TRADERS´ Swing-Trader - Nr. 0224 - 19.01.2023

Ausgabe Nr. 224, 19.01.2023

Newsletter für den Swing-Trader

 

Liebe Leserinnen und Leser,

gestern stimmten Aktionäre in einer außerordentlichen Hauptversammlung in den USA dafür, dass das Traditionsunternehmen Linde zukünftig nur noch in News York an der Börse gelistet sein wird. Die taktische Entscheidung, aus dem DAX auszusteigen, macht Platz für ein anderes Unternehmen. Der heißeste Anwärter für den Sprung in die erste Börsenliga ist der Rüstungskonzern Rheinmetall. Der Fear-and-Greed-Index hat zum heutigen Morgen um ganze acht Punkte nachgelassen. Der Angst-und-Gier-Indikator steht damit auf dem Wert von 57 Punkten. Die Wall Street schloss am Mittwoch einheitlich mit Verlusten – der österreichische Leitindex ATX schloss im Gewinn.

So ist die Stimmung der internationalen Marktakteure *

Fear-and-Greed-Indikator

Schnelle Trendübersicht

Schnelle Trendübersicht

Bem.: Signale über Supertrend-Indikator (20x2,5)

Fundamental wirtschaftlicher Rückblick

Gewinner und Verlierer des Tages

Microsoft hat erst im Herbst 1.000 Stellen abgebaut – nun sollen weitere 10.000 Arbeitsplätze wegfallen. Kunden versuchen laut Microsoft, derzeit „mit weniger Ausgaben mehr zu erreichen“. Hintergrund sind bevorstehende oder regional schon eingetretene Rezessionen. Der Software-Konzern rechnet mit Abfindungen in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal. Am Mittwoch schloss die Aktie auf 218,85 Euro – ein Minus von 1,22 Prozent.

Laut Statistik des Internetportals Immoscout haben sich die Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren in manchen Städten um bis zu 63 Prozent verteuert. Experten sprechen davon, dass die notwendige Korrektur schon eingesetzt habe, was bei leicht gesunkenen Preisen für Eigentumswohnungen (minus 4 Prozent) und Neubauten (mehr als sechs Prozent) im vierten Quartal nachweisbar ist. Die Aktie von TAG-Immobilien schloss am Mittwochabend daher um 2,52 Prozent leichter auf 8,305 Euro.

Rund ein Jahr nach Beginn des Russland-Ukraine-Krieges hat der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea seinen Rückzug aus dem Russland-Geschäft bekanntgegeben. Die BASF hält mehr als 70 Prozent der Anteile und muss daher zusätzliche sieben Milliarden Euro abschreiben. Daher reichte es nicht für die BASF: das Jahr 2022 musste sie mit Verlust abschließen. Beim Konzern aus Ludwigshafen will man sich von den Anteilen trennen – die Wintershall Dea könnte damit selbst einen Börsengang anstreben. Die BASF-Aktie schloss am Abend mit einem leichten Plus von 0,55 Prozent auf 53,13 Euro.

Der Reifenhersteller Continental hat am späten Dienstagabend seine Zahlen für 2022 vorgelegt: der Umsatz liegt laut vorläufigem Ergebnis bei einem Plus von 17 Prozent auf 39,4 Milliarden Euro. Die Aktie schloss am Mittwochabend mit einem Verlust von 2,99 Prozent auf nunmehr 66,20 Euro und landet damit auf dem letzten Platz im DAX. 

Termine der Hauptversammlungen für DAX, MDAX, TecDAX, ATX & EuroStoxx50

Hauptversammlungs-Termine

Die Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens ist die einmal im Jahr stattfindende Zusammenkunft von Aktionären, des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Versammlung dient dem Informationsaustausch mit seinen Aktionären und der Beschlussfassung unternehmensbezogener Vorgänge. Die teilnehmenden Aktionäre haben bei Abstimmungen ein entsprechendes Stimmrecht, das von der Anzahl der persönlich gehaltenen Aktien abhängt. Am Termin der Hauptversammlung ist mit Vorsicht an den Märkten zu agieren, da große Kurssprünge in beide Richtungen durch getroffene Entscheidungen möglich sind. Diese Warnung gilt auch für die Veröffentlichung von Quartalsberichten.

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Momentum-Prognose für den DAX-Aktienmarkt

Bild: Advance-Decline-Line (ADL) des DAX

Technische Kurzanalyse

Zur Wochenmitte startete der Deutsche Aktienindex leicht im Verlust: minus 4,12 Punkte bzw. ein kleiner Abschlag von 0,04 Prozent. Das Tagestief konnte schon um 11:10 Uhr auf 15.156,89 Punkten gesetzt werden – mit dem Tageshoch musste man sich bis 15:40 Uhr gedulden. Eine kleine Tages-Range von 94 Punkten war eines der markanten Kennzeichen des Tages. Um 17:35 Uhr ging der DAX aus dem Handel, erreichte dabei den Stand von 15.181,80 Zählern. Das Ergebnis betrug minus 5,27 Punkte bzw. minus 0,04 Prozent.

Der ADL-Indikator ist eingebrochen: mit einer Unterlegenheit von 16 zu 24 Aktien musste der Indikator einen Schritt in Richtung Süden machen. Übergeordnet steht der ADL stabil im Long-Modus. Auf Platz Nummer eins stand am Abend die Aktie von Covestro mit einem Gewinn von 2,41 Prozent auf nunmehr 42,05 Euro.

Eine leichte Biegung ist inzwischen auch beim MACD auszumachen, der derzeit jedoch über genügend Potenzial verfügt, noch einige weitere unentschlossene Tage in seinem Aufwärtstrend zu überstehen.

Das Aufwärts-Momentum nimmt beim DAX immer mehr ab, die erwartete Korrektur zieht sich bisher jedoch dahin, kann bis dato also erfolgreich unterdrückt werden. Der gestrige Handelstag schloss als Inside-Day und kann als solcher nach Regelwerk gehandelt werden. Ob es heute zu einem Short-Ausbruch kommt, ist weiterhin ungewiss. „Abwarten und einen Kaffee trinken“ steht bei den meisten Tradern auf dem Plan, die derzeit keine aktiven Positionen im DAX innehaben.

Vorbörslich steht der Kurs zur aktuellen Stunde im Bereich von 15.100 Punkten – und damit deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs. 

Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die ADL-Bestätigung, deutet das auf eine unsichere Kursbewegung hin. Ein Aufwärtstrend kann sich nur ausbilden, wenn die Mehrzahl der Aktien daran teilnimmt.

Aktuelle Handelschancen per Kursmuster

Inside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Inside-Day

Ein Inside-Day liegt vor, wenn sich der aktuelle Candlestick innerhalb des Candlesticks des vorangegangenen Tages befindet. Das Tageshoch liegt also tiefer und das Tagestief höher als am Vortag. Inside-Days kennzeichnen abnehmende Volatilität und eignen sich ideal als Einstiegsmuster aufgrund des guten Chance-Risiko-Verhältnisses.

Bei Inside-Days ist die zukünftige Kursrichtung oft nicht prognostizierbar.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Inside-Days überschritten wird und legt eine Stopp-Order an das Tief des Inside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Inside-Days unterschritten wird. Der Stopp an das Hoch des Inside Bar gelegt.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie, diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Inside-Days

 

Outside-Days für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50

Das Chartmuster Outside-Day

Ein Outside-Day liegt vor, wenn der aktuelle Candlestick den vorangegangenen Tag komplett umschließt. Das Tageshoch liegt also höher und das Tagestief niedriger als am Vortag. Ein Outside-Day entspricht einem Engulfing bei den Candlestick-Mustern.

Möglicher Handelsansatz:

a) Man spekuliert auf steigende Kurse, wenn das Tageshoch des Outside-Days überschritten wird. Den Stopp platziert man an das Tief des Outside Bars.

b) Man spekuliert auf fallende Kurse, wenn das Tagestief des Outside-Days unterschritten wird. Den Stopp setzt man an das Hoch des Outside Bars.

Zusätzlich gibt die Tabelle noch an, ob die jeweilige Aktie gerade eine starke oder eine schwache Relative Stärke aufweist.

Beachten Sie: diese Tabelle stellt keinerlei Handelsempfehlung dar.
Treffen Sie Ihre Handelsentscheidungen immer anhand Ihrer eigenen Analysen.


Wertpapiere mit Outside-Days

 

Trendhandel mit neuen 20-Tage-Hochs/-Tiefs für DAX, MDAX, TecDAX & EuroStoxx50  

Aktien, die ein 20-Tages-Hoch oder ein 20-Tages-Tief erzielen (entspricht einem Handelsmonat), weisen oft eine besondere Trendstärke auf.

Long-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Hoch

Short-Kandidaten

Wertpapiere mit neuem 20-Tage-Tief

*) Der Fear-and-Greed-Indikator ist ein Stimmungsindikator, der sich aus sieben Einzelindikatoren zusammensetzt:

1. Aktienkurs-Momentum: der S&P 500 (SPX) im Vergleich zu seinem gleitenden 125-Tage-Durchschnitt
2. Aktienkurs-Stärke: die Anzahl der Aktien, die an der New Yorker Börse 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen
3. Aktienkurs-Breite: das Handelsvolumen von Aktien im Aufwärtstrend gegenüber Aktien im Abwärtstrend
4. Verkaufs- und Kaufoptionen: das Put/Call-Verhältnis, das das Handelsvolumen von bullischen Call-Optionen mit dem Handelsvolumen von bearishen Put-Optionen vergleicht
5. Junk-Bond-Nachfrage: die Differenz zwischen den Renditen von Investment-Grade-Anleihen und Ramschanleihen
6. Marktvolatilität: der VIX (VIX), der die Volatilität misst
7. Nachfrage nach sicheren Häfen: der Unterschied zwischen den Renditen von Aktien und Staatsanleihen

Sein mittlerer Wert beträgt 50 und deutet auf eine neutrale Stimmung hin. Werte über 50 sind bullish (long) und Werte unter 50 sind bearish (short).

Extreme Ausschläge des Fear-and-Greed-Indikators (über 70 oder unter 30) zeigen Gier oder Angst. Der Markt ist im extremen Zustand nicht stabil und neigt deshalb zur kurzfristigen Umkehr. So führen zum Beispiel Werte unter 30 oft zu einem kurzfristigen Ausverkauf des Aktienmarktes, wodurch eine bullische Umkehr möglich wird.