TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0205 - 09.12.2022

Ausgabe Nr. 205 09.12.2022

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die japanische Wirtschaft ist im Sommer-Quartal nicht so stark eingebrochen, wie Ökonomen ursprünglich angenommen hatten: minus 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die drittgrößte Volkswirtschaft scheint im aktuellen vierten Quartal wieder anzulaufen. Der Fear-and-Greed-Index gibt sich schüchtern und hat entschieden, am heutigen Freitag um einen Punkt niedriger auf dem Wert von 57 zu notieren als am Vortag. Die Wall Street hat am Donnerstag einheitlich Gewinne mitnehmen können – europäische Indizes hielten sich überwiegend neutral.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Nicht nur der Fear-and-Greed-Index gibt sich zurückhaltend, auch die Bank of America zeigt sich zögerlich im Geschäft mit Börsengängen. Erst bei einem Abflachen der Inflation werde das Geldhaus die Geschäfte wieder anziehen – voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023. Die Aktie der Bank of America schloss am Donnerstagabend auf 30,805 Euro – ein Minus von 1,20 Prozent.

Boeing und der Konkurrent Lockheed-Martin machten der U.S. Army ein gemeinsames Angebot in Höhe von 80 Milliarden US-Dollar für den Bau eines neuen Langstrecken-Hubschraubers. Das Angebot wurde nicht angenommen – der Auftrag ging an den Rüstungskonzern Textron, dessen Tochtergesellschaft Bell-Helicopters die Produktion umsetzen wird. Die Textron-Aktie stieg gestern um 0,13 Prozent auf 69,15 Euro.

BMW will seine Neufahrzeuge nur noch über die Zentrale verkaufen, die Verträge direkt mit den Kunden abschließen. Damit sollen auch individuelle Rabatte wegfallen. Der Autohändler übernimmt damit die Rolle des Vermittlers sowie des Kundenberaters, erhält jedoch weiterhin seine Verkäuferprovision. BMW schloss am Donnerstag mit minus 1,89 Prozent auf Platz 40 im DAX. Die Aktie steht nun auf 82,96 Euro. 

Olaf Scholz verkündete vor Monaten, 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr in Form von Sondervermögen bereitzustellen, um sich gegen Russland zu stellen. Profiteure sind die Rüstungskonzerne Hensoldt und Rheinmetall, die beide vom Auftragseingang im dritten Quartal profitieren konnten. Rheinmetall erhielt den Auftrag, Munition im Wert von 576 Millionen Euro zu produzieren – davon alleine 600.000 Schuss für den Schützenpanzer Puma. Die Rheinmetall-Aktie stieg gestern um 2,39 Prozent auf 197,10 Euro.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zur Abwechslung startete der Deutsche Aktienindex am Donnerstag mit einem leichten Aufwärts-Kurssprung von 16,56 Punkten bzw. 0,12 Prozent in den neuen Tag. Dieser Vorsprung machte den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust aus: am Tagesende stand der DAX auf dem Wert von 14.264,56 Zählern und erwirtschaftete ein Plus von lediglich 3,37 Punkten – oder 0,02 Prozent auf den Vortag. Die Range, in der sich alles abgespielt hatte, betrug gerade einmal 102 Punkte.

Neutralität beim ADL-Indikator: 19 Einzelaktien, die im Gewinn schlossen, trafen gestern Abend auf 19 Verlierer bei zwei Enthaltungen. Damit ging es für den ADL einen Schritt seitwärts, der den Abwärtstrend der letzten Tage vorerst gestoppt hat. Auf Platz eins notierte die Aktie der Infineon Technologies mit einem Plus von 1,98 Prozent auf nunmehr 31,475 Euro.

An einen Stopp in der Abwärtsbewegung scheint der MACD nicht eine Sekunde zu denken – er marschierte bis zum Abend weiter und nähert sich seiner Null-Linie von oben, während der Abstand zur Signallinie weiterwächst.

Ob der gestrige Doji das Ende der Short-Korrektur eingeleitet hat, erfahren wir voraussichtlich am heutigen letzten Handelstag der Woche, wobei eine Tageskerze noch kein Garant für einen Richtungswechsel ist. Auf jeden Fall hat sich der Abwärtsimpuls in ein sehr leichtes Aufwärts-Momentum gewandelt.

Zur aktuellen Stunde steht der vorbörsliche Kurs auf dem Level von 14.320 Punkten und damit deutlich über dem gestrigen Schlusskurs. Ein gutes Zeichen für einen positiven Handelstag.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.