TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0216 - 09.01.2023

Ausgabe Nr. 216 09.01.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die letzte Handelswoche war an den deutschen Börsen ein Erfolg: der Deutsche Aktienindex ging mit 14.610,02 Punkten aus dem Markt, während es am Freitag zuvor noch 13.923,59 Zähler waren. Ein Zuwachs von 686,43 Punkten bzw. 4,93 Prozent. So wünscht man sich als Anleger wie auch als Trader den Jahresauftakt. Der Fear-and-Greed-Index hat sich auf 46 Punkte eingependelt und steht damit im neutralen Bereich. Auch an der Wall Street freute man sich am letzten Handelstag der Woche über zum Teil starke Gewinne: die US-amerikanischen Indizes lieferten sich mit den Metallen ein eifriges Wettrennen. Verlierer waren die Energierohstoffe Erdöl und Erdgas.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Dem US-Arbeitsmarkt geht es nach Zahlen überraschen gut. Die USA vermeldeten, dass im Dezember mehr Stellen geschaffen worden sind als ursprünglich erwartet: 223.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft im letzten Monat des Jahres nach einem Zuwachs von 256.000 Stellen im November. Führende Ökonomen rechneten lediglich mit der Schaffung und Besetzung von 200.000 neuen Arbeitsplätzen für den Weihnachtsmonat. Die Arbeitslosenquote fiel um einen Zehntel Prozentpunkt auf nunmehr 3,5 Prozent.

Die geplante Entlassungswelle bei Amazon fällt deutlich größer aus als zunächst angenommen: insgesamt 18.000 Stellen sollen gestrichen werden anstatt der ursprünglich geplanten 10.000. Das ist der größte Abbau von Arbeitsplätzen in der Unternehmensgeschichte. Der weltgrößte Internet-Versandhandel hat rund 1,5 Millionen Mitarbeiter. Die Amazon-Aktie schloss am Freitagabend auf 79,33 Euro – ein leichtes Minus von 0,21 Prozent.

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat sogenannte „Marder" auf Halde stehen. Hierbei handelt es sich um 60 Schützenpanzer, die die Bundesregierung in die Ukraine liefern will. Das Unternehmen aus dem MDAX ist mit seiner Auftragslage der größte Gewinner am Freitag mit plus 3,61 Prozent auf nunmehr 209,40 Euro pro Aktie.

Die Sparkasse wartet mit einer unangenehmen Nachricht auf: sie musste den Vorstandsvorsitzenden Felix Angermann beurlauben, da dieser nach eigenen Angaben hohe Verluste zu verantworten habe: ein „übermäßiges Geschäft mit Eigenanlagen“ soll nun dazu führen, dass das Finanzinstitut das Jahr 2022 mit einem negativen Betriebsergebnis abschießen werde. Das wäre damit das dritte Verlustjahr in Folge für die Sparkasse Zwickau.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Tag der heiligen drei Könige, der in Deutschland nur teilweise regionaler Feiertag ist, eröffnete der deutsche Leitindex mit einem Kurssprung von 40,41 Punkten bzw. einem Plus von 0,28 Prozent in den letzten Handelstag der Woche. Der DAX korrigierte leicht und setzte damit schon sein Tagestief um 10:35 Uhr auf der Marke von 14.388,98 Punkten. Anschließend erfolgte ein leichter Lauf in Richtung Norden, der zu einem ersten Hoch um 14:55 Uhr führte. Die anschließende Korrektur bis nach der Eröffnung der US-Börsen fand ihr Tief um 15:45 Uhr – dann schließlich konnte sich der DAX mit einem starken Anstieg vom alten Level abstoßen und bis um 17:35 Uhr das Tageshoch auf 14.610,23 Zählern setzen und mit diesem in den Feierabend gehen. Plus 173,71 Punkte bzw. 1,20 Prozent Gewinn besiegelten den Freitag mit einem ordentlichen Gewinn.

Der ADL-Indikator konnte sich weiter von seiner Signal-Linie absetzen: 33 DAX-Aktien schlossen im Gewinn. Auf dem ersten Platz die Aktie von Siemens Energy mit 3,53 Prozent auf 18,33 Euro, gefolgt von Linde mit 2,47 Prozent auf 296,35 Euro, sowie Infineon Technologies auf Platz drei mit 2,40 Prozent auf dem Schlusskurs von 30,455 Euro.

Vier Tage zuvor hat der MACD ein frühes Long-Signal ausgegeben, welches sich am Freitag zu einem starken Signal leicht oberhalb der Null-Linie entwickelte. Der MACD zeigt damit genügend Platz auf seiner Oberseite, um einen Aufwärtstrend zu begleiten.

Mit dem Schlusskurs des letzten Handelstages steht der beliebte Index schon fast wieder auf seinem Hoch vor Weihnachten und könnte dieses in der neuen Handelswoche nachhaltig brechen, sofern keine größere Korrektur in Richtung Süden eintreten sollte. Der Freitag bildete zudem einen Outside Day aus, der nach Regelwerk gehandelt werden kann. Hierbei ist jedoch bei der vorliegenden Chart-Situation der Long-Ausbruch zu favorisieren.

Vorbörslich steht der DAX zur aktuellen Stunde knapp unterhalb der Marke von 14.700 Punkten – und damit deutlich über dem letzten Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.