TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0223 - 18.01.2023

Ausgabe Nr. 223, 18.01.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

US-Kapitalmarktexperten sprechen aktuell von einer vorliegenden Zins-Inversion: zweijährige US-Bonds sind mit 4,2 Prozent festgeschrieben, die Drei-Monats-Anleihen hingegen mit 4,6 Prozent. Diese Umkehrung der Zinssätze in Bezug auf die jeweilige Laufzeit deuten die Experten als Zeichen einer bevorstehenden Rezession. Der Fear-and-Greed-Index hat um zwei Punkte zugelegt und steht mit dem heuten Morgen auf dem Wert von 65 Zählern. Wall Street und europäische Indizes schlossen am Dienstag uneinheitlich.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Der ZEW-Index befindet sich nach den Finanzexperten in Mannheim wieder im positiven Bereich – das erste Mal seit Beginn des Russland-Ukraine-Krieges. Der Index stieg um etwas mehr als 40 Punkte auf den aktuellen Wert von 16,9 Zähler. Eine spürbare Verbesserung der Konjunktur wird für die nächsten sechs Monate erwartet. Mit verantwortlich ist die sich entspanntere Lage an den Energie-Märkten, heißt es vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.

Das Deutsche Aktieninstitut hat erklärt, dass es so viele Aktionäre in Deutschland gäbe wie nie zuvor: rund 12,9 Millionen Menschen hatten 2022 Aktien, Aktienfonds oder ETFs im Depot. Das DAI hat analysiert, dass damit der bisherige Höchststand von 2001 knapp übertroffen wurde.

United Internet will seine Tochtergesellschaft IONOS noch im ersten Quartal an den regulierten Markt der Frankfurter Börse bringen. Der Webhosting- sowie Cloud-Anbieter konnte noch keine Angaben zum angestrebten Ausgabepreis oder zur Aktienanzahl machen. Der Börsengang von IONOS bringt frischen Wind in die Flaute der deutschen IPOs. Die Anleger honorieren diese Nachricht mit einem Plus von 3,53 Prozent auf 22,61 Euro je Aktie der United Internet.

Die Tesla-Aktie verlor im vergangenen Jahr rund 65 Prozent ihres Kurswertes. Gemessen vom Allzeithoch beträgt der Verlust deutlich mehr als 70 Prozent – etliche hundert Milliarden US-Dollar Börsenwert gingen verloren. Tesla verpasse nach Automobilexperten den Anschluss an den 800-Volt-Standard, setze bei seiner Stromversorgung weiterhin auf den alten Standard von 400 Volt, was die Ladezeiten deutlich verlangsamt. Gestern stieg die Tesla-Aktie jedoch um 5,79 Prozent auf nunmehr 119,22 Euro, was jedoch an den hohen Rabatten liegt, die der Konzern nun auch deutschen Kunden gewährt.

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Am Dienstag ging es für den DAX mit einem minimalen Abwärts-Gap von 4,01 Punkten bzw. mit minus 0,03 Prozent in den neuen Handelstag. Das Tagestief war um 10:20 Uhr gesetzt, ab dann ging es aufwärts: zuerst sachte, dann mit den News um 16:00 Uhr strikt bis zum Tageshoch auf 15.269,71 Punkte. Die anschließende Korrektur kostete den DAX hoch einmal kräftig Gewinn, doch um 17:35 Uhr ging es auf dem Stand von 15.187,07 Zählern aus dem Handel. Damit verblieb ein erneuter Gewinntag mit diesmal 53,03 Punkten bzw. 0,35 Prozent Tagesgewinn.

Dem ADL-Indikator reichten 21 Gewinneraktien aus dem Pool von 40, um gerade so ein leichtes Stück aufwärts gehen zu können. Die Aktie der Porsche AG steht mittlerweile auf 106,60 Euro – das ist ein Plus von 3,09 Prozent am Abend. Auf dem letzten Platz des DAX-internen Rankings notierte Zalando mit einem Minus von 3,70 Prozent auf nunmehr 42,74 Euro.

Weiterhin stabil zeigt sich der MACD – für den involvierten Long-Swing-Trader damit das Signal, die Füße stillzuhalten und abzuwarten.

Das nachlassende Momentum, das man im Kursverlauf beobachten kann und der kurvige Verlauf der Tiefststände der einzelnen Tageskerzen deuten ebenso wie die Gesamthöhe des aktuellen Long-Bewegungsastes auf eine Bewegungserschöpfung hin. Daher macht das Thema Gewinnmitnahme unabhängig vom MACD einen Sinn. 

Gestern erfolgte kein abwärts gerichteter Abbruch des Verlaufs – das könnte das Thema heute werden. Doch man weiß es weder als Analyst noch als Trader wirklich, bis eine vorhergesagte Situation tatsächlich eintritt. Daher bleibt es weiter spannend – man kann mit beiden Szenarien gleichermaßen rechnen. Zur aktuellen Stunde steht der Kurs vorbörslich über der Marke von 15.200 Punkten – und damit über dem gestrigen Schlusskurs.

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.