TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0198- 30.11.2022

Ausgabe Nr. 198, 30.11.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

ein leichtes Aufatmen in Deutschland: die Preise steigen langsamer bzw. sind mittlerweile sinkende Preise für Kraftstoffe und Heizöl auszumachen. Dadurch stabilisiert sich die Inflation etwas. Im November stiegen die Verbraucherpreise um 10 Prozent im direkten Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Der Fear-and-Greed-Index konnte um zwei Punkte zulegen und steht aktuell auf dem Wert 61 im Bereich der leichten Gier. Die Wall Street schloss am Mittwoch uneinheitlich, den europäischen Indizes ging es genauso. Crude Oil hat sich um 2,99 Prozent auf 78,83 US-Dollar je Barrel erhöht.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der neue Twitter-Chef Elon Musk hat Apple in einer Reihe von Postings auf seiner Plattform angegriffen. Bei seinen Tweets fragte Musk, ob Apple die Redefreiheit in den USA hasse, da Apple seit der Plattform-Übernahme von Musk seine Twitter-Werbung nahezu eingestellt hat. Musk behauptete, dass Apple mit einem Rauswurf der Twitter-App aus dem App Store gedroht habe. Die Aktien von Apple verloren am Dienstag auf XETRA 1,90 Prozent auf 137,04 Euro.

Nestle hat seine Wachstumsprognose erneut angehoben: für 2022 rechnet der Nahrungsmittelriese mit einem Umsatzwachstum von acht bis 8,5 Prozent – so der Schweizer Konzern anlässlich einer Konferenz mit Investoren. Nestle schloss am Abend auf der SIX SWISS mit einem Verlust von 1,97 Prozent auf dem Kurs von 111,26 Schweizer Franken.

Ob Airbus sein Jahresziel von 700 ausgelieferten Flugzeugen erreichen wird, ist ungewiss. Bei vielen Maschinen liegt die Verzögerung bei inzwischen vier Monaten. Grund sind Unsicherheiten bei Triebwerken und anderen Teilen. Auch ein Personalengpass wird als Grund genannt. Die nächsten Monatszahlen veröffentlicht der Flugzeughersteller am 8. Dezember 2022. Die Airbus-Aktie schloss auf XETRA mit einem Gewinn von 1,60 Prozent auf nunmehr 109,12 Euro.

Der Billigflieger Easyjet blickt optimistisch in das Jahr 2023. Die Airline plant, im nächsten Herbst wieder eine Auslastung zu erreichen, wie sie vor der Corona-Pandemie Standard war. Easyjet rechnet damit, im ersten Quartal des neuen Jahres den Umsatz pro Sitzplatz um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Trotz der guten Zahlen schloss am Abend die Aktie auf XETRA mit einem Minus von 2,31 Prozent auf 4,45 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Dienstag startete der deutsche Leitindex mit einem kleinen Kurssprung von 21,31 Punkten bzw. 0,15 Prozent in den neuen Tag. Leider war das Tageshoch schon nach 35 Minuten bei 14.429,87 Punkten gefunden und auch das Tagestief konnte am Vormittag bei der Marke von 14.327,04 Punkten gesetzt werden. Für den restlichen Handelstag waren dann viele unbedeutende Aufs und Abs von kurzer Dauer die Folge. Um 17:35 Uhr standen dann 14.355,45 Zähler auf der Abrechnung – ein Minus von 27,91 Punkten bzw. ein Abschlag von 0,19 Prozent auf den Vortag.

Kein überzeugender Auftritt beim ADL-Indikator: 16 Tagesgewinner unter den Einzelaktien zu 23 Verlierern bedeutete einen weiteren Schritt in Richtung der 100-Tage-Signallinie. Der ADL steht übergeordnet im Long-Modus. Auf Platz Nummer eins das Wertpapier der Covestro mit einem Gewinn von 3,24 Prozent auf nunmehr 38,23 Euro.

Der MACD steht den zweiten Tag im Short-Signal. Ob es mit dem Indikator für den Ein- und Ausstieg sowie das Feintuning weiter abwärts geht oder der Ausflug unter die Signallinie nur kurzer Natur war, werden die nächsten Tage aufzeigen müssen.

Der gestrige Handelstag war frei von Impulsen und bescherte eine rote Kerze, die auf dem Chart wie ein zu dicker Doji auftritt: zwar mehr Körper als das Original, doch genauso unentschlossen. Von einer wirklichen Abwärtskorrektur war am Dienstag nichts zu erkennen – der Markt hatte leicht konsolidiert. Sofern es das schon war mit dem, was man „Anlauf holen“ nennen kann, um einen Trend in die Hauptrichtung zu treiben, dann ist das zwar nicht überraschend, doch fühlt es sich von Seiten des Analysten und Traders irgendwie seltsam an, da die ganze Situation mit stoischer Lustlosigkeit einhergeht.

Wir bleiben also gespannt, ob es am heutigen Morgen nicht doch noch mal korrektiv abwärts geht oder nicht. Der vorbörsliche Kurs steht zur aktuellen Stunde oberhalb von 14.400 Punkten – und damit höher als zum gestrigen Schlusskurs. Das spricht nach aktueller Einschätzung eher für ein Ende der Konsolidierung als für die Ausbildung einer echten Korrektur.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.