sich nicht besonders viel Gutes hervorheben. Charttechnisch hat der DAX hingegen seinen lokalen Boden ausgebildet – bestätigt durch den Schlusskurs oberhalb der Kerzen des Tiefs. Ein lokales Tief kann er Beginn einer Trendumkehr sein, muss es jedoch in keinem Fall. Solange der DAX unterhalb des Tiefs von Anfang Juli Long korrigiert, ist die Situation eindeutig. Und solange der DAX unterhalb seiner 100-Tage-Linie verweilt, ebenso. Daher steht der Index noch eine Zeit lang stabil im Short-Modus – ganz egal, was geschieht.

Text

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.