TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0204 - 08.12.2022

Ausgabe Nr. 204 08.12.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Wirtschaft in der Eurozone ist im Sommer stärker gewachsen als bisher angenommen: das Brutto-Inlands-Produkt legte im dritten Quartal 0,3 Prozent gegenüber dem Frühlings-Quartal zu. Der Wert für Deutschland liegt noch etwas besser bei 0,4 Prozent Wachstum. Die leicht positiven Werte verleiten dazu, zu glauben, dass alles gut wird, doch eine Rezession ist in Europa unausweichlich. Alleine schon die steigenden Energiepreise im Winter werden nach Paolo Gentiloni, EU-Kommissar für Steuern und Zollunion, große Probleme verursachen. Der Fear-and-Greed-Index ist um weitere zwei Punkte zurückgegangen und steht somit auf dem Wert von 58 im Bereich der Gier. Die Wall Street schloss am Mittwoch überwiegend im Verlust – europäischen Indizes erging es auch nicht besser. Natural Gas hat um ganze 8,23 Prozent zugelegt.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der chinesische Elektroautomarkt ist derzeit heiß umkämpft: starke Umsatzsteigerungen sind die Regel. Um sich einen möglichst großen Vorteil zu verschaffen und seine Fahrzeughalden abzubauen, hat Elon Musk die Preise für Tesla-Modelle in einer Rabatt-Aktion bis Dezember weiter gesenkt. Tesla schloss am Mittwochabend mit einem Minus von 3,20 Prozent auf 164,92 Euro.

Die Facebook-Mutter Meta Platforms steht unter Druck: die EU will das Unternehmen dazu zwingen, eine strengere Datenschutz-Grundverordnung anzuwenden. So sollen Facebook-Nutzer künftig gefragt werden, wenn es um die Nutzung der Daten für Werbezwecke geht. Eine Entscheidung mittels eines Ja-Nein-Buttons ist der Vorschlag aus den Reihen der Datenschützer. Meta Platforms schloss am Mittwoch mit einem Abschlag von 1,80 Prozent auf 108,20 Euro.

Apple soll sich wegen angeblicher Verschwendung von Ressourcen vor Gericht verantworten. Die Anklage wurde von französischen Umweltschützern eingereicht. Das Nichterkennen von Original-iPhone-Ersatzteilen von Seiten des Betriebssystems sei der Grund für die Klage. Hintergrund ist das Verbot nach französischem Recht, die Lebensspanne eines Produkts gezielt zu verkürzen, um den Kaufzyklus der Kunden zu beschleunigen. Gestern schloss die Apple-Aktie mit einem Verlust von 2,64 Prozent auf 134,08 Euro.

Das Biotech-Unternehmen MorphoSys meldet hohe Einnahmen wegen der Lizenzvergabe für potenzielle Krebsmedikamente, wie nun bekannt wurde. Für eine Zahlung von 23 Millionen US-Dollar erhält der Schweizer Pharmakonzern Novartis weltweite Exklusivrechte an den Medikamenten. Die Aktie schloss am Mittwoch mit einem Gewinn von 1,18 Prozent auf 16,24 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Der deutsche Leitindex eröffnete am Mittwoch erneut schwach mit einer Kurslücke von 38,24 Punkten bzw. minus 0,27 Prozent. Ein sehr ruhiger Range-Tag mit dem Tageshoch um 10:10 Uhr auf 14.372,35 Punkten, einem starken Ausschlag um 16:10 Uhr, der zugleich auch das Tagestief auf dem Level von 14.218,18 Punkten markierte. Am frühen Abend schloss der DAX auf dem offiziellen Wert von 14.261,19 Zählern auf XETRA – ein Verlust von glatt 82,00 Punkten bzw. 0,57 Prozent auf den Vortag.

Auch der ADL-Indikator litt unter dem fehlenden Momentum: lediglich neun von 40 DAX-Titeln schlossen am Abend im Gewinn. Auf Platz eins dabei die Aktie von Puma mit einem Plus von 2,71 Prozent auf 50,72 Euro – der Konkurrent Adidas weit abgeschlagen auf dem 34. Platz mit minus 1,26 Prozent auf nunmehr 117,56 Euro je Aktie.

Der MACD hat sich weiter geöffnet und steht im Short-Modus. Bis ein valides Long-Signal entsteht, ist er für den Swing-Trader uninteressant, da dieser inzwischen entweder aus seiner Long-Position ausgestiegen ist oder die Korrektur als Ganzes aussitzt.

Die Korrektur hat sich beim DAX eingestellt, auch wenn diese zögerlich vonstattengeht. Nun bleibt es abzuwarten, wie tief sich diese ausbildet, wie lange sie andauert und wann es wieder über den MACD ein Signal für einen Long-Einstieg geben wird. Die Korrektur als solche zu handeln ist nicht zu empfehlen. Man darf das auch nicht mit dem sogenannten „Korrekturhandel“ verwechseln, der bedeutet, „aus der Korrektur heraus“ zu handeln. Dazu gibt es derzeit noch kein valides Setup.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde in der Region von 14.270 Punkten – und damit ganz in der Nähe des gestrigen Schlusskurses.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.