TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0197- 29.11.2022

Ausgabe Nr. 197, 29.11.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wie jetzt veröffentlicht wurde, erwirtschaften die weltweit größten Autobauer derzeit Rekordgewinne. Dazu Constantin Gall, Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa bei der Beratungsfirma EY: „Unterm Strich war das dritte Quartal trotz der abflauenden Konjunktur und einer sehr schwierigen geopolitischen Lage für die Autoindustrie ein Traumquartal“. Der Fear-and-Greed-Index hat zum Dienstag weitere fünf Punkte eingebüßt und steht somit auf dem Wert 59. Wall Street und europäische Börsen haben am Montag einheitlich mit Verlusten geschlossen. Der Gaspreis hat sich gestern um ganze 7,76 Prozent verteuert. 

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der Automobilhersteller Volkswagen hat in China wegen der Corona-bedingten Einschränkungen die Produktion angehalten. Ein Sprecher der Fabrik bestätigte dies: „Die Produktion im Werk Chengdu wurde im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Welle vorübergehend gestoppt“. Ein weiteres Werk sei ebenfalls betroffen. VW schloss am Montagabend mit einem Abschlag von 0,97 Prozent auf 135,24 Euro.

Bei BMW zeigt sich der Vorstandschef Oliver Zipse in positiver Grundstimmung, da das Unternehmen in 2023 ein stabiles Geschäft erwarte. Ebenso wie bei VW machen Zispe die Lockdowns in China Sorgen. Weiterhin geht der Autohersteller davon aus, dass im Winter genügend Gas für die Produktion bereitstehe. Die Aktie schloss am ersten Handelstag der Woche mit einem Minus von 0,62 Prozent auf 83,44 Euro.

Erneut gibt es einen Streikaufruf bei der Commerzbank-Tochter ComTS – der Fünfte innerhalb weniger Monate. Verdi verlangt, dass die Arbeit bei der Service-Gesellschaft der Bank bis zum Freitag niedergelegt werde. Eine Stundenlohnerhöhung auf mindestens 14 Euro ist nur eine der Forderungen. Die Aktie der Commerzbank schloss am Abend mit einem Verlust von 1,72 Prozent auf 7,892 Euro.

Essenslieferanten hatten stark von den Corona-Einschränkungen profitiert – inzwischen mussten Delivery Hero und Hello Fresh wieder aus dem DAX absteigen. Ständiges Streitthema sind die Arbeitsbedingungen für die Auslieferer. So ist von einem Winterbonus des Konzerns Just Eat Takeaway zu hören, zu dem auch Lieferando gehört. Diese Nachricht kam gut bei den Anlegern an. Just Eat Takeaway schloss am Montagabend mit einem Plus von 2,59 Prozent auf nunmehr 21,595 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Mit einem Abwärts-Gap von 70,28 Punkten bzw. 0,48 Prozent startete der deutsche Leitindex in die neue Handelswoche. Schon nach 25 Minuten fand er sein Tageshoch über der 14.500er-Marke bei 14.514,73 Punkten – danach ging es für den Rest des Handelstages fast nur noch bergab. Das Tief des Tages fand der DAX um 15:05 Uhr auf 14.374,15 Punkten. Ein Anlauf führte zwar bis um 16:30 Uhr zu einem Zwischenhoch, doch dieses konnte nicht gehalten werden: 14.383,36 Zähler war der offizielle Schlusskurs um 17:35 Uhr. Damit verblieb ein Tagesverlust von 158,02 Punkten bzw. ein Minus von 1,09 Prozent.

Der ADL-Indikator hatte keine Chance: von den 40 DAX-Aktien schafften es lediglich fünf, am Montag keinen Verlust zu machen, sondern mit einem Gewinn zu schließen. Daher ging es mit dem ADL abwärts. Insgesamt steht der Indikator übergeordnet im Long-Modus. Die Aktie von Henkel nahm den ersten Platz für sich ein mit einem leichten Gewinn von 0,61 Prozent auf 68,84 Euro. Das untere Ende des Tages-Rankings entfiel auf das Wertpapier der Brenntag: ein satter Verlust von 9,65 Prozent auf nunmehr 61,82 Euro.

Mit dem gestrigen Abend schloss der MACD unterhalb seiner Signallinie und gab damit ein Short-Signal aus. Nun gilt es, dieses auf Verwertbarkeit zu prüfen. Gewinnmitnahmen und Stoppversetzung wurden schon in den letzten Tagen zur Genüge besprochen – nun geht es um die Kehrtwende:

Liegt ein Abwärtstrend vor? Nein, das ist nicht der Fall, dazu benötigt es eine echte Trendumkehr bestehend aus der ersten Short-Bewegung, der ersten Long-Korrektur und der anschließenden zweiten Short-Bewegung. Besteht ein valider Short-Bewegungsast in Form einer Short-Korrektur? Dies lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Was sich jedoch mit Sicherheit sagen lässt, ist, dass das Doji des vorherigen Tages die Schwäche sehr gut angezeigt hat und die gestrige Tageskerze als rote Kerze nahe ihrem Tief geschlossen hat. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung in Short-Richtung durch innewohnendes Momentum recht hoch ist. Für den Daytrader eine echte Chance – für den Swing-Trader bedeutet ein sogenannter Contra-Handel jedoch ein relativ hohes Risiko und vor allem oftmals einen Bruch des eigenen Regelwerkes.

Wie gut die Chancen für eine heutige Weiterentwicklung in Richtung Süden stehen, dazu hat der vorbörsliche Kurs eine erste Idee: zur aktuellen Stunde steht der DAX im Bereich von 14.450 Punkten – und damit wieder höher als mit dem gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.